Donnerstag, 23. Mai 2013

Ein exakt maßstäblicher H0 Pur RAWIE - Prellbock in total abgefahrener Fummelei soll aus einer Ätzplatine gefertigt werden - der Bau des Querverbund




Nachdem nun einige Zeit seit meinem begangenen Fehler beim Bau des RAWIE Prellbock ins Land gegangen ist und wovon ich in einem meiner vorangegangenen Beiträge zum Bausatz des RAWIE Prellbock berichtet hatte, habe ich mir die Ätzplatine des Bausatz wieder auf meinen Arbeitstisch geholt, um als nächsten Schritt den Querverbund zu fertigen.
Dieser Querverbund besteht aus vier Schienen, welche die beiden Seitenteile des RAWIE im unteren Teil verbinden und ihm die nötige Stabilität verleihen.



Im Bild ist im unteren Bereich dieses schönen RAWIE Prellbock der Querverbund zu erkennen.
Dieser soll nun aus dem Ätzblech von Udo Böhnlein hergestellt werden wie ich es im folgenden zeigen möchte:



Die Ätzplatine für den RAWIE Prellbock beinhaltet für die Herstellung des Querverbund folgende Bauteile:

  • Der blaue Pfeil zeigt auf die schon bearbeiteten Schienenprofile aus Code 55 Profil;
  • der rote Pfeil zeigt den Montagerahmen welcher an den Seiten mit den schwarzen Pfeilen gekennzeichnet Lötlehren zum korrekten verlöten der Schienenprofile besitzt;
  • die gelben Pfeile zeigen die Bohrlehren für die Schienenprofile, die mit 0,3 mm starken Bolzenimitationen aus Messingdraht an jeweils beiden Enden bestückt werden müssen;



Im Gegensatz der Baubeschreibung zum RAWIE von Udo Böhnlein, die eine Verwendung von Schienenprofilen Peco Code 55 für die vordere quer liegende Schiene und Peco Spur Z Profile für die restlichen drei Schienen im Verbund vorgibt, verwende ich für diesen Querverbund durchweg Code 55 Profile da an meinem gewählten Vorbild eines RAWIE diese Schienen komplett einer gleichen Bauart darstellen.

Die Lötlehren habe ich nun nach dem vorsichtigen austrennen aus der Platine auf die jeweiligen Enden der Profile geschoben und leicht verlötet / geheftet, um exakte 0,3 mm Bohrungen in die Schienenfüße zu erhalten.
Das leichte verlöten der Lehren empfinde ich persönlich als dringend notwendig, sind doch die Bohrungen "extrem hart" am Rand der Schienenfüße zu setzen und auch nur ein geringes verschieben oder nicht exakt genau ausgerichtete Lehre würde unweigerlich mit der Bohrung neben den Schienenfuß enden! Dabei spreche ich aus selbst gemachter Erfahrung!
Auf jeder Seite sind vier Bohrungen zu setzen, insgesamt bei diesem Arbeitsgang 32 Bohrungen a' 0,3 mm!



Die Bohrungen von unten gesehen weisen eine nicht gerade exakte Arbeit auf, dies läßt sich aber verschmerzen da die Bohrungen von oben und der späteren Ansicht am Modell gesehen dank der Lehren exakt getroffen sind!

Nun werden die Lötlehren von den Schienen wieder abgelötet und vom Lötzinn befreit. Dies geschieht ganz einfach und schnell mit einer Ablötlitze welche unter Zugabe von ein wenig Phosphorsäure den Job vortrefflich ausführt.
So dann werden einzelne Stücke 0,3 mm starken Messingdraht abgelängt und in die jeweiligen Bohrungen gesteckt und von unten mit der Lötspitze auf dem Schienenfuß verlötet.

Das säubern dieser Lötstellen im oberen Bereich sprich am Schienensteg etc. übernimmt wiederum die Ablötlitze mit Phosphorsäure. Dies geht ganz gut solange man dabei schnell ist und nicht zu lange mit dem Lötkolben auf den abzulötenden Stellen verbleibt!

Nachdem nun die Messingdrähte in den Schienenfüßen verlötet und entsprechend gesäubert sind, werden diese Drähte kurz über dem Schienenfuß mit einen sehr scharfen Skalpell kurz angeritzt damit man sie leicht vom übrigen trennen kann und nur noch ein kleines Stück als Bolzenimitation sichtbar stehen bleibt.
Leider gibt es am Markt keine "fertigen" Bolzen dieser Größe somit diese Arbeit mit dem Messingdraht notwendig ist!



Ein kleiner Tipp von mir zur Verwendung von geeignetem Messingdraht für diese und auch andere gleichartige arbeiten.
Ich benutze schon seit einigen Jahren Messingdraht auf solchen Rollen wie im Bild gezeigt. Diese sind in den Bastelabteilungen von Baumärkten etc. in verschiedenen Durchmessern erhältlich, sehr preiswert und für diese arbeiten völlig ausreichend zu betrachten.
Da aber diese Drähte mit einer Lackschicht versehen und aus diesem Grund schwerlich zu verlöten sind, ziehe ich sie vor Gebrauch einfach ein - / zweimal durch sehr feines Schleifleinen und die Lackschicht ist völlig abgetragen. Dabei wird gleichzeitig bei diesem Vorgang automatisch und ohne weiteres zutun der jeweilige Draht schön gerade gerichtet.



Auf der Lötkohle werden nun die Teile genau ausgerichtet und fixiert.
Dabei kommen nun die oben gesagten seitlichen Lötlehren zum Zuge, die um 180° abgewinkelt und auf dem Rahmen liegen und somit wie es die roten Pfeile zeigen ein exaktes ausrichten der Schienen ermöglichen. Dabei sollte man es aber tunlichst unterbleiben lassen, dass diese Lehren komplett aufgedrückt werden, so würden sie mit festgelötet und nicht mehr ohne Zerstörungen des kompletten Rahmen zu trennen sind.
Lieber einen kleinen Spalt zwischen dem unteren zu verlötenden Teil und der Lehre belassen!
Die blauen Pfeile oben zeigen die verlötete Schiene mit den schon demontierten / abgetrennten Lehren.



Der vollständig verlötete aber noch nicht restlos gesäuberte und aus dem Rahmen befreite Querverbund des RAWIE Prellbock von oben gesehen ...



... und von unten betrachtet.
Oben im Dreieck erkennbar hat sich eine "Bolzenimitation" beim verlöten selbstständig gemacht. Dieser Fehler wird aber noch behoben werden, da ich ihn auch erst beim betrachten des vergrößerten Bildes bemerkt habe.

Bitte entschuldigt die Qualität der Bilder, bei der "Winzigkeit" des Bauteils, musste ich um halbwegs die Details erkennbar zu machen sehr viel Kontrast bei der Bildbearbeitung zugeben.



Das komplette Teil noch einmal in der Ansicht von vorn.

Ich muß zugeben, dass dieser Bauabschnitt "nicht ohne" ist, er stellt zum gelingen einen recht hohen Anspruch an Fertigkeiten an den Erbauer des RAWIE Prellbock dar.
Über die Zeit welche ich zum Bau des Querverbund gebraucht habe, möchte ich lieber schweigen, es waren auf jeden Fall sehr viel mehr Stunden als dieses doch recht kleine Teil auf den ersten Blick vermuten läßt!

Als nächstes werden dann die Seitenstützen weiter mit dem Bolzen - / Mutterimitationen nebst Unterlegscheiben bestückt werden.

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