Eine Schutzhaltetafel Sh 2 mit einem rot beleuchteten Nachtsichtsignal HP 0 in Form einer der Tafel aufgesetzten Reichsbahn Signallaterne wie sie im Bild rechts zu sehen ist, existierte beim Vorbild wohl soweit ich persönlich unterrichtet bin, bis zum Ende der Epoche 3 zumindest bei der Deutschen Reichsbahn DR der ehemaligen DDR.
Diese beleuchtete Laterne mit dem HP 0 Signalbegriff wurde mit Propangas aus einem unter der Signallaterne angesetzten meist 10 Liter Inhalt fassenden der Bauform allgemein bekannten Propangas - Druckbehältnis kausal den beleuchteten Nachtsicht Signalbegriffen an Formhaupt- und Vorsignalen im allgemeinen gespeist.
Aufgestellt im- oder neben dem zu sperrenden Gleisabschnitt wurden solche Schutzhaltesignaltafeln mit Nachtsichtsignal vor allem zur Sicherung und Deckung von mehrtägigen Gleisbaustellen etc, aber auch bei Sperrung eines Gleis- / Gleisabschnittes wenn Arbeiten in diesem anfielen und dabei eine stetig währende Profilfreiheit im betreffendem Gleis nicht gewährleistet war.
Heute wird beim Vorbild statt des mit Propangas gespeisten an einer SH 2 Tafel angebrachten Nachtsichtsignal HP 0 eines mit Akkumulator betriebenen ähnlich der allseits bekannten Leuchten zur Sicherung von Baustellen jeglicher Art ausgestatteten Lichtsignal mit rotem Lichtaustritt verwendet.
Ich habe nun nach dem wieder auffinden eines schon sehr viele Jahre bei mir in der Schublade schlummernden Bausatzes solch eines Signales von NMW Modellbau begonnen diesen ordentlich zusammen zu setzen.
Von meinen dabei gewonnenen Eindrücken möchte ich nun der geneigten Leserschaft berichten.
Das komplette Sh 2 Signal im Gleis aber noch ohne "Leuchtmittel" in der Signallaterne.
Die dem nun schon etwa 30 Jahre am Markt erhältlichen Bausatz beigefügte LED besitzt natürlich auch den Fertigungsstand vor ca. 30 Jahren, so ist diese dem damaligen industriellen Fertigungsstand von LED geschuldet für solch ein filigranes Modell ""etwas"" überdimensioniert, was dem ohne der LED meiner Meinung nach hervorragenden Gesamteindruck leider sehr schadet.
Diese Sache läßt sich aber wohl mit den heutigen zur Verfügung stehenden superkleinen Micro - SMD - LED bestens beseitigen!
Von diesem Detail, der weiteren zum Bausatz gehörenden Teile und dem Zusammenbau soll nun im folgenden in Wort und Bild berichtet werden:
Der Inhalt des Bausatzes besteht aus einer aus Kupferblech - jawohl man liest ganz richtig Kupferblech! - sehr fein geätzten Platine, diese die Signaltafelhalterungen / Tragbleche für unbeleuchtete Sh 0 und Sh 2 Signale zur Ausstattung an Prellböcken und vier Stück Tragbleche für beleuchtete Sh 2 Tafeln und der Pfosten in Form von 0,7 mm hartem gerichteten Messingdraht nebst den Bausatz der Anzahl ausreichenden Signalbildern in bester Qualität auf Karton gedruckt..
Zudem sind die Teile für die 3 Stück beleuchtete Sh 2 Signale beigepackt, drei Einheiten Laterne mit Gasbehälter in Messingfeinguß und brüniert, drei rote Leuchtdioden nebst 470 Ohm Widerständen jenen Wert berechnet zum betreiben der LED an 12 V Gleichstrom, etwas feinem gelackten Kupferdrahtwickel und einer wie gewohnt von NMW Modellbau ausgezeichneten Bauanleitung.
Zu den beigepackten roten LED nebst Widerständen und dem Umstand, dass dieser Bausatz wohl um die 30 Jahre alt ist, aus gegebenem Anlaß etwas später mehr.
Das Kupferätzblech mit den Tragblechen für die Signaltafeln.
Für die mit einem Nachtlichtsignal ausgestattete Signaltafel Sh 2 werden die Bleche mit den Ösen verwendet, die vorsichtig um 90° gekanntet werden um den 0,7 mm Messingpfosten aufnehmen zu können.
Die Bauanleitung gibt vor alle Teile miteinander zu verkleben, ich bevorzuge dabei das Weichlöten was mit Sorgfalt und extrem wenig Zinn bei hoher Temperatur an der Kolbenspitze ruck zuck bestens erledigt ist.
Die Signalleuchte mit dem Gasbehälter ist ein wie schon erwähnt aus Messing gegossenes Bauteil.
Auch dieses habe ich an das Signal gelötet.
Da das gegossene Bauteil gegenüber dem geätzten Tragblech sehr massiv, eine Erwärmung zum korrekten verlöten aber sehr schwer mit dem Lötkolben zu bewerkstelligen ist, habe ich dieses Teil mit der Flamme vorgeheizt und dann verlötet.
Dabei ist mir der Fehler unterlaufen, dass durch die wenn auch sehr kurz auftretende sehr hohe Wärmezufuhr in diesem Bereich hinter dem Tragblech mir dieses etwas ausgeglüht und somit noch weicher als es das Kupfer generell schon darstellt geworden ist.
Das war ein Fehler der mit etwas Kühlung des Tragblech vermeidbar gewesen wäre.
Nachdem das Signal mechanisch gesäubert, Ultraschall gereinigt und mit Aceton zusätzlich entfettet worden ist, bekam es seine mittelgraue Grundierung aufgespritzt.
Hier kann man den Zustand des ausgeglühten Tragblech bestens erkennen, nachdem aber das aus gutem Karton bestehende Signalbild mit etwas UHU Alleskleber + Aceton aufgeklebt wurde und ausgehärtet ist, war dann wieder alles gut!
Die LED unter Spannung.
Es ist wohl schon in dieser Aufnahme sehr gut erkennbar, dass die LED für dieses Modell zu groß ist.
Die Bohrung in der Signallaterne beträgt gleichwohl dem Durchmesser des vorderen Leuchtkörper der LED 1,8 mm, hinten steht dabei aber ein recht gewaltiger Buckel inklusive der Lötfahnen zu Buche.
Ohne vieler Worte, eine SMD zB. 603 muß her!
Die muß ich mir nun besorgen, gleichwohl werde ich ein paar Detailveränderungen gerade im Bezug des Signalpfosten tätigen.
Dieser 0,7 mm Draht wird gegen ein ebenso 0,7 mm messendes Messingrohr - innen 0,5 mm - ausgetauscht werden.
So wird in Zukunft der Minus - Leiter zur Stromversorgung der Messingpfosten respektive das Rohr sein, die positive Anodenspannung aber in einem feinen Draht im inneren des Pfosten aus dem Untergrund zur LED gelangen.
Dann ist das "Drahtgewirr" am Pfosten bestens verschwunden!
So steht nun das Sh 2 Signal im Gleis und wartet auf seine Beleuchtung.
Der Bausatz von NMW bietet den Bau einiger sehr schöner und maßstäblicher Modelle für Signale der Begriffe Sh 0 und Sh 2 welche - einmal abgesehen der Beleuchtung - sehr filigran wirken und bestens detailliert sind.
... und da es wie üblich bei mir nicht still und leise im Hintergrund beim schreiben eines Beitrages zugehen kann - zugehen darf, dreht heute die Vinylscheibe der legendären deutschen Varieté- und Tanz Kapelle Ulrich Tukur und seinen Rhythmusboys des Album ""wunderschön dabei zu sein"" erschienen bei Roof Music Records 2002 auf dem Plattenteller eines Linn Sondek LP 12 / Akito / Shelter 501 MK II gemütlich musizierend ihre Runden.
Hallo Ingo,
AntwortenLöschenmit Gas kenne ich das nicht, mir ist für SH-2 Scheiben nur die alte gute Petroleumlaterne bekannt welche für eine SH-2 Nachtbeleuchtung mit einer Rotblende versehen wurde. Bei Lf Signalen wurde die Orangeblende aufgesetzt.
Das erste Bild von dir ist mit der besagten Petroleumlaterne bestückt. Oben aufsetzen war eine Variante die zweite war mit einen nach links versetzen Loch durch welche die Laterne leuchtete.
Hast du mal ein Bild mit Gaslampe und Flasche? Ich kenne das so nicht und stell mir die frage durch denn obenliegenden Schwerpunkt wie es im Schotter halten soll?
Toller Beitrag.
LG
Da bringst Du mich aber ganz schön in die Prädulie, mein lieber Schienenbieger!
LöschenLeider habe ich kein einziges Bild von einem mit Propangasflasche und auch nicht mit einer Petroliumfunzel bestückten Sh 2 Signal bei der DR. Auch im Internet habe ich leider nichts der gleichen gefunden.
Laut der Bauanleitung des Bausatz von NMW ist dieses Modell der DB nachgebildet, soll die DR nicht aber auch so ausgerüsteten Signale im Einsatz gehabt haben?
Mit Deinen Überlegungen der Standfestigkeit gebe ich Dir absolut recht, es bedarf schon einen ordentlichen Standpunkt für das Sh 2 Signal! Der Pfosten des Sh 2 Signal ist beim Vorbild 60 mm! stark, da Reinhold Bachmann von NMW Modellbau zudem ein wirklich ausgewiesener Fachmann für Signale, Gleise und Weichen etc.zumindest der Deutschen Bundesbahn ist gehe ich davon aus, dass die Konstruktion des Signales inklusive der Gasflasche seine Richtigkeit hat!!
Aber mein Lieber, ich habe da noch eine Idee um auch Dich Signaltechnisch der DR befriedigen zu können und "ganz nebenbei" hast Du mich mit der Erwähnung der Lf Signale auf eine weitere Idee gebracht - davon demnächst mehr ...
Ich danke Dir für Deinen aufschlußreichen Kommentar!
LG Ingo