Der in jedem Jahr am ersten Adventwochenende abgehaltene Weihnachtsmarkt der Stadt Wörlitz, bekannt durch das Wörlitzer Gartenreich unweit von Dessau gelegen, bot nicht nur eine sehr, sehr große Vielzahl unterschiedlicher und ausschließlich aus der Region und chrislichem Gedanken vertretener weihnachtlicher Stände, Buden, Händler usw., sondern neben vielen anspruchsvollen kulturellen Veranstaltungen auch eine kleine Modellbahnausstellung an welcher die Vereine aus Dessau und Wittenberg beteiligt waren.
Diese Ausstellung fand in der Sporthalle der Wörlitzer Grundschule statt, wobei die nun folgend von mir dokumentierte Segmentanlage der Dessau - Wörlitzer Eisenbahn obwohl noch lange nicht alle Betriebsstellen fertig gestellt, ihrer schon momentanen Ausdehnung einen solchen größeren Aufstellungsort dringend gebraucht!
Das Projekt des akribischen Nachbau der Nebenbahn von Dessau nach Wörlitz des Arbeitskreises Modelleisenbahn Dessau e. V. zur Darstellung des Betriebes zu Zeiten der DDR mit Reichsbahneigenen Betriebsmittel begann im Jahre 2009 und wird sich wohl noch einige Zeit bis zu deren Fertigstellung dahinziehen.
So sind zur Zeit die Bahnhöfe Wörlitz und Horstdorf mit all ihren beim Vorbild aufzufindenden im kompletten Selbstbau erstellten extrem realitätskonformen Gebäuden fertig gestellt und komplett betriebsbereit.
Weiterhin ist die beim Vorbild im weiten Bogen zu findende Bahnhofseinfahrt Wörlitz und die Überquerung des Kapengraben und Rotebach kurz vor dem Bahnhof Horstdorf akribisch nachgestellt.
Weiter der Fahrt kommt man nach wenigen Kilometer in den Bahnhof Oranienbaum der sich zur Zeit noch im Aufbau befindet und von diesem mit ein paar Bildern hier im Blog vor einem Monat berichtet wurde.
Zwischen dem Bahnhof Oranienbaum und der Kreuzungsstelle Kr, an dieser die DWE die Kohlenbahn zum Elbekraftwerk Vockerode kreuzt, befindet sich der VEB Holzverarbeitung Oranienbaum, dieser im ebenfalls völligen Eigenbau der Gebäude etc. aufgebaut ist.
Sehr interessant und allerbestens in Szene gesetzt ist die Kreuzungsstelle nebst der Fahrleitung der Grubenbahn, mit dem prägnanten Stellwerk Kr und der in diesem Bereich die Strecke überquerenden heutigen B 107 nebst der Schrankenanlage.
Ich persönlich kenne diese Gegebenheiten des Vorbild noch aus eigener Anschauung der 1970 - 1990er Jahre und es trat bei meiner Betrachtung ein "AHA" Effekt ein, ich fühlte mich wirklich wieder in diese Zeitspanne zurück versetzt!!
Weitergeht es in einem Bogen zur Haltestelle Kapen - urprünglich Haltestelle Haide - und Übergabebahnhof Muna bzw. der GSSD der sowjetischen Streitkrafte, welche bis Anfang der 1990er Jahre in diesem Waldgebiet kasaniert lagen
Diese umfangreiche Betriebsstelle ist ebenfalls genau dem Vorbild nachgebaut und wird von den Dessauer Kollegen als Abstellbahnhof zum bilden uud auflösen von Zügen von und nach Wörlitz genutzt!
Mit diesen Segmenten - von Kapen / Muna über Oranienbaum, Horstdorf nach Wörlitz - ist schon heute die komplette Längsseite der Turnhalle vollständig ausgenutzt.
Dabei sind noch einige weitere Betriebsstellen und Segmente in Planung und Bau ...
Diese herrliche der Region entsprechende Nachbildung der Dessau - Wörlitzer Eisenbahn (DWE) im Maßstab 1 : 87 soll nun in vielen Bildern aus der Sporthalle der Grundschule Wörlitz folgen - wo bitteschön ist diese Anlage auch besser als in Wörlitz selbst ausgestellt??
Da diese Sporthalle ausschließlich mit Leuchtstoffröhren beleuchtet ist, bitte ich bei der Qualität der Aufnahmen meiner Wenigkeit als fungierender Fotograf gegenüber etwas Nachsicht zu üben.
Der Bahnhof Wörlitz mit seinem prägnanten Empfangsgebäude, der Ladestraße usw. - alles konkret nach Vorbild erbaut und erstellt.
Dabei ist die Zahl der ständigen Mitarbeiter an dieser Segmentanlage noch im einstelligen Bereich anzusiedelen!
Soll nun eine Begehung der Dessau - Wörlitzer Eisenbahn (DWE) in Wort und Bild folgen:
Der kleine einständige Lokschuppen des Bahnhof Wörlitz ist meiner Meinung nach vorzüglich erbaut und in Szene gesetzt worden.
Eine kleine Bauanleitung dieses Schuppen ist meines Wissens anfang der 1990er im zu dieser Zeit noch lesbaren Eisenbahn Journal erschienen.
Das Gebäude des Bahnhof Wörlitz von der Gleisseite konnte ich leider nicht frontal ablichten, eine leicht verkratzte Sichtblende zum Schutz der Modelle an der Segmentkante machte mir dies unmöglich.
Das Empfangsgeäude mit seinem Vorplatz welcher heute noch fast genauso "in Echt" fotografiert werden kann!
Der Bogen der Einfahrt in den Bahnhöf Wörlitz, die Strasse weiter nach oben weiter verfolgend gelangt man in die kleine Stadt und weiter zum Gartenreich, nach unten mit dem LO - Bus nach Oranienbaum.
Auch im Bahn hof Horstdorf ist alles Selbsbau, der Wiedererkennungswert gegenüber des Vorbildes zu Zeiten des Betriebes ist einfach grandios!
Im übrigen ist das Empfangsgebäude des Bahnhof Horstdorf spiegelgleich dem ehemaligen EG Bahnhof Dessau - Mildensee vormals Dellnau an der DWE zu sehen.
Der Kapengraben und der Rotebach wird auf der Fahrt zwischen Horstdorf und Oranienbaum überquert.
Das ""Segment ""ohne Landschaft stellt nur ein momntanes Füllstück für den zur Zeit noch in Arbeit befindlichen Bahnhof Oranienbaum dar.
Die auf diesem Segment zu liegend Informationstafel zeigt im nächsten Bild folgenden Wortlaut:
Der VEB Holzverarbeitung in Oranienbaum ist ein Betriebsteil des VEB Holzverarbeitung Leipzig gewesen und bis in die 1990er Jahre prduktiv tätig.
Danach kam auch hier des Ende!
Im Bogen geht es weiter in Richtung Kreuzungsstelle Kr.
Rechts die Strecke der Grubenbahn zum Elbekraftwerk Vockerode, links geht es in Richtung Kapen / Dessau weiter nach dem die heutige Bundesstraße 107 am Ortseingang Oranienbaum überquert ist.
Abseits der Gleise ist das Leben auch noch frisch ...
Links die Gleise der Grubenfernbahn aus Richtung Burgkemnitz / Gräfenhainichen / Jüdenberg kommend.
Der beim Vorbild weiträumig und umfangreich angelegte Übrergabebahnhof Muna bzw. GSSD.
Die hier in Kapen stationierten Genossen der Streitkräfte der ruhmreichen Sowjetarmee warten ganz gemütlich auf die Zustellung von Baumaterialien durch die DWE.
Die Nachbildung der Dessau - Wörlitzer Eisenbahn schon in dieser Ausbaustufe zollt absolut jeden Respekt gegenüber den Erbauern, es ist auf den Punkt gebracht einfach phänominal was hier alles akribisch nachgebildet und zu sehen ist.
Auch bei den sehr zahlreichen Besuchern dieser Ausstellung vernahm man sehr oft ein freudiges Wiedererkennen einzelner Szenen - eine schönere Sympatiekundgabe des Publikum kann man sich von Seiten der Gestalter wohl nicht wünschen.
Macht bitte weiter so, liebe Kollegen des Arbeitskreises Modelleisenbahn Dessau e. V., ihr schafft mit diesem Projekt etwas wunderbares - ein heimatverbundenes Kleinod welches den Menschen nicht nur aus dieser Region beim betrachten viel Freude bereitet!
Hallo Ingo,
AntwortenLöschenein schöner Bericht über die Ausstellung. Ich hatte das vergnügen diese Anlage zur Modellbahnausstellung 2013 in Dresden zu sehen.
Diese Art von Modellbahnanlagen finde ich immer sehr schön, es wird ein Teil der lokalen Historie widergespiegelt und es gibt die
Möglichkeit einen realitätsnahmen Bahnbetrieb nachzustellen. In ähnlicher Weise machen es ja u.a. die Altmarkfreunde aus Berlin, denen ich
sehr verbunden bin. Diese werden, mit einem kleinen Teil ihrer Anlage zur Erlebnis Modellbahn vom 13.02.-15.02.2015 wieder in Dresden sein.
Das ist natürlich sehr schön für mich, denn ich darf wieder mitmachen. Schönen Sonntag noch und herzliche Grüße von der Elbe Ralf
Hallo Ingo,
AntwortenLöschenvielen Dank für deinen Beitrag. Heute morgen, der erste Zug fuhr schon nach Wörlitz, standen wir beisammen tranken ein Tasse Kaffee und lassen in versammelter Runde deinen Beitrag, deine lobenden Worte, deine hübschen Bilder haben selbst uns über das erschaffene staunen lassen. Wir waren sehr positiv überrascht unsere Anlage aus der Sicht eines drittens in dieser Schönheit zu sehen.
Vielen lieben Dank
Schienenbieger
Sehr geehrter Ingo,
AntwortenLöschenvielen Dank fuer sehr interessante Reportage! Die Anlage ist einfach ausgezeichnet! Als Kind wohnte ich unweit von Oranienbaum in Jahren 1969-72. Im Bahnhof Oranienbaum sah ich damals manchmal die Entladescenen mit sowjetische Panzer. Ausserdem began von Oranienbaum eine Pipeline zum Tanklager in Richtung Sued - dort wurden oft die Kesselwagen (mit Hilfe von einen Pumpen-LKW GAZ-51) entladet.
Kleine Kritik - die GSSD-Militaerangehoerige sind fuer 70-gen Jahren nicht ganz richtig lackiert)
Nochmals vielen Dank!
Andrey
Ein toller Beitrag
AntwortenLöschenGrüße aus Kassel, Thomas