Nun hat mich wohl wieder einmal die "maßlose Umbauwut" auch an der BRAWA Kö II meines Enkel völlig übermannt?
Beim eingehenden betrachten der vorderen Achslager inklusive der Federn etc. am Modell stellte ich im Vergleich mit Aufnahmen vom Vorbild fest, dass diese von BRAWA in keinster Weise dem Vorbild nachgebildet sind!
Zum einen sind die beiden Federpakete mit weitaus zu vielen Lagen / Federblättern ausgestattet und zum anderen läßt die übrige Nachbildung der Achslager und deren Details sehr zu wünschen übrig!
Alles in allem absolut nicht dem Vorbild entsprechend!
Dieser Zustand dürfte sich aber am Modell, wenn auch mit etwas größerem Aufwand zu betreiben recht zufriedenstellend "in Richtung Vorbild" ändern.
Ein exakt nach den wünschen von H0pur Puristen relevantes annähernd maßstäbliches Modell läßt sich hier sicher nicht erstellen, das ist wohl jedem klar, aber man kann und sollte zumindest versuchen, die Kö II von BRAWA nach Möglichkeit dem Vorbild anzupassen.
Vor vielen Jahren hat bekannterweise die Firma Günther Modellbau einen Komplettbausatz für eine Kö II in verschiedenen Varianten auf den Markt gebracht. In besagten Bausatz enthalten sind ein Paar Messingguß - Achslagerbauteile inklusive der Federn beigefügt. Diese sind, wenn auch nicht ganz maßstäblich ausgeführt bestens zum Verfeinern der BRAWA Kö II geeignet.
Gesagt und getan, nun ran an den Speck und die "alten" Teile vom Außenrahmen der BRAWA Lok sorgfältig entfernen!
Das erste Ergebnis ist nun hier im Bild zu sehen. Es bedarf noch einiges an feinem bearbeiten der Messinggußbauteile, bevor diese endgültig von dem im Bild zu sehenden nur zur Probe mit UHU Alleskleber "angehefteten" Zustand in einen endgültigen mit 2 K - Kleber fest verklebten Endzustand wechseln.
An der ganzen Prozedur gab es bis hierher - wie sollte es auch anders sein - ein paar "mittlere" Probleme zu lösen.
Die Situation am Vorbild und den Austausch der Bauteile möchte ich nun im folgenden meiner werten Leserschaft aufzeigen:
Die Vorbildsituation an der Vorderachse einer Kö II von Henschel in der Ursprungsausführung. Leider besitze ich persönlich keine qualitativ bessere von dieser hier sehr stark vergrößerten Aufnahme. Aber die Details sind noch gut erkennbar!
Zu beachten der komplette Aufbau von Feder und Achslager mit Niete am Außenrahmen befestigt...
... und hier nun die "leider etwas anders" am Modell von BRAWA nachgebildete Situation.
Mich persönlich stört dabei am stärksten die über dimensionale Nachbildung des Federpaket, von der Detaillierung der anderen Teile einmal ganz zu schweigen!
Die Vorbildsituation hier an einer Kö II von Borsig Baujahr 1938 und später bei der DR eingereiht aufgenommen.
Dies sind nun die Bauteile von Günther Modellbau, welche nun am BRAWA Modell zu Zuge kommen werden.
Vor ein paar Jahren hatte ich das große Glück bei einer damalig stattgefundenen Geschäftsauflösung unter vielen anderen Bauteilen von Günther Modellbau auch ein paar Tütchen mit diesen Messingguß - Achslagern der Kö II "unanständig billig" zu erwerben.
Zu dieser Zeit hatte ich schon den Plan im Kopf, mir einmal eine Kö II im Selbstbau aus Messingblech zu erstellen. Da kamen mir diese Teile gerade Recht!
Wie es im Bild zu erkennen ist, bedürfen die Teile noch einer Bearbeitung und Säuberung.
Am Rahmen der BRAWA Kö II werden die "alten Achslager" wiederum mittels verschiedener Feilen entfernt. Dabei schützen die in der Nachbarschaft liegenden Teile vor Zerstörung erneut die passend aufgeklebten Kupferfolien welche ich im letzten Beitrag beschrieben hatte.
Das Bild zeigt einen Zwischenstand der Bearbeitung auf!
Nachdem nun das Achslager komplett entfernt und versäubert ist, habe ich die drei im Bild zu sehenden Absenkungen mit einem Kugelfräser - natürlich per Hand im Bohrklöbchen - eingebracht. Diese sollen die Oberfläche beim späteren kleben mit 2 K - UHU Endfest für einen besseren halt der neuen Achslager Bauteile vergrößern.
Hier ist nun das neue Teil provisorisch auf den Außenrahmen der BRAWA Kö II gelegt.
Die schon angesprochenen Feinarbeiten an diesen Messingguß Bauteilen werden nun in den nächsten Tagen folgen.
Im Bild zu erkennen die mit einen 0,28 mm ausgeführten Bohrungen für das setzen der Niete wie im Bild oben an der Henschel Kö II.
Aber davon dann mehr im nächsten Beitrag.
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