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Samstag, 5. Juli 2014
Vom Schottergestein zum feinsten Gesteinmehl - das einfache herstellen von Gesteinmaterial verschiedenster Größen auf dem Küchentisch
Bei der realistischen Landschaftsgestaltung meiner Module und Segmente benötige ich natürlich neben vielen anderen Materialien auch Sande und Kiese verschiedenster Größen und Qualitäten.
Diese stelle ich mir nach meinen Wünschen und Vorgaben aus mineralischem Gestein recht einfach, effizient und schnell in eigener Regie her.
So ist es jederzeit möglich, einen nach den Vorgaben eines von mir nachzugestaltenden Vorbild auch die dabei den vorgegebenen Größen benötigten Gesteine bis zum allerfeinsten Mehl zB. zum verfüllen von Fugen einer mit Kopfsteinen gepflasterten Straße, je nach Bedarf und Menge kurzfristig anzufertigen.
Zu diesem Vorhaben verwende ich ganz normalen Schotter für Modellgleise mineralischem Ursprung, der von diversen Anbietern am Markt produziert aus "Echtstein" angeboten wird.
Im Laufe der Zeit hat es sich bei diesen Aktionen heraus kristallisiert, dass für bestes gelingen beim späteren gestalten und einfärben eine hellere Schotterart zB. aus Granitgestein wie es im Bild zu sehen ist, zur Verarbeitung explizit zu staubfeinem Mehl sehr von Vorteil sein kann. Selbstverständlich kann auch jedes andere bunte aber in seiner Grundkonsistenz harte Gestein für dieses Vorhaben verwendet werden.
Aber auch das dann schlußendliche realistische einfärben je nach Wunsch und Vorgabe ist in sehr einfachen Schritten durchführ- und erreichbar!
Wie gehe ich nun im einzelnen vor, um die von mir gewünschten Resultate in bester Qualität zu erreichen?
Dies soll heute das Thema dieses Beitrages sein.
Meine "Schottermahlfabrik" auf einen Blick.
Hauptbestandteil ist der zu sehende Speisenzerkleinerer wie er in der Küche im Haushalt angewendet wird.
Dieses Gerät besitzt ein Schlagwerk mit Messer ähnlich einer Kaffeemühle, welches für meine gestellten Aufgaben vorzüglich funktioniert!
Das Gerät hatte ich vor ein paar Jahren voll funktionstüchtig bei einem Trödler für ganze 5 Euro erworben und ist bis heute ohne Probleme im Einsatz.
Am Kunststoffbehältnis bzw. dessen vollkommener Blindheit kann schon erkannt werden, dass dieses Gerät schon einiges an mineralischem Gestein zu meiner vollsten Zufriedenheit in meiner Werkstatt zerkleinern mußte.
Sollen nun einige Beispiele in Wort und Bild vom zerkleinern und jeweiligen Zustand des Gestein folgen:
Der originale Granitschotter der Baugröße H0 vom Anbieter "Spurenwelten".
Viele der Steine sind im gebrochenen Zustand zu sehen, so etwa es auch viele Schotter der verschiedensten Gesteinsarten im Ursprung beim Vorbild aufweisen.
Da die auf unserer Erde zu findenden Gesteinsarten zum Teil erheblich im Alter ihres Ursprung differieren, sollte man auch dabei davon ausgehen, dass je älter der Stein ist, umso härter seine Konsistenz und Struktur.
Granit ist in der Erdära ein sehr altes Gestein, demzufolge es auch eine große Härte besitzt.
Hier ist der Schotter in etwa zur Hälfte mit der Mühle verkleinert wurden, schön kann man dabei erkennen, dass die Steine nun langsam eine runde Form gemäß einem Kies annehmen.
Sollte die Herstellung eines Kieses gewünscht werden, so sollte man spätesten ab jetzt beim weiteren mahlen mit der Mühle das Gestein des öfteren auf seinen Zustand kontrollieren!
Es ist nun Vollbracht, dass Gestein des ehemaligen (Modell-) Schotter ist zu allerfeinstem Mehl gemahlen.
Nur noch die Grundfeuchte des Gestein welches hier gerade frisch aus der Mühle kommt, hält das feine Mehl noch etwas "pappig" zusammen. In ein paar Stunden der Trocknung an der vorherrschenden Umgebungsluft wird hier an dieser Stelle dann nur noch ein Haufen Staub liegen.
Ein Teesieb, welches mit einem Damennylonstrumpf 2 x umwickelt worden ist, dient mir zum sehr lockeren auftragen des Gesteinmehl auf die gewünschte Stelle.
Dabei kommen nur die allerfeinsten Partikel zum Zuge, alles andere hält der Strumpf im Sieb zurück!
Das Ergebnis der ganzen Prozedur - allerfeinstes zu Staub gemahlenes Gestein liegt nun hier ausgesiebt und ausgebreitet in diesem Foto auf dem Papier.
Natürlich setzt nun das aufbringen dieses feinen Mehl einen "besonderen Klebstoff" voraus, niemals dabei zB. das aus meinem persönlichen Unverständnis immer wieder propagierte Weißleim / Ponal mit Spülmittel versetzte Kleber - Wasser Gemisch verwenden, denn dieses Gebräu macht dabei gemäß der den von den diversen Herstellern solcher Klebstoffe beigefügten Füllmittel o.a. alles wieder zu Nichte!
Auch der Gebrauch von Latex zum Schottern etc. wie es in letzter Zeit (mal wieder) in einigen Foren zu lesen ist, wäre vergleichbar mit riesigen Kanonen auf Spatzen zu schießen.
Ein wirklich guter Klebstoff für solche Arbeiten ist nach meiner bescheidenen persönlichen Erfahrung der Schotterkleber inklusive dem Fließverbesserer von Klaus Holl - ASOA - die ich im Mischungsverhältnis 1 Teil Kleber und 4 Teile Fließverbesserer und komplett aufgebracht mit einer guten! Zerstäuberflasche für solche feinen Arbeiten verwende.
Beim füllen von Fugen zB. verwende ich schon sehr lange zum auftragen des Klebstoff eine Einwegspritze mit maximal 2 Milliliter Inhalt und sehr feiner Kanüle bestückt.
Letztendlich kommt es natürlich auf die Ansprüche des Anwenders an, in welcher Qualität gearbeitet wird.
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