Montag, 19. Juni 2017

Das bearbeiten und brünieren der neuen Weinert Ms - Rippenplatten





Hatte Weinert Modellbau in seinem Neuheiten Flyer 2017 den neuen Satz in Messingfeinguß gefertigter Rippenplatten für den Gleis- und Weichenselbstbau und von den unterschiedlichen verfügbaren  Bauteilen ich hier im Blog in Wort und Bild berichtete, gemäß der Philosophie "mein Gleis" im brünierten Ablieferungszustand geworben, so hatte sich diese Ankündigung jedenfalls bei meinen käuflich erworbenen Teilen relativiert, denn diese kamen bei mir in Natura reinstem Messingglanze vom Händler.
Nun gut dachte ich auch kein Problem, hatte ich doch meine bis dato verarbeiteten Rippenplatten in H0 Pur aus dem ehemaligen Bahnsinn - Shop Willy Kosak's in den letzten Jahren vor dem verarbeiten immer selbst einer Brünierung unterzogen.

Also frisch ans Werk, so mein Gedanke, die einfachen Rippenplatten Rp 16 / Rp 17 für ein Gleis mit dem Laubsägebügel nebst feinem 7 / 0 eingespannten Blatt vom Gußbaum trennen, entgraten und ab ins Bad der Brünierung und alles ist fein ...

Dachte ich zumindest in meinem leider nicht mehr ganz so jugendlichen Leichtsinn!



Der zum Teil abgeerntete Gußbaum und die fertig für den Gleisbau abgetrennten, bearbeiteten und brünierten  Rippenplatten.
Beim bearbeiten der Bauteile sind ein paar Hindernisse erkennbar geworden, so leicht wie ich es mir wie oben beschrieben vorgestellt hatte, ist die Sache des brünieren leider nicht über die Bühne gegangen.
Von meiner Arbeitsweise möchte ich nun im folgenden kurz in Wort und Bild berichten.



Hier im Bild nochmals die Bauteile unter der Bestell Nr. 74351 von Weinert Modellbau im unberührt jungfäulichenZustand.
Die einzeln zu sehende Rippenplatte war so abgetrennt vom Gußbaum in der Verpackung enthalten, anzunehmen dass die hier fehlende Rippenplatte am Gußbaum den Qualitätskriterien bei Weinert nicht genügte und entfernt wurde und dem zufolge jene frische Platte einzeln beigegeben wurde.

Dies stellt ja wohl kein Makel bei Weinert dar, es ist der Beweis einer guten Qualitätskontrolle vor der Kommissionierung der Ware!!



Mittels einschieben eines Stück Schienenprofil hier CODE 70 in die Rippenplatten werden diese für das absägen vom Gußbaum stabilisiert. Dieser Vorgang verhindert ein leichtes verbiegen der Rippenplatten und bei genügend Sorgfalt ein (halbwegs) gerades absägen der Platten.



Mit dem in den Bogen eingespannten sehr feinen 7 / 0 Sägeblatt ist ein sehr sauberes wenn auch leider nicht zu 100% gerades abtrennen der Platten möglich.
Das Messinggußmaterial von Weinert ist nach meinen gesammelten Erfahrungen auch in diesem Fall sehr hart, was sich später auch beim befeilen der Teile beweisen wird.



Die Platten noch immer auf dem Schienenprofil aufgereiht müssen nun bis an die Platte heran begradigt werden.
Mit einer feinen Schlichtfeile Hieb 8 zwar ein etwas langwieriges Unterfangen, dafür ist aber beim steigen prüfen ein zuviel des Guten beim Materialabtrag so gut wie ausgeschlossen.
Der Härte des Material sei es hier gedankt!



In der Makroaufnahme sichtbar, könnten hie und da noch ein oder zwei Späne abgetragen werden, mit bloßem Auge ist dieser kleine Makel aber bei Leibe nicht sichtbar.



Beim bearbeiten des Messing stellte ich fest, dass noch eine zum Teil dicke Schicht Trennmittel aus der Gußform am Material klebt. 
Dieses Trennmittel muß unbedingt zB. mit einem Glashaarradierer abgetragen werden. Da das Trennmittel aber sehr widerstandsfähig auch gegenüber der Säure eines Brüniermittel ist, muß es vor dem brünieren so gut wie restlos runter vom Messing.



Mein erster Brüniervorgang der Teile die hier noch im Wasserbad zur Spülung liegen, zeigt es ...




... dass die Brünierung mir so recht nicht gelungen ist!



Nachdem ich die Teile mittels einer alten Zahnbürste poliert hatte, traten die Fehler vollends zu Tage!

Nach einigen Versuchen bin ich davon überzeugt, dass Trennmittel an jenen noch blanken Stellen nicht restlos entfernt zu haben.

Diesen ""Braten"" hatte ich schon beim bearbeiten der Platten mit dem Glashaarradierer gerochen, dass Trennmittel ist wirklich extrem widerstandsfähig!
Die Teile werde ich in ihrem jetzigen Zustand belassen, alle weiteren in Zukunft zur Bearbeitung angedachten Weinert Rippenplatten muß ich dann wohl oder Übel mit dem Sandstrahler vor dem brünieren behandeln.


Zu guter Letzt möchte ich noch einen kleinen Vergleich der heute bearbeiteten Rippenplatten Rp 16 / Rp 17 von Weinert Modellbau gegenüber ebensolchen Ms - Rippenplatten für H0 Pur aus dem ehemaligen Bahnsinn Shop von Willy Kosak - heute bei Wagenwerk erhältlich - starten.

Da beide Erzeugnisse zu fast identischem Preis käuflich erwerbbar sind, dürfte solch ein Vergleich wohl legitim sein.




Links Weinert NEM ohne inneren Verschraubungen - Rechts Bahnsinn mit kompletten Verschraubungen H0 Pur.

Ich möchte hier nicht von exakter Maßstäblichkeit der Bauteile beider Anbieter philosophieren, es kann sich ein jeder Leser sein eigenes Bild auch zu deren Größe und der allgemeinen Nachbildung machen!
Dabei sollte aber unbedingt Weinert's "mein Gleis" Philosophie der fehlenden inneren Verschraubungen zum befahren mit NEM Radsätzen mit eingebunden werden, da diese so gewollt konstruiert sind.
Ergo ist dieser Umstand bitte absolut nicht als Manko in diesem Vergleich zu bewerten!!

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