Donnerstag, 17. Oktober 2013

Landschaftsgestaltung und "Begrasung" - das experimentieren mit Landschaftsmaterial - heute der Teil IV - und der Beginn des Bau einer kleinen "illegalen" Sandkuhle





In der unmittelbaren Nachbarschaft des auch auf meinem Modul nachzubildenden Hauptgleis bei der Zschornewitzer Kleinbahn hatten Anwohner zur Gewinnung von Sand und Kies für ihre ständigen An - und Umbauten an ihren kleinen Siedlungshäusern eine "illegale" Sandgrube - in dieser Gegend umgangssprachlich Sandkuhle genannt - eröffnet.
Sand zu finden ist in diesem Landstrich kein Problem, wird diese Gegend geographisch auch als Heide bezeichnet. Da der an der Oberfläche zu findende Sand aber zum anmischen von Mörtel ungeeignet ist, mußte man halt etwas tiefer graben um an das begehrte Baumaterial heran zu kommen. Dies konnte und wollte man natürlich auf dem eigenen Grund und Boden nicht vollziehen und so hatte man das umliegende "Volkseigentum" um das Jahr 1960 an gegraben.
Nach einigen Jahren der erfolgreichen Sand - und Kiesgewinnung hatte man wohl keinen Bedarf mehr an diesen Materialien und so blieb die Sandkuhle einfach geöffnet und verlassen in der Landschaft liegen. Mit der Zeit nahm sich die Natur ihr Eigentum wieder zurück und Ende der 1980er Jahre war es sehr schwer geworden, diese ehemalige Sandkuhle und deren ursprüngliche Ausmaße zu dokumentieren.

Nach meinen vor vielen Jahren angefertigten Aufzeichnungen soll diese Sandkuhle nun auf meinem Modul in ihrer damaligen ganzen Pracht wieder auferstehen.



Der momentane Bauzustand dieser Sandkuhle auf einen Blick.
Der Aufbau besteht aus ca. 2,0 mm starker Presspappe wie man sie als Rückwand von diversen Möbel kennt. Dieses Material ist bei jeder Sperrmüllaktion am Straßenrand zu finden und deshalb fast zum Nulltarif zu bekommen. Das Material läßt sich sehr gut mit einem starken Cutter schneiden und bearbeiten. So habe ich mir den Grundkorpus der Sandgrube in Sandwitch - Bauweise aufgebaut.
Im folgenden sollen einige Arbeitschritte dokumentiert werden:




Das kleine Minidiorama welches ich im letzten Beitrag zum Thema Landschaftsbau kurz vorgestellt hatte, soll natürlich als Mittelpunkt der Sandkuhle dienen.
So wird um dieses Minidiorama der Korpus der Grube aufgebaut werden.



Der Korpus ist nun dank der Sandwitch - Technik im großen und ganzen fertig gestellt.
In der Mitte ist die Aussparung für die Aufnahme des Minidiorama bearbeitet.



Das ganze Teil aus einer anderen Perspektive gesehen.



Hier habe ich nun das Minidiorama eingefügt und entsprechend der gewünschten "Eintauchtiefe" mit Ponal Wasserfest ordentlich mit dem Korpus verleimt.



Die Gestaltung bzw. das modellieren des Boden der Grube unter Verwendung von Holzkitt geht zügig von statten. Ist diese Grundschicht über Nacht durchgetrocknet, geht es an das feine modellieren des Landschaftsverlauf.
Dabei sollte es schon einem bewußt sein, wie sich Sand und Kies in einer schiefen Ebene verhalten und zum liegen kommen.
Das Vorbild an einer noch bestehenden Sandgrube zu studieren sollte immer in Betracht gezogen werden. Man hält es gar nicht für möglich, welche große Fülle von Details etc. solch ein Objekt aufweist!



Die Gestaltung von Kies und Sand dürfte wohl klar sein, es gibt tausende von verschiedenen Gesteinen und Größen zu finden. Daher sollte sich jeder selbst einen Plan machen.
Für den abschließenden feinen Sand benutze ich Vogelsand, welcher in einem alten Topf kurz aufgekocht wird und dabei seine vielfältigen Schwebeteilchen usw. verliert um dann in einer alten elektrischen Kaffeemühle, diese ich auf einem Flohmarkt extrem billig und in fast neuem Zustand erwarb, fast zu Staub gemahlen zu werden.
Dieser "Modellsand" wird dann in ein mit einem alten Damenstrumpf ummantelten Teesieb gegeben und ganz gefühlvoll auf die mit einfachem Weißleim benetzten Stellen gepudert.



Das erste Ergebnis dieser Aktion.
Im Bild zu sehen ist eine etwas größere Fläche eingepudert, welche mit verdünntem Schotterleim aus einer sehr fein spritzenden Pumpflasche zart benetzt und zur ersten Probe der Sand aus ca. 10 cm Höhe durch den Strumpf hindurch auf gepudert wurde. Danach habe ich keinerlei Netzmittel etc. auf den Sand aufgebracht, sondern einfach nur trocknen lassen
Das Ergebnis kurz nach dem aufpudern schaut eigentlich wie in einer Weihnachtsbäckerei aus ..., aber wird es auch wie von mir gewünscht ein schönes Bild von Sand abgeben?
Davon dann demnächst mehr.

Das experimentieren geht natürlich weiter, es soll ja zum Ende eine feine Sandkuhle vor mir liegen.

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