Dienstag, 19. September 2017

Der Resin Bausatz eines Culemeyer Straßenroller von Hauler





Nachdem ich mich mit dem an die 50 Jahre seiner Konstruktion alten antiquierten Culemeyer Straßenroller Modell von ESPEWE hier im Blog etwas beschäftigt habe, suchte ich nach einer weiteren Möglichkeit, solch ein Gefährt wenn möglich nach Vorbild einer in der ehemaligen DDR hergestellten und gefahrenen Bauart auf die alte im Bau befindliche Straße ans Schlackensteine zu stellen.

Nach einem Tip vom  aufmerksamen Kollegen Norman doch mal bei einem tschechischen Anbieter in der E - Bucht nach einem Bausatz eines Culemeyer Ausschau zu halten und fündig zu werden, wurde kurzerhand solch ein Straßenroller geordert. Nach nur wenigen Tagen lag dann der Bausatz direkt aus Prag kommend auf meinem Tisch.

Mein Sinn liegt im Grunde in der Darstellung eines Culemeyer Straßenroller wie er in der Waggonfabrik Gotha ab 1950 für den Straßenverkehr der DDR gebaut worden ist.
Dieses Vorhaben erfüllt der Bausatz von Hauler leider nicht, er ist einer Bauart am Ende der 1930er Jahre abgeleitet.



Ein Culemeyer Bauart Gotha Bj. 1950 nebst der Zugmaschine TATRA 141 auf der Halleschen Straße in Bernburg / Saale 1983 in Richtung Serumwerk unterwegs.
Prägnant an dieser Bauart des Straßenroller sind zum einen die Hartgummi bereiften und mittels Druckluft gebremsten Räder, diese mit je 8 Radbolzen / Muttern an den pendelnden Achsschenkeln verschraubt sind.
Ein kleines Detail welches vielleicht bei der Nachbildung der Zugmaschine TATRA 141 noch interessant sein dürfte, ist das fehlen des zweiten Reserverad an der Rückwand der Pritsche.
Einen feinen Bausatz ebenfalls aus Resin mit diversen Ätzteilen versehen, ist vom Produzenten Hauler zudem käuflich erwerbbar.
Das sehr alte von ESPEWE stammende Modell jenes 141er TATRA ist wohl in heutiger Zeit nicht mehr als das gelbe vom Ei zu bewerten.

Zum Modell:



Der Bausatz stammt wie ersichtlich von der tschechischen Firma Hauler und ist komplett im Resinguß nebst einer kleinen Messing Ätzplatine gefertigt und kann nur als reines Standmodell zusammen gesetzt werden.
Eine erklärende Baubeschreibung in Worten sucht man vergebens, sie ist nicht im Lieferumfang enthalten, ein Zustand der aber verschmerzbar ist, weil dafür aber eine sehr logisch aufgebaute Explosionszeichnung, die jeden Bauabschnitt meines erachten besten erklärt.



Der komplette Inhalt der Schachtel von Hauler zum Bau eines Culemeyer Straßenroller.



Alles im Lot, dachte ich mir beim Anblick trotz der verhältnismäßig vielen aus der Schachtel kommenden Bauteile.
Alles im Lot??
Das wäre es wohl, wenn ich nicht schon seit vielen Jahren mit dem Material Resin auf dem Kriegsfuß stehen würde.
Diese Kriegserklärung stammt noch aus Zeiten der Markthinführung des Resin Bausatz Bahnhof Drübeck nebst den kleineren Gebäuden von Artitec, an diesem ich seiner Zeit beim versuchten ordentlichen Zusammenbau klaglos scheiterte! Diese Schmach verfolgt mich noch heute, wenn es sich um einem Bausatz aus Resin und dessen exaktem beschleifen jedes einzelnen Bauteils nach dem abtrennen der Angüsse handelt.
Ich jedenfalls scheine für dieses Material wirklich kein Händchen zu besitzen!




Die Ätzplatine aus Messingblech beinhaltet die Stangen weitere Bauteile für die Nachbildung der Lenkung des Culemeyer.
Hier im Bild habe ich schon mal in zwei der Umlenkhebel der Lenksteuerung mit 0,5 mm Bohrungen versehen. Die Makroaufnahme verrät, dass ich wohl mit einem ca. 0,3 mm Bohrer hätte vor bohren sollen.
Im später befestigten Zustand ist von diesen beiden fabrizierten "Reisslöchern" Gott Lob nichts mehr zu sehen!



Ein Laufgestell / Fahrwerk ist im Grundaufbau fertig gestellt, dass zweite liegt noch in seinen Einzelteilen auf der Explosionszeichnung.
Dabei - und das kann ich hier ruhig zeigen, kann man mein Affront gegenüber dem Werkstoff Resin am mittleren Quer träger sehen.
Im vollen Eifer habe ich diesen einseitig nach dem abtrennen von Gußkörper exakt um 0,5 mm kürzer gefeilt als verlangt.
Diese nun fehlenden 0,5 mm muß ich nun versuchen wieder ordentlich aufzubauen. Somit habe ich zum Ersten ein 0,5 mm starkes Stück Polystyrol mit 2K UHU Endfest 300  aufgeklebt. Danach der Härtung des 2K muß dann noch die Bearbeitung folgen.
Das Senkloch wurde mit einem 1,5 mm Bohrer ausgeführt um die Klebefläche zu den beiden Rahmenwangen zu vergrößern. Das hat beim oben liegenden geklebten Teil wunderbar funktioniert.
Große Teile aus Resin klebe ich mit dem 2K UHU, kleine Teile mit dem Industrie Sekundenkleber, welcher bei RST Eisenbahnmodellbau Ralph Steinhagen in verschiedener Form erhältlich ist.
Dieser klebt und verbindet fest auch das Resinzeugs sehr gut.




Die Bohrungen der Rahmenwangen sind durchweg mit dünnen "Schwimmhäuten" verschlossen.
Diese einseitigen im Rahmeninneren befindlichen dünnen Häutchen beseitige ich nicht mit einem Bohrer, sondern mit dem Zahnstocher. Dies funktioniert schnell und wunderbar, es besteht dabei absolut keine Sorge der Verletzung des Resin.

Es wird sich nun zeigen, wie ich es weiter schaffen werde diesen Culemeyer zu fertigen. Dabei möchte ich noch ein paar kleinere Veränderungen zur Angleichung an den o.g. Culemeyer der DDR Bauart vornehmen.



Die Mannschaft des Culemeyer Transport mit auf geschemeltem Gw Nordhausen DR in Bernburg / Saale Sommer 1979.
Der TATRA 141 der ehemaligen DR Dienststelle Magdeburg nebst der Straßenroller stehen heute bei den Eisenbahnfreunden Aschersleben zur Zeit betriebstauglich in Pflege.

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