Der offene Güterwagen der Gattung Omm 33 Villach wurde ab 1941 in einer Stückzahl von knapp 50 000 Einheiten sowohl mit Handbremse und Bühne als auch ohne dieser Ausstattung als Ersatz für die früheren Om 12, 21 und 31 gebaut.
Im Eisenbahn Magazin Heft 12 aus dem Jahr 1985 in der Reihe "em Güterwagen Steckbrief Teil 4" hatte Benno Wiesmüller die Wagengattungen der Bauarten Villach und Linz bestens in Wort nebst einigen Bildern der Vorbilder mit dem imposanten Sprengwerk zuzüglich Zeichnungen und Maße sehr gut vorgestellt, was mich persönlich schon vor Jahren auf diese Wagengattung aufmerksam machte.
Aus meinem Fundus an Güterwagen habe ich nun einen "Villach ohne Handbremse und Stahlblech - Bremserhaus zum "kleinen" Umbau ausgewählt.
Dieser Wagen ist schon aus neuerer Bachmann - China Produktion und nicht frei von Fehlern bei der Herstellung.
Das dieses Fahrzeug nicht in den H0pur Standard gebracht werden kann ist vollkommen klar, dafür sind allein schon die Hauptabmessungen bei weitem nicht maßstäblich.
Aber ein schönes Fahrzeug läßt sich trotzdem daraus machen!
Der Kleinserien Hersteller AW Lingen Modellbau Jochen Leisner führt in seinem Programm einen sehr guten Umbausatz auf zwei Ätzblechen verteilt, welche dem Ommu 33 Villach zu einges mehr an Authentizität verhelfen sollen.
Eine Umbauanleitung hierzu ist von Jochen Leisner hier als Vorabversion im Pdf Format (1,6 MB) zu downloaden.
Diese Teile und zudem neue Radsätze und vor allen Dingen neue Lager für diese Radsätze, denn der Wagen läuft gelinde gesagt sehr bescheiden mit der originalen Lagerung in den Achshalterungen von Liliput / Bachmann, sollen den Wagen nicht nur optisch etwas aufwerten.
Zudem bekommt der Boden des Wagenkasten seinen obligatorischen Holzbohlenboden verpaßt. Bei der Wahl einer Kupplung tendiere ich zwischen einer gefederten Original Kupplung und der neuen OBK - Kupplung von Michael Weinert.
Diese OBK - Kupplung werde ich demnächst mit meinem Enkel an ein paar Fahrzeugen aus seinem Bestand installieren und ausprobieren. So könnte dann auch der Villach mit solcher Kupplung und RP 25 / 88 Radsätzen nach H0fine ausgestattet werden.
Im folgenden nun noch einige Details vom Umbauobjekt Ommu 33 "Villach" und dem Vorbild, welches ich für diesen Wagen ausgewählt habe:
Die Innenwände sind bei diesem Wagen außer des "angeritzten" Boden ohne jegliche Struktur.
Der Boden wird auch bei diesem Modell mit "Echtholzbohlen" ausgestattet werden, wobei ich mir schon Gedanken mache, ob und wie am besten auch die Unterseite des Boden mit Furnier belegt werden kann.
Das Metall - Fahrgestell wird an einigen Stellen etwas bearbeitet werden.
Es werden die komplette Bremsanlage, die Kupplungskulissen, das Sprengwerk und noch einige andere Kleinteile entfernt.
Der Wagen wird schlussendlich als ein solcher ohne Bremsausrüstung und demzufolge reiner Leitungswagen neu entstehen.
Warum ohne Bremsausrüstung? Ganz einfach, zum einen ist die Ausrüstung nicht gerade vorbildlich dargestellt und würde einen kompletten Neuaufbau mit maßstäblichen Teilen aufzwingen und zum anderen war mein Vorbild auch "nur" ein Leitungswagen und als dieser ...
... als Werkswagen ohne Zulassung auf Gleisen der Deutschen Reichsbahn privat eingestellt und ausschließlich auf Anschlussbahnen eingesetzt.
Wenn man das Bild nun betrachtet, kann man unschwer erkennen, dass dieser Wagen ein zumindest modernisiertes Exemplar darstellt, erkennbar unter anderem an den Rollenachslager und den neuen Achshalter.
Dies soll mich aber nicht stören da mein Umbauobjekt noch in "Ursprungsausführung" mit Gleitachslager usw. daher kommt.
Vor Jahren habe ich in einem Tauschgeschäft einige Papierbilder von Werkswagen ehemaliger VEB der ex - DDR als "Aufschlag" erhalten. In dieser kleinen Sammlung befindet sich auch dieses Bild eines ungebremsten Ommu Villach, wobei ich nun seit einigen Jahren weiß, dass dieser Wagen in den Bestand der Anschlußbahn der Leuna - Werke gehörte. Eben diese Aufnahme ist zu finden in dem beim EK - Verlag gleichnamigen erschienenen Buch von Klaus Bossig und Peter Lange.
Aber auch das ehemalige Braunkohlenkombinat (BKK) Bitterfeld besaß Werkswagen wie ebenso das VEB Chemiekombinat Bitterfeld eine dreistellige Anzahl an verschiedenen Werkswagen besaß.
So könnte mit etwas Phantasie solch ein Werkswagen auch einmal auf der Zschornewitzer Kleinbahn zu finden gewesen sein - sie war bekannterweise ab 1950 eine Grubenanschlußbahn im Bitterfelder Revier ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen