Mittwoch, 8. Juli 2015

Wie der Weinert Modellbau Prellbock Bausatz Nr. 3208 mit ein wenig Bastelei zu einem realistischen Modell werden könnte






Vor ein paar Wochen berichtete ich hier im Blog in Wort und Bild von einem mir persönlich sehr interessant erschienenen Prellbock mit Standort Bahnhof Dessau Mosigkau, der zu seiner Eigensicherung vor vielen Jahren einen großen Haufen "altes Gleisbett" verpaßt bekommen hatte.
Nachdem nun die ersten Ansatzsegmente für die Westentaschen - Module gefertigt worden sind, soll auf einem von jenen guten Stücken diese kleine Situation mit einem dem Vorbild nicht absolut streng nachgebildeten Modell entstehen.



Der momentane Fertigungszustand des Prellbock auf dem Ansatzmodul.
Das kurze Ausziehgleis liegt nicht nur in einer leichten Überhöhung sondern die Schienenoberkante zudem 6 mm unter der Schienenoberkante des Westentaschen - Modul selbst.
Diese leicht Terrassenförmige Anordnung der Gleise bringt zusätzlich eine dem Auge optisch suggerierte höhere Tiefenwirkung als dieses - Modul + Ansatzstück - tatsächlich meßbar darstellt, wobei das überhöht und im leichten 2300 mm Bogen verlegte Gleis sein übriges in diesem Sinne positiv beisteuern dürfte.

BRAWA's im Bild zu sehender vierachsige Rungenwagen SSla 44 befindet sich in Bearbeitung und wird demnächst einen eigenen Beitrag bilden.

Wie ich mir nun den Prellbock im Modell vorstelle soll im folgenden das Thema sein:




Als Modell des Prellbock eignet sich der Bausatz Nr. 3208 von Weinert Modellbau mit seinem aus Messing gegossenen Bauteilen sehr gut, kann doch mit diesen die Vorbildsituation bestens nachgebildet werden.
Die beiden Seitenteile des Prellbock sollten nachdem die Gußrückstände mit einem feinen Laubsägeblatt im Bügel gespannt abgetrennt worden sind, mit einer feinen Feile und Schleifleinen vorsichtig von diversen Gußnähten gesäubert werden.

Die angegossenen Schienen sind in Code 75 mit 1,9 mm Höhe kompatibel dem Weinert mein Gleis und Peco Gleismaterial nachgebildet.



Alle Schwellen des kurzen in leichter Überhöhung liegenden Ausziehgleises auf dem Ansatzsegment sind von einem Weinert "mein Gleis" Flexgleis gewonnen, etwas "auf verbraucht" bearbeitet und in ein Gleis 3. Ordnung = 690 mm Schwellenmittelabstand beim Vorbild in das Modell umgesetzt, wobei die Schwellen im Bereich des Prellbock hingegen zur Auflockerung der Szene einige Stahlschwellen aus dem Regal von RST Eisenbahnmodellbau bedeuten.

Die Pufferbohle hingegen wird eine gesonderte Bearbeitung der desolaten Bohle des Vorbildes über sich ergehen lassen müssen, gerade diese sehr schön beschädigte Bohle hat es mir sehr angetan!
Schlußendlich soll das kurze Ausziehgleis später nach dessen Fertigstellung eine komplette Kiesbettung erhalten.



Der komplette Prellbock mit Schwellen ist grundiert und wartet seiner weiteren Verwendung.
Die sehr gut haftende Grundierung habe ich mit der Sprayflasche von Tamiya aufgebracht, dies geht schnell und sauber über die Bühne und es braucht nicht der Spritzgriffel nach einer solch kleinen Arbeit wieder gereinigt zu werden.
Wozu großes Gerät einsetzen wenn es auch viel einfacher geht?

Ein weiterer großer Vorteil dieser Grundierung ist die absolute Verträglich- und Haftbarkeit mit Ölfarben - ihr wißt ja, es werden zur weiteren Farbgebung, Alterung etc. bei mir zur Zeit ausschließlich Ölfarben verwendet werden.



Der Unterbau für den großen Haufen aufgeschütteter alter Gleisbettung welche sehr wahrscheinlich beim auswechseln der neben dem Prellbock liegenden Weiche dort "abgelegt" worden ist, wird ganz einfach aus einer großen Seite einer Tageszeitung hergestellt.
Diese Seite wird in der Hand unter Zusatz von Wasser eine ganze Weile durchgeknüllt und durchgewalkt bis sich eine relativ feste Masse ergibt. Damit geht es dann an das Grundformen des beabsichtigten Hügel hinter dem Prellbock.
Ist dann eine gewünschte Grundform entstanden wird die Masse einfach mit verdünntem Holzleim., Latex oder Material ähnlicher Struktur richtig satt eingepinselt und zum austrocknen ca. 1 - 2 Tage liegen gelassen.
Im nun ausgetrockneten Zustand besitzt der Berg eine genügende Stabilität zum weiteren  Aufbau.

Natürlich können für dieses Vorhaben auch gänzlich andere Materialien zB. Styropur, Hartschaumplatte usw. Verwendung finden, mir persönlich liegt diese Methode der Papierzerknüllung ohne viel Aufwand und Sauerei am Arbeitsplatz ganz gut, lassen sich doch ganz einfach erste Strukturen herstellen.




Der erste Überzug des Haufen mit leicht verdünntem Holzkitt ist vollzogen, die finale Modellierung wird dann demnächst darauf aufgebaut und fertig gestellt werden.
Dies wird dann ein weiteres Thema hier im Blog sein.



Der Prellbock mit seinem Schutthafen im Original.
Im Modell wird dieser Haufen nicht ganz so lang ausgebildet werden. Da ich nicht exakt maßstäblich die Sache gestalten möchte, können für das Auge des Betrachter verträgliche Proportionen "in Richtung Harmonie" zum Prellbock und dem Rest der Landschaft erstellt werden.


Nachtag 27. November 2017:


Auf Wunsch eines im folgenden kommentierenden Kommentator der in diesem Beitrag behandelte Prellbock ein Bild im fertig gestellten Endstadium.







... und da es wie üblich bei mir nicht still und leise im Hintergrund beim schreiben eines Beitrages zugehen kann - zugehen darf, dreht heute das Vinyl - Bluesalbum einer musikalisch wunderbar harmonierenden Live - Zusammenkunft der beiden US Blueser Buddy Guy und Junior Wells beim amerikanischen Chicago Bluesfestival 1964 in einer Auflage von nur in 200 Exemplaren produzierten hier vorliegenden "withe Label" Pressung  auf dem Plattenteller eines Linn Sondek LP 12 / Akito /  Shelter 501 MK II  musizierend  seine Runden.

2 Kommentare:

  1. Hallöchen ;)
    Dreht die Platte immer noch ihre Runden?
    Und vor allem! Wie sieht eigentlich der fertige Prellbock nun aus? :O
    Bin total gespannt nach fast 10 Jahren......

    Gruß Chris

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    1. Moin Chris,

      Deinem Wunsche gerecht habe ich ein Bild vom fertig gestellten Prellbock unter diesem Beitrag eingestellt - zu finden über der Platte, die selbst zwar z.Z. nicht mehr läuft, dafür aber der Plattenteller noch immer sich unentwegt dreht, da der Motor niemals vom Netz getrennt wird.

      Beste Grüße aus Merzien,

      Ingo

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