Donnerstag, 9. Mai 2013

Der Bau des Minimodul "geschlossener Abzweig Schwellenplatz" nach H0pur Standard - Folge II





Der Gleisbau auf meinem Modul geht langsam aber sicher voran, so habe ich in der letzten Zeit ua. weiter an der Erstellung des Gleisbogen gewerkelt.
Die Eigenschaften dieses Gleisbogen hatte ich ja schon hier im ersten Teil des Projekt "Minimodul" kurz besprochen, soll dieser weitgehend maßstäblich exakt nach seinem Vorbild an der Zschornewitzer Kleinbahn entstehen.
Die dabei in das Gleis mit einzuarbeitende Überhöhung hat mir in der Planung und begonnener Ausführung bis dato doch einiges "an Gehirnschmalz" gekostet, soll diese doch so exakt wie möglich nachgebildet sein und später im Betrieb zudem auch ohne Betriebsunfälle funktionieren.
Solche Überhöhungen im Bogen eines Gleises habe ich in der Vergangenheit schon einige gebaut, waren diese aber anfangs mit Fahrzeugen / Radsätzen nach NEM - später dann nach RP 25 Norm mit dem jeweiligen Gleismaterial konzipiert. Bei der Verwendung dieser Normen werden auch kleine Fehler beim Bau solcher Überhöhungen im Gleis "verziehen", wie es damals zu seiner Zeit die Praxis an verschiedenen Projekten gezeigt hatte.
Nun aber soll diese Sache im H0pur Standard entstehen, mit bekanntlich maßstäblicher Höhe der Spurkränze an den Fahrzeugen von 0,32 mm! Das beim erstellen dieses Gleisbereich größte Sorgfalt walten muß, ist Voraussetzung zum störungsfreien gelingen des Gleisbogen



Die Länge des Trassenbrett für das Modul habe ich zum entspannten arbeiten in drei Teile geteilt, der erste Teil ist die rückgebaute Weiche, das zweite und gleichzeitige Mittelteil beherbergt den größten Teil des Gleisbogen des abzweigenden Strang zum Schwellenplatz und schließlich ein dritter Teil  bildet den Abschluß mit einem kurzen geraden Gleisstück zur Modulkante.
Im Bild ist nun das Mittelteil im derzeitigen Bauzustand zu sehen.
Der Gleisbogen besteht aus zwei "neu verlegte" Gleisjoche a' 15 Meter des Vorbild. Diese wurden sogar mit Doppelschwelle und Rippenplatten der Bauart Rp 18 im Abschluß verlegt, jenen Zustand des Vorbild ich auf dem Modul auch darstelle. Auch der Schwellenabstand ist korrekt nach dem Vorbild wiedergegeben, wo man das Gleis in 2. Ordnung für Nebenbahnen mit einem Schwellenabstand von 670 mm verlegt hatte. Die Holzschwellen selbst stelle ich aus Lindenholz gemäß den jeweiligen vorgegebenen Abmessungen wiederum selbst her, wobei jede einzelne Schwelle in Form und Zustand  individuell bearbeitet wird. Bevor dann die Schwellen einzeln und ohne Dämmung direkt auf das Trassenbrett mit einer Mischung aus UHU Alleskleber mit Lösungsmittel und Azeton aufgeklebt werden, bekommen sie noch eine erste Grundbeizung.
Aber es sind noch einige andere interessante Details am Gleis in Arbeit, welche ich im folgenden zeigen möchte:



Die Anschlußseite des mittleren Teilstück an die rückgebaute Weiche.
Die "verrotteten Schwellen" des Abzweig zum Schwellenplatz im Bild oben zu sehen, werden im später fertig gestellten und "dekorierten" Zustand teilweise sehr spärlich wahrnehmbar sein.
Dieses Gleis ist beim Vorbild komplett ebenerdig verlegt, aus diesem Grunde konnte ich auch hier im Modell so verfahren.
In der Mitte ist ein kleiner sehr flacher Graben entlang dem Gleisbogen des Hauptgleis sichtbar, welchen ich mit einem geeigneten Stichel gemäß dem Vorbild in das Trassenbrett einarbeite.
Im ganzen sind in diesem Bereich des Vorbildes an der Zschornewitzer Kleinbahn alle Gleise ebenerdig verlegt worden, nur die Übergangsbögen mit deren Erhöhung im Gleisbogen liegen logischer Weise etwas höher.



Die zur Verlegung kommenden Betonschwellen der DR Bauart Bs 60 von RST Eisenbahnmodellbau werden auch hier wie es an der rückgebauten Weiche geschehen und in diesem Beitrag vorgestellt in ihrer Länge gekürzt und bearbeitet, einzig die Höhe der Schwellen belasse ich unbearbeitet im Originalzustand.
Zur Versteifung beim verkleben nach ihrer Kürzung wird unter die Schwelle ein Stück 0,3 mm starkes Furnier aus Lindenholz in der Breite der Schwellen geklebt.
Nun sollen die Schwellen noch verputzt und gesäubert werden.



Zum Einbau der Betonschwellen - diese sind hier im Modell etwas höher als die Holzschwellen - habe ich leichte Vertiefungen in das Trassenbrett mittels eines Stichel eingearbeitet. Dabei habe ich gleichzeitig den Neigungswinkel der Überhöhung im Gleisbogen für die Schwellen mit berücksichtigt und angeglichen!
Im Bild sind die noch lose und nicht verklebten Betonschwellen in ihrer späteren Lage zu sehen, noch etwas ausgerichtet werden diese dann später auch verklebt werden.



Die beiden Schienenstöße am Übergang des Gleis von der rückgebauten Weiche in den Gleisbogen werden mit Stahlschwellen von RST Eisenbahnmodellbau gehalten.
Stahlschwellen hat man bei meinem Vorbild häufiger gegen alte und defekte / zerbrochene Holzschwellen getauscht und verlegt da sie unter anderem der verschweißten Schienenplatten des Oberbau K wegen, wunderbar zur genauen "Einhaltung" des Spurinnenmaßes im Gleis taugen.
Aber auch diese sind "altbrauchbaren" Schwellen und haben schon einmal in einem anderen Gleisbett gelegen, bevor sie dann von der Zschornewitzer Kleinbahn bzw. von deren Rechtsnachfolger des Braunkohlenwerkes Golpa gebraucht gekauft oder übernommen worden sind.

Bis die letzten Schwellen im Bogen bearbeitet und verlegt sind wird es wohl noch ein paar Tage dauern.
Danach werden die Messingguß - Rippenplatten des Oberbau K für die Schienen montiert, aber dass ist dann schon wieder Stoff für den nächsten Bericht!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen