Samstag, 23. August 2014

Ein schnöder Stapel (Ur-) Altschwellen verrottet, vergessen und heute ein paar weitere Vorbildaufnahmen auf Bitte und Anfrage von Kollegen








Nachdem ich vor etwa 2 Wochen hier im Blog das erste Mal über Altschwellenstapel neben dem Gleis einer Klein- / Grubenanschlußbahn berichtete, hatte ich dem Beitrag sehr spärlich ein Paar Aufnahmen von solchen Hinterlassenschaften beigefügt.
Der Grund dazu war einfach das ich der Zeit der Meinung war, nur für mich selbst ein solches völlig verrottetes Relikt aus vergangenen Zeiten zu erstellen da im allgemeinen wohl kein größeres Interesse an einem solchen Modell bestehe, zumal es zur halbwegs exakten Nachbildung solch eines alten Haufen auch etwas "an mehr" Zeit und Aufwand bedeutet.

Ein ganzer Haufen von Zuschriften netter Kollegen nach Veröffentlichung des Beitrag beweisen aber einmal mehr, dass doch ein sehr viel größeres Interesse daran besteht als ich anfänglich vermutete.
Für diese Zuschriften und Anfragen möchte ich mich hier nochmals bedanken und heute ein paar weitere Vorbildaufnahmen von einigen wohl für den einen oder anderen Kollegen zum Nachbau interessanten Altschwellenstapel nachliefern, welche ich im Laufe der Zeit an der ehemaligen Zschornewitzer Kleinbahn abgelichtet habe.

Leider bietet das www zu diesem Thema nur sehr wenig an Vorbildaufnahmen, vielleicht aber habe ich auch nicht richtig danach gegoogelt, so ist für den benötigten Eigenbedarf an Vorbildmaterial im Grunde so gut wie allein Selbstinitiative angesagt.



Ein zur Nachbildung auserkorenes Vorbild eines Altschwellenstapel muß nicht unbedingt sehr umfangreich sein, es können auch nur ein paar Schwellen dazu dienen eine solche Situation nachzubilden wie es dieser Haufen völlig verrottetem Holzes zeigt.
Diese hier zu sehenden Schwellen dürften noch die Originalen sein, welche beim Neubau der Kleinbahnstrecke zwischen Zschornewitz und dem Staatsbahnhof Gräfenhainichen mit Oberbau K im Juni 1941 verlegt worden sind.

Sollen nun ein paar Detailaufnahmen von diesem und ein Paar anderer Stapel ohne vieler Worte folgen:






In diesem Bild ist noch ein Schraubenbolzen erkennbar, welcher eine Doppelschwelle fest verbindet und zusammenhält. Jede verlegte Doppelschwelle des Oberbau K DR besaß diese Schraubenverbindungen an beiden Enden, jene könnten bei Bedarf auch so im Modell nachgebildet werden.



Ein völlig anderer Altschwellenstapel ist hier zu sehen.
Diese Schwellen gehörten einmal zu einer einfachen Weiche, welche um das Jahr 2010 aus ihrer ehemaligen Lage ersatzlos "befreit" worden ist.
Nach der Herkunft der Schwellen sind diese natürlich sehr viel länger als Schwellen eines normalen Gleises.
Interessant wäre es wohl die ehemaligen Auflageflächen der Kleineisen auf den Schwellen nachzubilden.



Aber auch der Ablageort dieser Schwellen ist interessant, liegen diese auf einem mit Betonschwellen der DR Bauart Bs 60 66! versehenen rückgebauten Gleis wobei von diesen Schwellen sämtliche Kleineisen entfernt worden sind.



Ein paar wenige verrottete Altschwellen von der üblichen Flora überwuchert, auch dieses Motiv empfinde ich persönlich als Nachahmenswert.



Der gleiche Stapel nochmals in einer anderen Perspektive abgelichtet.

Ich hoffe nun am Schluß der kleinen Galerie dem einen oder anderen Kollegen mit diesen Aufnahmen etwas weiter geholfen zu haben bei der Erstellung seines eigenen Stapel von verrotteten Altschwellen auf seinem Modul oder der Anlage.

Vielleicht könnte nach Fertigstellung eines solchen Stapel ein kleines Feedback mit einem Bild von euch an mich erfolgen, ich würde mich sehr darüber freuen!!

4 Kommentare:

  1. Schienenbieger23 August, 2014

    Hallo Ingo,

    die Betonschwelle ist eine BS66, bei den Holzschwellen würde ich sagen das sie so um den Herstellungszeitraum 1970 sind.
    Auf den Holzschwellen befinden sich in der Regel Nägel mit Angaben über den Hersteller und das Herstellungsjahr. Bei der Weichenschwelle gibt es sogar Nägel mit Ziffern welche die Lage der Schwelle laut Verlegeplan angeben, das gibt wiederum Angaben über die Art der Weiche.
    Ich hoffe ich konnte etwas hilfreiches Beitragen

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    1. Moin Schienenbieger,

      prima das Du einmal wieder Dein umfangreiches Wissen zu diesem Thema hier einbringst!
      Das Thema der Schienennägel mit deren Bezeichnungen an Hand der auf diese eingeschlagenen Ziffern ist mir bekannt, muß aber zugeben, dass ich nach diesen nur sehr oberflächlich Ausschau gehalten und keine solcher Dinger gefunden hatte.
      Hat man diese Nägel beim entfernen der Schwellen aus dem Gleisbett gleich mit entfernt?
      Zu Deiner Annahme, dass die Schwellen aus den 1970er Jahren stammen und nicht wie ich es " sehr wage" vermute schon aus 1941, würde ich mich brennend interessieren worauf Deine Vermutung "nur auf Sicht" im Bild begründet ist.
      Es ist richtig, dass ein Teil der Gleise in diesem Bereich - Haupt- und Umfahrgleis - Anfang der 1970er Jahre von S 49 auf S 54 umgebaut worden ist, aber hatten dann bei S 54 Oberbau K die verwendeten Schwellen nicht einen größeren Querschnitt denen der S 49 Schwellen vorzuweisen?
      Bei den Betonschwellen der Bauart Bs 66 hast Du auch Recht, ich habe mir diese Schwellen noch einmal im Bild stark vergrößert angeschaut und verglichen mit dem "Lehr - Material" zu Betonschwellen DR im allgemeinen ...

      Ich danke Dir einmal wieder für Deine Wortmeldung und der Richtigstellung der Fakten!
      Von Deinem sehr umfangreichen Wissen zur Sache kann ich nur lernen!!

      LG. an die HHE von Ingo

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    2. Schienenbieger24 August, 2014

      Hallo Ingo,

      ich folgere auf Grund der Tatsache das ich einfach beruflich wie privat damit ja sehr viel zutun habe, eben einfach Erfahrung.
      Auch würde ich behaupten das es Kieferschwellen sind, klassische Weichholzschwellen, erkennbar an kleinen kegelförmigen Einsenkungen im Bereich der Rippenplatte an den Schwellenschrauben. Auch sind die Schwellen "Neuware" sieht man an den Bohrungen der Rippenplatten.
      S54 im Bereich der DR? Meinst du nicht eher R65? Aufgrund der Tatsache das es die Grenze gab würde ich behaupten das es keine S54 ist. Ist da ein Walzzeichen auf der Schiene? Von Gräfenhainichen bis zur B100 Brücke liegt ja R65 im Gleis herum kurz hinter der Brücke wurde die R65 an die S49 angeschweißt.
      LG

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    3. Moin Schienenbieger,

      ja R 65, frage mich aber bitte nicht wie ich auf die Bezeichnung S 54 komme!
      Diese schweren Schienen / Oberbau wurden für die Kohlenbahn, welche zwischen dem Bahnhof Burgkemnitz - Übergabe von DR auf Kohlenbahn ex BKK Bitterfeld (Kohle aus Delitzsch / Tagebau Breitenfeld) - über Gräfenhainichen in Richtung Kraftwerk Vockerode / Elbe fuhren, in diesem Bereich des Stellwerk 04 welchen Du auch geschildert hast inklusive der Isolierung für WSSB in den 1970ern verlegt.
      Das die Schwellen wie Du es sagst aus Weichholz bestehen leuchtet mir nun auch ein, dass Holz ist sehr "langfasrig" und hat mit Hartholz von Eiche und Buche wirklich nichts gemein.
      Ich werde mal meine doch umfangreiche Fotosammlung aus diesem Bereich nach einem Walzzeichen durchsuchen, ich glaube es mit fotografiert zu haben.
      Ich glaube auch, dass ich einmal mit Dir zusammen an "Deiner Strecke" in der Praxis Schwellen wechseln sollte, dies würde mir ganz sicher mit meinen Fragen und Deinen Erklärungen vor Ort weiterhelfen!!

      LG. Ingo

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