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Donnerstag, 25. Juli 2013
Weichlöten mit völlig säurefreiem Flussmittel für spezielle Aufgaben und die gebrauchsfertige Herstellung eines geeigneten Mittel
Kolophonium ist ein natürliches Harz, dass aus dem Balsam von Kiefern, Fichten, Tannen ua. Nadelbäumen gewonnen wird.
In "normalem" Brennspiritus aufgelöst ist es ein wunderbares Säurefreies Flussmittel zum weichlöten, um an Lötstellen und deren Umgebung, an denen absolut keine Säure gelangen darf, sei es zB. in der Elektronik beim verlöten von Bauteilen auf Leiterplatten etc., aber auch beim Eisenbahnmodellbau wo diese Verbindungen mittels Weichlot entweder sehr schlecht oder auch absolut nicht unter fließendem Wasser abgewaschen werden können, um dabei die Werkstücke von der als Flussmittel im allgemeinen benutzten Säure / säurehaltigem Fett usw. zwingend restlos befreit werden müssen.
Zum herstellen einer "zünftigen" Lösung Kolophonium zum weichlöten bedarf es ganz einfachen Brennspiritus und natürlich das Naturprodukt selbst, welches in Brocken wie es im Bild ersichtlich aber auch als Granulat sehr preiswert zu kaufen gibt.
Ich persönlich bevorzuge diese größeren Brocken Kolophonium, welche mit einem kleinen Hammer sehr leicht zu verkleinern sind, um sie dann im Glas zusammen mit etwas Brennspiritus in aller Ruhe aufzulösen.
Persönlich bin ich auf diese Substanz beim weichlöten an meinen Arbeiten des öfteren angewiesen, was ich im folgenden schildern möchte:
Der Hauptgrund zur Verwendung von säurefreiem Flussmittel stellt sich zB. in meinem Fall unter anderem beim verlöten von Schienenlaschen aus Messingguß an den Stößen der Schienen auf Holzschwellen ein.
Säure wie sie von mir für den Messing / Neusilber / Buntmetallmodellbau verwendete 25% ige Phosphorsäure naturgemäß beinhaltet, würde beim löten in unmittelbarer Nachbarschaft des Holz der fest verlegten Schwellen irreparable Schäden und einen Zersetzungsprozeß in kürzester Zeit einleiten bzw. verursachen.
Da diese Schienenlaschen aber in nun unmittelbarer Nachbarschaft der verlegten Holzschwellen verlötet werden müssen, soll nun ein absolut säurefreies Flussmittel diese Aufgebe übernehmen.
Ein säubern der Lötstellen unter fließendem Wasser scheidet naturgemäß durch die Nachbarschaft der Holzschwellen strikt aus.
Das Kolophonium in seiner "reinsten Art".
Dieses von mir gewählte Produkt ist von erstklassiger Herkunft, selbiges benutzen zB. Musiker zur Behandlung der Bogensehnen jeglicher Streichinstrumente als da wären Geige, Cello usw. aber auch für Klaviere, Flügel etc. um nur einige aufzuzählen.
Dieses Kolophonium ist sehr rein und von allerbesten für diese Verwertung geeigneten Holzsorten / Bäume gewonnen.
Eine nette Zugabe nebenbei ist der phantastische frische Geruch von Nadelbäumen.
Im Glas aufgelöst zeigt sich das nun tief bernsteinfarbige Kolophonium mit nur sehr wenigen Partikeln an Fremdkörpern was die Qualität des Harz aufzeigt und welche sich nun auf den Boden des Behältnisses abgesetzt haben.
Diese im Bild zu sehende Mischung aus Spiritus und Kolophonium habe ich sehr fett gewählt angesetzt, so kann ich jederzeit etwas dieser Flüssigkeit aus dem Glas entnehmen und unter weiterer Zugabe von etwas Spiritus gebrauchsfertig zum löten anmischen.
Da der Spiritus sich sehr schnell in die Umgebung verflüchtigt, müssen bei einer länger dauernden "Lötsession" immer mal wieder ein paar Tropfen des Spiritus dem Kolophonium beigegeben werden.
So verfahren ist der Inhalt dieses Glases für eine sehr lange Zeit vorrätig!
Beim direkten löten sollte man meiner persönlichen Erfahrung nach etwas mehr an Temperatur als gewöhnlich an der Lötstation eingestellt werden, um so effektiver gelingt die Lötung mit Kolophonium!
Nach dem löten einfach mit einem kleinen Lappen mit etwas Spiritus befeuchtet die Baustelle abwischen, den Rest der Säuberung übernimmt dann der Glashaar Radierer.
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