Der mechanische Antrieb von H0fine ist nun seit einigen Wochen von mir an einer H0pur Weiche EW 190 - 1 : 9 installiert und in dieser Zeit eingehend getestet worden.
Dabei habe ich als Stellstange für die Federzungen der Weiche, um eventuelle Beschädigungen an der Stellstange von Weinert und auch an dem zum endgültigen Einbau vorgesehenen funktionstüchtigen und äußerst filigranen Klammerspitzenverschluß vorzubeugen, mir ein für diese Experimente passend bearbeitetes Stück Pertinax benutzt, welches "auf Maß" für die korrekte Stellung der Federzungen gebohrt und mit kurzen in die Bohrungen gesteckten 0,3 mm starken Messingdrahtstücken verlötet, diese dann von unten "provisorisch" in die jeweiligen Bohrungen der Zungen eingeführt.
Da die von mir zu dieser Aktion verwendeten Zungen meine "ersten Versuche" für eine H0pur Weiche hergestellten sind und leider durch einen groben Fehler beim verlöten begangen "leichte Unfälle" darstellen - dieses Paar Zungen ist ua. in ihrer Länge nicht maßhaltig - konnte ich nun "ohne Rücksicht auf eventuelle Verluste" meine Tests beginnen.
Zur Entwarnung liegen aber schon neu angefertigte korrekt maßhaltige Federzungen für den späteren ultimativen Einbau in diese Weiche bereit.
Der Stellweg der Zungen an einer Weiche nach H0pur Standard ist um einiges geringer deren der H0 Weichen nach NEM, dies gilt es natürlich gerade bei Weichenantrieben und dem "Mindeststellweg" dieser - der Mindeststellweg ist von H0fine für den Antrieb mit 4,4 mm angegeben - zu berücksichtigen!
Der angegebene Mindeststellweg setzt sich bei diesem Antrieb aus dem benötigtem Weg der korrekten 90° Drehung des Laternenantrieb und der im Stellweg befindlichen Umschaltung des Schalters für die Herzstückpolarisierung zusammen.
Der korrekte Abstand der jeweils abstehenden Zunge zur Backenschiene beträgt bei H0pur dem gegenüber aber "nur" 1,8 mm!
Gerade bei der später geplanten ultimativen Verwendung eines Klammerspitzenverschluß zum stellen der Weiche bin ich mir nicht sicher, ob der Stellweg des Antrieb nicht zu lang für den äußerst filigranen Verschluss ist und diesen bei ihrem Job vielleicht zerstören könnte.
Nachdem ich ein Langloch in das Grundbett der Weiche für den Stellweg des 0,8 mm starken Stahldraht gearbeitet und des gleichen eine mit der von H0fine dem Antrieb beigefügten Schablone für die exakte Bohrung zum Antrieb der Weichenlaterne gesetzt habe, konnte ich den Antrieb nun von unten mittels Schrauben an das Weichenbrett montieren.
Zur mechanischen Stellung des Antrieb von beiden Segmenträndern mittels durchgängiger Stellstange musste dabei wie folgt nach meinen Bedürfnissen etwas aufwendiger gearbeitet werden:
Der eingebaute und exakt vermittelte Antrieb unter dem Segmentboden.
Gut sichtbar ist der Um - Schalter zur Polarisation des Herzstück.
Die Mechanik der Stellstange zeigt die Verbindung zwischen jener mit beiden Verbindungen zum Antrieb.
Dabei habe ich ganz bewusst und aus Erfahrungen von einigen im laufe der Jahre zuvor installierten Gestänge zur Handbetätigung von Weichen ua. vom Segmentrand / Modulrand aus recht massiv konstruiert, die Rundprofile bestehen aus Messing mit einem Durchmesser von 4,0 mm die ebenso große Lüsterklemmen aufnehmen.
Die roten Pfeile im Bild zeigen die Verbindung - / Stellteile, welche einfach in die mit den blauen Pfeilen gekennzeichneten Aussparungen des Stellbalken vom Antrieb eingesteckt werden. Dabei werden sie entgegen der Anleitung von H0fine nicht geklebt!!
Dies hat verschiedene Gründe, zum einen möchte ich ohne Probleme die Weiche mit dem daran befestigten Antrieb vom Segment jederzeit trennen können und zum anderen ist das Material der Verbindungsteile sehr zäh, so dass nicht zu befürchten ist, dass sich auf dieser weise Material etc. beschädigt / mechanisch abnutzt.
Durch das reine einstecken und daher nicht verkleben ist dabei auch ein "geschmeidiges" mechanisches stellen des Antrieb zu beobachten, wobei durch die Stellbewegungen der Mechanik verursachte - wenn auch durch die massive Konstruktion sehr gering wahrnehmbar - "leichte Unruhe" fast vollständig eliminiert wird.
Eine (fast) völlige Ruhe beim Stellvorgang des Antrieb zu erreichen ist der erste und wichtigste Punkt auf meiner Agenta!
Die nun eingeschobenen Verbindungen zum Antrieb.
Die beiden Lüsterklemmen sind an diesen Teilen mit sehr geringem Spiel an den Verbindern festgeschraubt, so sollen diese ein seitliches Spiel der Mechanik beim Stellvorgang ausgleichen können und müssen später noch mit etwas Lack gegen das lösen behandelt werden.
Die mit den roten Pfeilen gekennzeichneten Flügelmuttern sind für das befestigen der Weiche inklusive dem Unterbau zuständig und haben mit dem Antrieb als solchem nichts zu tun.
Der Antrieb selbst ist nicht auf dem Segmentboden verschraubt, sondern er hat seine Verbindung mit dem darüber liegenden Weichenbrett.
Durch diese Methode der Anbringung des Antrieb eröffnen sich einige schon oben beschriebene Vorteile.
Die komplette Mechanik auf einem Blick.
Die roten Pfeile zeigen auf die Führungen der Stellstange mittels einem Stück Aluminiumrohr, welches bis zum äusseren Segmentrand eingelassen und verklebt worden ist.
So ist eine sehr reibungarme und am Segmentkasten verschleißfreie Führung der Stellstange gegeben!
Der blaue Pfeil zeigt die Lüsterklemme, welche die Verbindung der Kabel für die elektrische Umpolung des Herzstück herstellt und bei Bedarf schnell lösbar ist.
Zu guter letzt "das Betätigungsfeld", welches zum stellen der Weiche auf beiden Seiten des Segmentrandes eingelassen ist. So ist ein stellen der Weiche von beiden Seiten des Segment gewährleistet.
Dabei stelle ich wie schon einmal bemerkt großen Anspruch darauf, dass die Bedienknöpfe nicht über den Segmentrand herausragen.
Die Bedienknopfe haben zudem die Aufgabe, den Stellweg der Stellstange exakt zu begrenzen.
Der mechanische Antrieb von H0fine ist ein völlig unkomplizierter Stellmechanismus, welcher zudem auch ohne viel Bau - und Montagearbeiten anzuwenden, verhältnismäßig leicht und schnell exakt den Bedürfnissen der Weiche ua. und dem Anwender angepasst werden kann.
Mit etwas Überlegung bekommt man diesen Antrieb auch leicht "gezähmt", sodass er völlig ruhig und ohne zu hakeln oder des gleichen seine zugestandene Arbeit sehr ordentlich verrichten kann.
Der Stellweg dabei ist nicht zu groß, beide Zungen liegen jeweils ohne größeren Druck auszuüben nach dem Stellvorgang an den Backenschienen sehr gut an.
Dabei habe ich beim experimentieren persönlich die Erfahrung gewonnen, dass für meine Zwecke statt des dem Antrieb beigefügtem 0,8 mm starken Stahldraht zum stellen der Weiche, ein solcher mit etwas geringerer Stärke von 0,7 mm Durchnesser besser geeignet ist!
Natürlich ist dieser Antrieb auch für andere Leistungen zB. der Stellung von Gleissperren ua. einsetzbar!
Durch seinen integrierten Umpolschalter für zwei getrennte Stromkreise und der vorzüglich und exakt sich um 90° drehenden Mechanik für die Weichenlaternen etc. ist er ein in der Praxis sehr gut verwendbarer Antrieb, den ich meinem besten Freund sofort weiter empfehlen kann (und mittlerweile auch empfohlen habe!)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen