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Freitag, 17. Januar 2014
Die "schnelle Ertüchtigung" eines G 10 von Brawa zum kompatiblen Fahrzeug für H0 Pur Gleis - die siebende Runde - und die Vorstellung meines ausgewählten Vorbild für den Umbau
Es dürfte ja heute hinreichend bekannt sein, dass die Vorbilder der gedeckten 2 - achsigen Güterwagen der Bauarten G 02 und dessen Nachfolger G 10 an gebauten Stückzahlen der meist gebaute Güterwagen der deutschen Eisenbahnen ist.
Über die vielen Jahre seiner Dienstzeit hat er ebenso sehr viele Veränderungen an seiner ursprünglichen Bauart nach Musterzeichnung wiederfahren, seien es nur einige Details an den Aufbauten oder aber auch größere Umbauten am Fahrwerk bis zur Verwendung vieler Bauteile für eine komplette neue Bauart von Güterwagen in den 1950er bis 1970er Jahren bei beiden deutschen Staatsbahnen. Dabei glich wohl kaum ein solcher G 10 des Ursprung am Ende seiner Dienstzeit in allen Details einem anderen Wagen dieser Bauart.
Bestens Aufschluß zu dieser Güterwagen Bauart ist zB. im ersten Band von Stefan Carstens "Güterwagen - gedeckte Bauarten" einzusehen, aber auch viele andere Beispiele sind in Publikationen oder auch im Internet zu diesem Thema zu finden.
Es ist also nicht allzu schwer, sich persönlich ein Vorbild für seine eigene "Umfrokelei" eines G 10 - in meinem Fall ein Modell von BRAWA mit verlängertem Fahrwerk - an Hand von Vorbild aufnahmen etc. auszusuchen und nachzuempfinden.
So soll es in meinem Fall als Vorbild für die in nächster Zeit stattfindende Umbauaktion der nebenstehende Wagen eines "ex - Handgebremsten" G 10 der DR mit verlängertem Fahrwerk sein, welcher mindestens seit den 1960er Jahren als Dienstfahrzeug / Gerätewagen der damaligen Gleisbau Union / Gleisbaumechanik Bitterfeld der DR eingestellt und dem dort stationierten "Gleisbauzug 601" zugefügt war.
In dieser Zeit wurde er nicht nur seines Bremserhaus nebst Handbremse entledigt, sondern neben der kompletten Beseitigung / dem Abbau der Druckluftbremse zu einem reinen Leitungswagen umgebaut.
In den 1980er Jahren ist er dann nach Königsborn bei Magdeburg mit Heimatbahnhof Magdeburg - Buckau zur dortigen Gleisbaumechanik umbeheimatet worden.
Für mich persönlich sehr Interessant an diesem Wagen ist der Umstand, dass das Fahrwerk von den Gleitachslagern auf Rollenlager umgebaut worden ist, unter der kompletten Beibehaltung seiner originalen Pressblech - Achshalter und dem kompletten Federgehänge nebst Tragfedern der Verbandsbauart!
Aber auch die an den Stirnseiten angebauten Stirnwandsäulen sind in ihrer originalen Lage erhalten geblieben, wobei die seitlichen Endfeldverstärkungen neben einigen anderen Details wiederum irgendwann dem Wagen im Laufe seines Lebens hinzugefügt worden sind. Davon aber zu gegebener Zeit mehr.
Als ersten Arbeitsschritt soll nun der langsame Umbau mit dem Verfüllen der Löcher an der Stirnseite des Wagenkasten sein, entstanden aus dem "Modell - Rückbau" des Bremserhaus.
Da der Umgang mit Spachtelmasse an einem Modell eine Arbeit ist, welche mir absolut nicht liegt und im folgenden von mir noch ein wenig beschrieben werden wird, beginne ich lieber gleich mit mit diesem Schritt am Wagenkasten um es sehr schnell hinter mich zu bringen.
Im Bild zu erkennen ist nun die Verschließung der großen Löcher mit der Spachtelmasse, noch müssen aber die Fugen bearbeitet werden, und hier liegt der Hase im Pfeffer:
Hier im Bild noch einmal der Zustand nachdem das Bremserhaus vom Wagenkasten abgenommen ist.
Die verlängerte Handbremsspindel wir noch entfernt werden, bevor der Wagenkasten nachdem das Dach abgenommen ist vom Fahrwerk getrennt wird.
Ich stehe auf absolutem Kriegsfuß mit dem allgemeinen spachteln an Modellen. So oft ich es auch versucht habe, nie ist es mir wirklich gelungen einen guten und befriedigenden Erfolg bei solch einer Orgie zu fabrizieren. Sind dann abschließend nach dem spachteln und schleifen auch noch Bretterfugen wieder ordentlich und ohne Beschädigungen des Material freizulegen, habe ich aus meiner Ansicht zu fast 100% kläglich versagt!
Um an diesem Wagenkasten beim verschließen der Öffnungen nicht schon wieder "Mist" zu produzieren, habe ich mir folgende Arbeitsweise einfallen lassen und ausprobiert.
Nachdem nun alle Bauteile von der Stirnwand abgetragen sind, habe ich sehr sorgfältig die komplett zu bearbeitende Fläche mit der selbstklebenden Kupferfolie beklebt und dabei mein Augenmerk darauf gelegt, dass diese Folie absolut Plan gerade über den zu verschließenden Öffnungen aufliegt. Es ist ja der Sinn an der Sache, dass später diese zu schließenden Öffnungen Plan mit der Oberfläche verschlossen sind!
So wird dann von der Innenseite des Wagenkastem mit mäßigem Druck auf das Spachtelwerkzeug die Masse in die Löcher gegeben bis dabei das Gefühl vorherrscht, die sind verfüllt. Zu viel Druck des Guten birgt natürlich die Gefahr, dass die Spachtelmasse sich auf der anderen äußeren Seite ihren weiteren Weg unter der Folie sucht, sich über die Ränder der Löcher ausbreitet, im schlimmsten Fall in den Bretterfugen weiter kricht. und dabei diese Prozedur zum Schluß völlig überflüssig macht
Diese Folie ist, obwohl extrem dünn, dennoch hart genug um sich nicht in die größeren Öffnungen zu legen, dabei ist der Klebstoff der Folie sehr wirksam und verbindet wunderbar die Folie mit dem jeweiligen abzuklebenden Material ! Bei einigen Versuchen an Probeobjekten habe ich auf dieser Weise durchaus befriedigend gute Ergebnisse erzielt.
Ich möchte, nein ich muß wenn nur irgendwie möglich diese "elende" Spachtelei und Schleiferei auf der Außenhaut des Wagenkasten unbedingt vermeiden!!!
Ich habe mit solch einer Arbeit - warum auch immer - ein großes Problem, darum versuche ich es mit dieser Methode zu umgehen, um doch noch ein brauchbares Ergebnis zu erzielen.
Nun denn, das verfüllen ist mir nun halbwegs ordentlich gelungen, nun stelle ich den Wagenkasten erst einmal weg bevor ich in einer ruhigen Stunde an das endgültige schleifen und bearbeiten der Bretterfugen gehe.
Erik " Ermel" Melzer, bekannt unter vielen anderem auch mit dem von ihm betriebenen Modellbahnfrokler Blog hatte vor nicht langer Zeit im DSO Modellbahn Forum eine Spachtelmasse empfohlen, welche nicht nur sehr schnell durchtrocknet und aushärtet, sondern dabei auch einen nur minimalen Schwund besitzen soll.
Diese Schnellspachtelmasse eigentlich so vom Hersteller Simrop für den Schiffs-, Flug- und Automdellbau bestimmt und dabei auch bei solchen Fachhändlern erhältlich, firmiert unter dem Namen Simprop und ist unter diesem Link mit Benutzerhinweisen einsehbar.
Ich selbst werde mir das "Zeugs" einmal besorgen, vielleicht ist sie wie Ermel es beschreibt, für mich besser anwendbar als mein bisher benutzter Spachtel von Revell / Plasto oder Molack und eine gute Alternative.
Lieber Ermel, danke für den Tipp!
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