Je mehr und länger ich mich mit diesem Fahrzeug beschäftige, um so tollere Ideen kommen mir dabei zur Verfeinerung und Verbesserung in den Sinn.
Zum Teil habe ich bis dato schon einige Male mich selbst zurückhalten müssen, um dieses Projekt nicht "mal wieder eben" in das Uferlose ausarten zu lassen!
Vor einigen Wochen teilte mir ein lieber Freund und Kollege mit, dass er für seine BRAWA Kö II die sich außer mit einem SB - Faulhaber Umbausatz versehen noch im Originalzustand befindet, ein komplettes neues Fahrwerk von Holger Graeler bestückt mit einem Speichenradsatz nach H0fine / RP 25 / 88 Norm kaufen wird.
Das kam mir natürlich wie gerufen, so spekulierte ich in Gedanken gleich auf den Faulhabermotor, welcher dann "frei" ist und nicht mehr gebraucht werden dürfte.
Kurzum, den Motor bekomme ich zu gegebener Zeit von ihm überlassen!
So erübrigt sich der Kauf eines Graeler Fahrwerk für die Kö II meines Enkel, ich hatte mir wegen der von mir beabsichtigten Investition für meinen Enkel schon eine leichte Krise mit seiner Mutter eingehandelt, wird nun "nur" noch der maßstäbliche Radsatz benötigt.
Den Kauf eines solchen Graelerischen Pendelachse - Fahrwerk hebe ich mir nun für später auf, dann eingebaut in eine Kö II welche in Zukunft im kompletten Selbstbau und endlich exakt maßstäblich entstehen soll.
Aber bis dahin könnten auch noch andere Antriebslösungen bereitstehen, so zB wie sie vor ein paar Tagen hier unter diesem Link im Modellbahn DSO Forum von einem bekannten Kollegen vorgestellt wurde.
So habe ich nun dem originalen Fahrwerk von BRAWA, da "nur noch" der Motorentausch anstehen wird, eine Pendellagerung für ein besseres Fahrverhalten dieser kurzen Lokomotive an deren hinteren Achse spendiert.
Ich kann schon im Vorab sagen, es funktioniert selbst mit den originalen NEM Rädern vorzüglich!
Einen Umbau eines wenn auch konstruktiv etwas anderen aber dennoch (fast) mit dem gleichen Getriebe bestückten Kö II Fahrwerk von Günther Modellbau hatte ich schon einmal hier in diesem Post auf meinem Blog beschrieben. Damals legte dieses Günther Fahrwerk nach dem Einbau der Pendelachse auch die allerbesten Fahreigenschaften an den Tag.
Sollen nun noch ein paar Worte und Bilder im Detail folgen:
Der rote Pfeil zeigt den aus 0,5 mm starkem halbhartem Messingdraht verwendete Pendellager, welcher genau in der Mitte des Fahrwerk auf selbigem Höhenniveau der vorher gelagerten Achse eingelassen ist.
Das einarbeiten in das aus Zinkdruckguß bestehende Fahrwerk tätigte ich mit ein paar Riffelfeilen verschiedener Größe und Art. Dabei wurde wie es im Bild zu sehen ist eine Nut eingearbeitet, welche exakt die Tiefe / das Niveau des originalen Achslager entspricht Plus 0,3 mm unter diesem Niveau entsprechend der Hälfte des 0,5 mm starken Messingdraht für die Pendellagerung.
So ist diese Lagerung für den Pendel auf exakt gleicher Höhe der Lagerung der vorderen Achse erreicht denn die kleine Lokomotive soll nach Abschluß der Arbeiten natürlich wieder exakt Waagerecht auf dem Gleis stehen!
Um den Draht des Pendel auf dieses selbige Niveau zu bekommen, habe ich mittig der Achslagerung eine etwa 0,5 mm tiefe Bohrung unter Verwendung eines 2,0 mm messenden Kugelfräser per Hand vorsichtig eingelassen.
Den maximalen Pendelweg habe ich mit 0,6 mm festgelegt, dies ist völlig ausreichend bei einem sorgfältig verlegtem Gleis.
Dementsprechend beträgt die maximale Eintauchtiefe der Achse 0,3 mm aber es könnten wohl bei Bedarf auch bis zu 0,5 mm sein, wichtig dabei ist, dass der Antrieb respektive das Messingzahnrad der Achse noch ohne jegliche Probleme sicher vom vorliegenden in seiner Lagerung im Fahrgestell fest eingebauten Zwischenzahnrad angetrieben, bzw. von diesem eingegriffen werden kann. Das Spiel beider Zahnräder zueinander ist aber so groß, auch bedingt durch das verwendete Modul 0,4 der Zahnräder von BRAWA, dass es für wahr keine Probleme mit dem pendeln der Achse beim Kraftfluss geben dürfte.
Auf beiden Seiten der originalen Lagerung habe ich nun mit einer sehr feinen Rundfeile mit Hieb 8 - um Riefen zu vermeiden - von innen nach außen konisch fallend dieses um 0,3 mm vertieft um das pendeln bzw. den Pendelweg der Achse zu ermöglichen. Im Anscluß wurden diese Stellen mit 1000er Korund sorgfältig "Spiegelblank" geputzt.
Gleiches geschah auf der Grundplatte, welche Original als Sicherung der Achsen und der Getriebewellen unter dem Fahrwerk verschraubt ist. Auch in dieser wurde an der Lagestelle der Achse eine eben solche Vertiefung des Fahrwerk von 0,3 mm eingearbeitet.
So ist der komplette Pendelweg der Achse vom unteren zum oberen Punkt mit 0,6 mm bewerkstelligt!
Zum Schluß habe ich dann den als Pendellagerung dienenden Messingdraht mit 2 Komponenten UHU Plus Endfest verklebt. Nach seiner Aushärtung unter hoher Wärmezufuhr liegt dieser Draht nun Bombenfest an seinem Platz.
Absolut wichtig ist, dass diese Pendellagerung bzw. der Messingdraht total exakt in der Mitte der Achse zu liegen kommt!
Die Achse in das Lager eingelegt liegt sie ab sofort pendelnd auf dem als Pendellager ausgeführten Messingdraht auf.
In diesem Zustand und noch ohne Bodenplatte wird die Leichtgängigkeit des pendeln überprüft.
Dabei richtet sich das Augenmerk auch auf den notwendigen korrekten Eingriff beider Zahnräder zueinander!
Von oben gesehen ist die maximale Pendelneigung der Achse gut erkennbar.
Die Pendelneigung mit aufgesetzter Bodenplatte ...
Dies stellt die maximale Pendelneigung der Achse dar, im Betrieb auf sorgfältig verlegter Gleisanlage wird diese Neigung bei weitem nicht gebraucht und ausgeschöpft werden!
Aber es beruhigt zu Wissen, dass die Reserven im Fahrwerk vorhanden sind!
Nach einem ersten Probebetrieb mit dem originalen von BRAWA verbauten Motor auf einem Flexgleis von Tillig im analogen Betrieb ist eine deutlich spürbare Verbesserung der Fahreigenschaft mit dem "neuen" Pendelfahrwerk zu vernehmen!
Die Fahrt gestaltet sich sehr viel ruhiger und ausgeglichener als es vorher mit dem "starren Fahrwerk" der Fall gewesen ist.
Die nächste Ausbaustufe am Fahrwerk wird der Einbau des zu erwartenden Faulhabermotor sein, den Schluß werden dann die gewohnt absolut präzise gearbeiteten Räder von Holger Graeler bilden.
Gerade von diesen Rädern verspreche ich mir aus meiner Erfahrung eine nochmalige "gewaltige" positive Steigerung des Fahrverhalten, die originalen Räder nach NEM - Norm von BRAWA besitzen einen Höhenschlag fern jeden Verständnisses ...
Fazit: Operation gelungen ... und der Patient erfreut sich allerbester Gesundheit!
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