Ich habe mir ganz fest vorgenommen, den Aufwand beim bearbeiten des G 10 von BRAWA zu einem H0pur kompatiblen Modell gemäß meines ausgewählten Vorbild so gering wie es mir möglich ist zu halten und dabei trotzdem ein brauchbares Ergebnis zu erzielen.
Das betrifft nun in erster Linie das ungebremste Fahrwerk, soll es doch zum einen den H0pur Radsatz aufnehmen und zum anderen statt der von BRAWA dem Wagen spendierten Gleitachslager der Verbandsbauart nun Rollenlager nach UIC Bauart vorweisen.
Dabei ist aber auch zu beachten, dass der Vorbildwagen trotz nachgerüsteter UIC - Rollenlager noch seine alten dem Ursprungszustand gemäßen Achsgabeln / Achshalter der Pressblech - Bauart besitzt.
Nebenbei finde ich diesen Zustand am Vorbild eine sehr interessante Mischung die es unbedingt halbwegs glaubwürdig nachzubilden gilt.
Der beste und maßstäblichste Weg wäre nun der Austausch der Achshalter des BRAWA G 10 gegen die sehr feinen Bauteile der Pressblech - Achshalter von D.I.T. - Modell welche ich zB. schon vor einiger Zeit am Petau - Fahrwerk des G 11 / 12 Dresden verbaut hatte.
Ein detaillierter Bericht vom Bau der exakt maßstäblichen Pressblech - Achshalter von D.I.T. - Modell in Wort und Bild ist für interessierte an dieser Materie hier im Link zum Blogbeitrag einsehbar.
Nun möchte ich aber wie oben gesagt den Umbauaufwand so gering wie nur möglich halten, ein Einbau neuer Achshalter würde an diesem Modell eine Menge an Arbeit und Zeit verursachen, ergo gilt es einen neuen einfacheren Weg zu finden die gewünschte Situation der Achshalter und -Lager an diesem in Arbeit befindlichen G - Wagen darzustellen.
Und dieser "neue" Weg ist relativ einfach und schnell zu gehen!
Die wahren Puristen werden mich wohl nun über das "belächeln", was im folgenden hier kommen wird!
Sei es drum!
Rechts im Bild ist nun der Beginn einer Umsetzung meines Vorhaben die originalen Gleitachs -Achshalter des BRAWA G 10 mit maßstäblichen Rollenlager nach UIC auszurüsten.
Wenn man das Bild vergrößert, kann an der rechten Achsgabel die Nachbildung der der Optik von Pressblech Achshaltern anhaftenden Rundung erkennen. Diese ist hier noch nicht ultimativ ausgebildet, es ist anbei der erste Versuch, ob und in wie weit die Möglichkeit eine Nachbildung der Rundung erkennbar zu bewerkstelligen ist.
Das derzeitige "Endergebnis" dieses Umbau ist in dieser Abbildung zu sehen.
Wenn man sich nun die Achshalter inklusive den Rollenlager hier anschaut, ist es gar nicht zu glauben, dass diese Achsgabeln noch die originalen von BRAWA installierten Teile sind - im Grundkorpus jedenfalls, - aber jedem Zweifel zum Trotz, sie sind es noch!!
Was habe ich nun mit diesen Dingern angestellt, auf welcher weise die Rollenlager bearbeitet und installiert und wie lauten die weiteren Pläne, dass möchte ich nun im folgenden erläutern, - ach eh ich es vergesse, die im Bild zu sehende provisorisch angebrachte neue maßstäbliche Pufferbohle an der verlängerten Fahrwerkseite wird dann unter anderem im nächsten Beitrag zu diesem Projekt - ich möchte dieses Projekt nun der Realität wegen als "Improvisation G 10" bezeichnen - detailliert vorgestellt werden.
Nun aber zum Fahrwerk - Umbau selbst, welcher sachlich genommen gar nicht "als Umbau" bezeichnet werden kann:
Die originalen Achshalter aus Messingblech am G 10 von BRAWA messen eine Stärke bei diesem Exemplar von 0,43 mm, dabei ist der Farbauftrag mit teilweise sage und schreibe 0,3 mm zu bewerten. Dies ist kein Witz von mir, nein es entspricht der Realität - vielleicht denken ja die Chinesen bei der Herstellung der Modelle auch, dass viel "Viel" hilft?
Nachdem ich den Lack von den Achshalter mit dem Glashaarradierer sorgfältig entfernt hatte, stellte sich dann die eigentliche Blechstärke von 0,41 heraus, die Schicht des Lack ist demzufolge doch enorme 0,2 mm stark!
In der "Super Makro Perspektive" aufgenommen sollte man vielleicht die nun abgerundeten äußeren - schrägen - Seiten der beiden Achsgabel erkennen können.
Da die Form der beiden Achsgabel des Pressblech - Achshalter wie es der Name schon sagt, beim Vorbild in das Blech gepresst und dadurch eine gute Versteifung des Material erreicht wurde, indem die äußeren - und zum Teil auch inneren - mit einer Rundung abgewinkelten Kanten diese gewünschte Versteifung erreichten, ist die Stärke des Achshalter hier am Beispiel im Modell von 0,40 mm als "fast maßstäblich" anzusehen.
Die Montage der Rollenlager ist eine doch recht einfache Sache.
Die Tragfedern inklusive der an ihnen angespritzten Gleitachslager werden vom Fahrwerk getrennt, die Achslager von der Feder unterhalb des Federbund mit einem Skalpell durch ganz leichten Druck der zur Trennung völlig ausreicht getrennt.
Im Bild zu sehen ist ein originaler Achshalter eines G 10 von BRAWA welcher durch einen früheren Umbau übrig blieb. An diesem ist das eingeprägte Spitzenachslager mit der Wulst nach außen gut zu erkennen. Genau diese Wulst machen wir uns zur Montage des darunter zu sehenden Rollenlager zu nutze, indem dieses nach genauem vermitteln einfach mit " K - Kleber auf diese Wulst aufgeklebt wird.
Das eigentliche aufkleben des Lager kann indes nur im eingebauten Zustand der Tragfeder am Fahrwerk erfolgen, ein vorheriges kleben des Achslager würde dann bei der erst darauf folgenden Montage der Tragfedern große Probleme verursachen, wobei ich der Meinung bin, dass die Tragfedern nach dem aufkleben des Achslager nicht mehr korrekt und ohne diese zu verletzen montierbar sind!
Ein kleines Manko bei dieser Prozedur des Einbau der Rollenlager auf die Pressblech - Achshalter stellt das fehlen der Gleitplatten an den Haltern selbst dar, ich glaube aber das man darüber hinweg sehen kann.
Die Rollenlager selbst sind H0pur Messingfeinguss - Teile aus dem Bahnsinn Shop, welche ich mir vor Jahren einmal besorgte, um einen meiner allerersten im Umbau / Verfeinerung befindlichen Wagen in der Epoche IV nach UIC mit einem solchen kompletten Fahrwerk auszustatten.
Damals ging die Prozedur des Umbau ein wenig "schief", aus mangelnder Erfahrung und noch jungfräulich in der Praxis hatte ich derzeit das Projekt aufgegeben und es in einer "Unfallkiste" verschwinden lassen.
Nun kommen wenigstens die Rollenlager ein wenig bearbeitet, indem ich den vorderen sichtbaren Deckel gemäß solcher Variante der DR der DDR flach gefeilt habe, doch noch zum Einsatz.
Ein Pressblech - Achshalter mit Gleitachslager an einem originalen G 10. Hier sind gut die äußeren Rundungen an den beiden Achsgabeln zu erkennen.
Ganz nebenbei bemerkt sind die Tragfedern am BRAWA G 10 gemäß dem Vorbild nicht ganz korrekt nachgebildet.
Dieser Umstand macht sich nun beim betrachten des Fahrgestell am Modell auch optisch bemerkbar, irgendwie fehlt das Bild der "schweren massiven Tragfedern" eines Vorbild G 10!
An meinem Vorbildwagen hat man trotz dem Wechsel der Gleitachslager gegen die Rollenlager nicht nur die Pressblech - Achshalter beibehalten, sondern auch - soweit ich es erkennen kann - die ursprünglichen Tragfedern am Fahrwerk belassen.
Vielleicht sollte ich doch das anfertigen von maßstäblichen Tragfedern für diesen Wagen ins Auge fassen, zumal dann auch parallel dazu bestens nachgebildete Federböcke und -Laschen der Verbandsbauart aus der Werkstatt Paul Petau mit zum Einsatz kommen könnten, die ich noch in ein paar Sätzen vorrätig habe.
Den Bau maßstäblicher Tragfedern aus 0,15 mm starken Neusilberblättern aus einem Ätzblech von Udo Böhnlein hatte ich unter diesem Link im Blog am Beispiel des GI 11 Dresden unternommen.
Aus selben Ätzblech lassen sich zu dem auch maßstäbliche Tragfederpakete für den G 10 erstellen.
Das ist nun eine Überlegung wert, zumal der Aufwand nicht allzu heftig ist.
Wollte ich den Aufwand des Umbau wie Eingangs geschildert nicht so gering nur möglich halten ...
Nun ja, ...
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