Bei unserem Vorbild der Eisenbahn dienen zum Teil bis in die heutige Zeit Schwungrammen zur Korrektur der Gleislage.
Hierzu werden vier Gleisarbeiter benötigt, um mit diesem doch eher grobschlächtigem Werkzeug arbeiten zu können.
Unter dem Motto "vier Mann, vier Ecken" versetzen die Jungs die Ramme in eine horizontal pendelnde Bewegung um mit dem dadurch erzeugten Schwung die jeweilige Gleislage durch gezieltes rammen an den Gleiskörper die Schienen und / oder Schwellen in ihrer Lage etwas richten zu können.
Nicht anders wurden schon im Altertum Burgtore und andere Befestigungen "geöffnet".
Aufnahme: Verkehrsarchiv Nürnberg |
Wie auch immer, solch ein Instrument möchte ich nun im Maßstab 1 : 87 erstellen, wobei verschiedene Bauformen der Schwungramme existieren, von denen ich nun für mein erstes zu erstellendes Modell eine geeignete im folgenden auswählen werde:
Die quadratischen besitzen die Abmessungen von ca. 20 cm - 24 cm, die runde im Durchmesser ebnenfalls 24 cm, beide bei einer Länge von ca 130 cm bis 150 cm und bestehen aus dem harten Holz der Eiche.
Allen Bauarten gemein sind die an ihren jeweiligen Enden aus einem Bandeisen versehene Bandagen, welche das Holz beim Schlag gegen die Schiene schützen sollen.
Die Griffe sind mit einem durch das Holz gehenden Rundstahl verbunden, wobei die Griffe selbst entweder mit diesem verschweißt oder verschraubt sind.
Ich möchte mir als meine erste Ramme ein solche in quadratischer Form basteln. Später sollen dann auch andere Bauarten folgen.
Diese Skizze hatte ich neben vielen anderen das Thema Eisenbahn betreffend in den 1980er Jahren angefertigt und fielen mir vor ein paar Wochen bei Aufräumungsarbeiten nach vielen Jahren des verborgenen wieder in die Hände.
Daraus entstand dann auch der Plan mir ein paar solcher Rammen im Modell so exakt wie es mir möglich ist nachzubilden.
Die benötigten Einzelteile auf einen Blick:
Der Rammenkörper besteht aus Lindenholz mit den Abmaßen von 2,75 mm im Quadrat und einer Länge von 16 mm mit Beize behandelt.
In diesen Körper werden zwei durchgehende Bohrungen von 0,8 mm eingebracht um in diese danach vorbereitete Messingröhrchen 0,8 mm Aussen - und 0,4 mm Innendurchmesser bei einer Länge von 3,0 mm zu stecken.
Die Halterungen bestehen aus 0,2 mm starkem Neusilberblech bei einer Breite von 1,0 mm und sind der ehemalige Bestandteil von Ätzrahmen. In diese werden jeweils an beiden Enden 0,4 mm Bohrungen eingebracht..
Die vier im Bild zu sehenden Bolzenimitate mit Mutter der Schlüsselweite 0,4 mm werden als "Verschraubung" der Halter mit etwas Lötmasse jeweils in die Messingröhrchen gesteckt und mit hoher Temperatur schnell verlötet. Dabei habe ich darauf geachtet, dass die Halter später noch beweglich gelagert sind.
Der Draht mit 0,4 mm Stärke soll zu Schluß die Griffe darstellen.
Nach der Bestückung der Ramme mit den vorbereiteten Teilen stellt sich dann dieses Bild dar.
Nun wird das "Flacheisen" zum Schutz der beiden Enden an der Schwungramme angebaut. Die Nachbildung dieses Eisen besteht aus 1,2 mm breiten und 0,2 mm starkem Neusilberstreifen, welcher ebenfalls ein ehemaliger Ätzrahmen gewesen ist.
Mit diesem Material wird das Holzprofil straff "umwickelt" und die Enden dann sorgfältig und schnell mit hoher Temperatur an der Spitze verlötete.
Danach wird durch den Neusilberstreifen und den Holzkörper wie im Bild ersichtlich eine 0,4 mm Bohrung gesetzt um diese Teile gemäß dem Vorbild miteinander zu befestigen. Ein Stück 0,3 mm Messingdraht bildet diese "Sicherung".
Nach dem verlöten wird das Ganze mit Feile und Glashaarradierer gesäubert.
Schlussendlich werden die Metallteile brünniert und abschließend die komplette Ramme mit Kremer Pigmenten farblich behandelt.
Das Ergebnis sollen nun folgende Bilder zeigen.
Es ist eine schöne kleine Bastelei, welche in ca. 2 Stunden bis zur Erlangung des in den Bildern gezeigten Resultat über die Bühne gegangen ist.
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