Der erste Schritt zum H0pur - Standard ist wirklich nicht schwer!
Originale H0pur / Fremo:87 Radsätze aus der Werkstatt Günter Weimann's sind nicht nur für langwierige Umbauten von Wagen nach der H0pur Norm angedacht und erhältlich, sondern auch mit den jeweils angepaßten Spitzenachslängen ohne großen Aufwand für Wagen und deren Fahrwerke einiger Großserienhersteller schnell bestückbar.
Diese originalen H0pur Achssätze sind zB. für Wagen welche aus der Schachtel kommen, seien es jene von Brawa, Fleischmann, Roco, Piko ua. mit den jeweils von diesen Herstellern verwendeten Spitzenachslängen beim Anbieter für feine Ausrüstungsteile und Eisenbahnmodelle Wagenwerk, welcher ein komplettes Sortiment von originalen H0pur Achsen, aber auch nach Norm RP 25 ua. anbietet, dem Bahnsinn Shop von Willy Kosak oder bei dem Hersteller der Radsätze selbst, Günter Weimann, direkt erhältlich. Dort werden auch "Extrawünsche" Betreff des Laufkreisdurchmesser, Achslänge ua. gern berücksichtigt!
Leider tummeln sich zudem in letzter Zeit verstärkt diverse "Trittbrettfahrer" am Markt, welche für sich werben, gefertigte Radsätze und Radscheiben nach H0pur Norm anfertigen und anbieten zu können. Von solchen preislich gegenüber den originalen H0pur Radsätzen "Super - Angeboten" kann ich persönlich nur abraten, diese sogenannten Radsätze erfüllen nicht einmal die Mindestanforderungen des H0pur Standard!
Mit solchen Radsätzen hat man keine Freude - das kann ich aus eigener Erfahrung berichten!
Dieser von der Unterseite abgebildete Rungenwagen von Fleischmann war mein erstes Modell, welches ich "damals probehalber" zum testen mit originalen H0pur Radsätzen und 24,0 mm Spitzenachslänge ausgestattet hatte.
Allein dieser Radsatz in den originalen Plastik - Achslagern laufend, stellte eine von mir damals bei weitem nicht erwartete Verbesserung der Rolleigenschaften des Wagen dar. Ich war völlig davon verblüfft!
Später erst kamen dann die im Bild zu sehenden Federpuffer und die Originalkupplungen von Weinert hinzu.
Wie geschildert bestanden meine Anfänge nach H0pur Standard vor einigen Jahren auch "nur" aus dem austauschen von Radsätzen der aus der Schachtel kommenden Wagenmodelle von Roco und Fleischmann, später dann gesellte sich ein erster Wagen von Brawa und auch Piko zu meinem umgerüsteten kleinen Wagenpark hinzu.
Dabei sind nur die Länge und zum Teil der Laufkreisdurchmesser (Brawa) der dem jeweiligen Hersteller zuzuordnenden originalen Wagenachsen zu ermitteln, die im folgenden aufgelistet sind:
- Brawa - Spitzenachslänge 23,0 mm
- Fleischmann - Spitzenachslänge 24,0 mm
- Roco - Spitzenachslänge 24,75 mm
- Piko - Spitzenachslänge 24,40
- Sachsenmodelle - 24,75
Eine Zeichnung mit der Bemaßung einer originalen H0pur Achse von dem Copyright Eigentümer der Marke H0pur, Willy Kosak
Im folgenden möchte ich einige Beschreibungen und Bilder von einem Teil der von mir verwendeten originalen H0pur Radsätze im Detail aufführen:
Ein originaler H0pur Radsatz mit 22,0 mm Spitzenlänge der Achsen bei einem Laufkreisdurchmesser der Radscheiben von 11,03mm, welches beim Vorbild das Maß von 960 mm entspricht.
Dieser Radsatz wird gemäß seiner Achslänge in maßstäblichen H0pur Fahrwerken mit Spitzenachslager verwendet.
Der Laufkreisdurchmesser von 960 mm entspricht einem "abgefahrenen Radsatz" beim Vorbild.
Einsetzbar ist dieser Radsatz an Wagen der Verbandsbauart bis in heutige Zeit.
Im besonderen empfiehlt sich dieser abgefahrene Laufkreisdurchmesser von 11,03 mm mit einer Spitzenachse von 23 mm Länge zur Umrüstung für Wagen von Brawa, deren originale Bremsen stehen so eng, dass ein Laufkreisdurchmesser der Radscheibe von 11,5 mm an den Bremsen schleift.
Alle Vollscheiben - Radkörper bestehen aus Neusilber und wurden "aus dem Vollen" gedreht - sie werden nicht gegossen. Zum Schluß werden sie vom Hersteller gebeizt. Dadurch ensteht diese "Grundfärbung" wie es in den Bildern ersichtlich ist.
Ein originaler H0pur Radsatz mit der Spitzenlänge von 24,0 mm und einem Laufkreisdurchmesser von 11,5 mm, welcher beim Vorbild dem Durchmesser von 1000 mm entspricht.
Dieser Radsatz - ein Vollscheibenrad der DB mit Bohrungen für die Radsatzdrehbank - entspricht der Bauart BA 88 und ist demzufolge an bis zum Jahr 1972 in den Dienst genommene Neubau - und Umbauwagen der DB verwendbar. Ab 1972 hatten dann diese Bauart der Radscheiben keine Bohrungen mehr und wurden als BA 88 / 72 bezeichnet.
Die Verschleißgrenze dieser Vollscheibenräder lag beim Vorbild bei 850 mm, was im Maßstab 1 : 87 ein Maß von 9,77 mm entspricht.
Der im Bild zu sehende Radsatz ist zum Austausch für Wagen von Fleischmann gemäß seiner Achslänge von 24,0 mm vorgesehen.
Sehr schön ist im Bild erkennbar, das die Spitzen der Achsen mit entschärfter Spitze ausgeformt sind, dies hat den Grund ua. weniger Verschleiß im Betrieb an den Kunststoff - Achslagern des GFN Wagen zu erzeugen.
In dieser Abbildung sind sehr schön die verschiedenen Längen der Achsen zu sehen. Aber auch die "unterschiedlichen Spitzen" der Achsen wie oben beschrieben sind gut erkennbar.
Hier sind die unterschiedlichen Laufkreisdurchmesser der zwei Radsätze zu sehen, der Unterschied dieser Laufkreisdurchmesser zwischen den beiden beträgt "nur" knapp 0,5 mm!
Im übrigen besitzen alle originalen H0pur Achsen sehr enge Toleranzen bei der Fertigung.
Diese sollen kurz verdeutlicht werden:
- der angegebene Laufkreisdurchmesser von zB. 11,03 mm für 2 Achsen pro Satz besitzt zum fertigen Produkt eine maximale Toleranz von + 0,05 mm,
- das Radsatz - Innenmaß von 15,55 mm eine Toleranz von maximal 0,08 mm
- der Taumelschlag ist kleiner als 0,03 mm
- der Höhenschlag ist kleiner als 0,03 mm
Wie man es von Zeit zu Zeit in einigen Foren immer mal wieder lesen kann, gibt es Zeitgenossen die doch wahrhaftig der Meinung sind - und diese auch praktizieren - , ein "herunterschrubben" der Spurkränze von Räder nach NEM oder RP 25 Norm auf die nähe des Maß der Höhe des Spurkranz einer H0pur Radscheibe von 0,32 mm - und dies nur allein! - erfüllt auch gleichzeitig die (Lauf-) Charakteristik eines H0pur Rades. Das bei gleichzeitiger Beibehaltung der walzenförmigen Breite und ohne ein dem Vorbild nur angenährtes Profil der Lauffläche des Rades! Genauso werden diese "Werke" dann in Wort und Bild in diesen Foren unter der Rubrik "nieder mit den Spurkränzen" gezeigt! Das ganze als Krönung an einer E - kuppler Dampflok mit schönem Vorläufer ...
Wie soll so ein Blödsinn in den von diesen Leuten nach NEM gebauten engen Bögen ab 360 mm und Tillig EW 1 Weichen funktionieren?
Von den oben angegebenen Toleranzen einer originalen H0pur Radscheibe mal ganz zu schweigen!
Ein originaler H0pur Radsatz wie er geliefert wird.
Die genaue Beschreibung und Aufführung der Maße ist genauso gegeben wie das sorgfältige verpacken der einzelnen Achsen.
Dies zeichnet der Hersteller Günter Weimann bei jedem Radsatz mit seinem Namen ab.
Mit diesem Beitrag wollte ich einmal mehr aufzeigen, dass man auch mit "original aus der Schachtel" kommenden Wagen der gängigen Großserien - Hersteller und eine "schnelle" Umrüstung mit originalen H0pur Achsen schon in den Genuß eines H0pur - Feeling kommen kann. Sind diese Wagen in ihren maßstäblichen Abmessungen obendrein als gelungen zu bezeichnen um so besser! Solche Bezeichnung verdienen gerade einige Bauarten der Wagen von Fleischmann, Brawa und Roco, aber auch bei Piko und andere wird man fündig.
Hat man sich einmal diesem "Feeling" geöffnet, läßt einen der Gedanke von der Maßstäblichkeit des H0pur Standard und den dann (vielleicht?) später folgenden maßstäbliche Fahrzeugen, Weichen und Gleisen usw. nicht mehr los!
Garantiert!!
Nun gibt es noch von einigen sehr schönen Speichenradsätzen in verschiedenen Bauarten, ua. auch für mich sehr interessante nach französischem Vorbild, aus der selben Werkstatt zu berichten.
Dies wird aber ein Thema eines späteren Beitrag sein!
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