Zur Zeit finde ich kaum eine ruhige Minute mich ordentlich um meinen Eisenbahn Modellbau zu kümmern, zu viele Aufgaben müssen außerhalb meines Arbeitszimmer erledigt werden.
So habe ich auch nur wenige kleine Basteleien an meinem Minimodul ausführen können von denen ich heute berichten kann. Andere Arbeiten zB. der Fahrzeugbau und meine in Planung befindlichen neuen Projekte werde ich erst im Frühherbst weiter intensiver verfolgen bzw. beginnen können. Zudem haben Firmen die mich mit weiterem von mir benötigten Material beliefern, im Moment ihren Jahresurlaub, sodass ich einige der Baustellen wegen fehlender Teile zwangläufig ruhen lassen muß.
Aus den genannten Gründen führte ich im Hauptgleis des Modul einige weitere kleine aber wichtige Detailarbeiten durch, von diesen ich nun dem geneigten Leser berichten möchte.
Im Gleis dieser Aufnahme ist ein Eisenrohr mit ca. 160 mm Durchmesser erkennbar. Von diesen Eisenrohren wurden Stellenweise mehrere in einem kurzen Abschnitt des Gleis nachträglich zwischen die Schwellen eingebaut. Ihre Aufgabe diente einzig der "Entwässerung" beidseitig des Gleisoberbau. Durch die Lage einzelner Gleisabschnitte unmittelbar neben aufgeschütteten Abraumhalden, welche hier in der Gegend auch Kippen genannt wurden, wobei diese bis zu einer Höhe von ca. 30 Meter und teilweise auch mehr messen, entstand mit der Zeit am Fuß dieser frisch aufgeschütteten "Berge" eine nicht unbeträchtliche Menge an Sickerwasser, welches zudem durch Regen und im Winter abfließendes Schmelzwasser verstärkt wurde.
Um nun einen zu hohen Stand des Wasser und dadurch eine zwangsläufige Beschädigung des Oberbau zu vermeiden bzw. einzudämmen, hatte man "in früherer Zeit" solche eisernen Rohr zwischen die Schwellen gelegt damit das Wasser einfach schneller abfließen konnte. Demzufolge legte man auf der gegenüber liegenden Seite des Gleises einen Graben zur Aufnahme des Wasser an, welcher wiederum weitere Abflussmöglichkeiten besaß. Dieses Verfahren konnte man auch als Melioration bezeichnen, ähnlich den angelegten Kanälen zur Entwässerung von Sumpf - und Feuchtgebieten.
Über die Jahre nun haben sich diese Abraumhalden gesetzt und rekultiviert, bewachsen mit Bäumen und vielen anderen Pflanzen ist die Gefahr des "abfließenden Wasser" weitgehend gebannt.
Diese Situation möchte ich nun im folgenden auch in meinem Gleis auf dem Minimodul gemäß dem Vorbild darstellen:
Im Bild ist nun der herausgearbeitete Graben zu sehen, welcher das durch die Rohre abgeführte (Sicker) -Wasser sammelt.
Mit einem guten Stichel ist das modellieren aus der Multiplexplatte in kurzer Zeit erledigt. Folgend ist nun eine Bearbeitung mit Schleifleinen angesagt, um die restlichen Holzfasern als Überbleibsel des Stichel zu entfernen.
Das kleine Sammelbecken nebst dem angezeichneten Abfluß.
Zum damaligen Zeitpunkt des erstellen dieser Anlage beim Vorbild wurde der Sammler - der Platz ist mit Bleistift ausgefüllt gezeichnet - mit Mauersteinen erstellt, woraus die Ableitung mittels einem Rohr von 0,8 Meter Durchmesser beim Vorbild wie angezeichnet im Untergrund weiter verläuft und unterhalb des Gleises zum alten Schwellenplatz wieder an der Oberfläche mündet.
Dieses Rohr werde ich selbstverständlich auch nachbilden, es wird mit etwas Gefälle eingesetzt, so dass man "Licht" im Rohr beim betrachten der Mündung erkennt.
Die Ableitungsrohre zur Probe im Gleis eingefügt.
Auch diese bekommen ihr Gefälle bearbeitet. Im Vordergrund ist der Ausläufer der Kippenhalde aufgezeichnet zu sehen, welcher hier bis nahe an den Bahndamm heranragt. Die Bearbeitung des Graben etc. auf dieser Gleisseite wird bei der Erstellung dieses Stück des Ausläufer der Kippenhalde auf dem Modul mit ausgeführt werden.
Beim Vorbild besitzen die Rohre wie schon oben geschrieben einen Durchmesser von 160 mm, dieses Maß entspricht im Maßstab 1 : 87 ca. 1,8 mm, wobei diese Abmessung der Rohre auch die zur Verwendung kommenden Messingröhrchen im Modell aufweisen.
Die Sicht auf den Abfluß der Rohre zeigt, dass diese noch sorgfältig eingearbeitet werden müssen.
Das Schotterbett bzw. dessen Schüttung auf dieser Seite des Gleis wird gemäß dem Vorbild sehr stark ausgeführt werden, gerade in diesem Gleisbereich hatte die Gleisbaurotte der Kleinbahn und auch später beim Rechtsnachfolger der Grubenbahn Golpa regelmäßig in kürzerer Frist Arbeiten zur Befestigung auszuführen.
Auch aus diesem Grund stand dann ab dem Jahr 1941 bis mindesten 1956 eine Kaue als deren Aufenthalts - und Büroraum in unmittelbarer Nähe dieser Gleispassage.
Hier noch einmal die Ansicht von der Seite der Kippenhalde.
Nach dem Einbau der Messingrohre werden jene auf dieser Seite natürlich noch "etwas" tiefer gearbeitet im Gleisbett zu liegen kommen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen