Samstag, 2. November 2013

Ein paar "kleine Basteleien" am Modell des offenen Güterwagen der Gattung Omm 33 Villach von Liliput / Bachmann und eine ganz ganz böse Überraschung







Es ist mir bis zum Zeitpunkt des nun intensiven befassen mit diesem Wagen nicht aufgefallen und stellte sich nun als eine sehr böse Überraschung heraus:

Das Fahrgestell ist mit dem Wagenkasten bei seiner Produktion in China untrennbar verklebt!!!

Dieser Vaupax ist mir beim vergeblich versuchten und leider missglückten trennen der beiden Teile von einander bewusst geworden und ohne zumindest den Wagenkasten zu beschädigen wird auch keine Trennung sauber gelingen!
Der Grund ist an den verbauten Federpuffer zu finden, welche der Wagen im original besitzt und worauf Liliput / Bachmann scheinbar ganz Stolz ist, diese an diesem Fahrzeug verbaut zu haben. Das sollte ja auch völlig in Ordnung gehen, wenn - ja wenn diese Puffer nicht  mit zum Teil einer großen weit überdimensionierten Masse an Klebstoff in das Fahrwerk verklebt worden wären.
Bei diesem verkleben der Puffer haben es die Chinesen so gut gemeint, dass große Teile des verwendeten Klebstoff das Metallfahrwerk an beiden Stirnseiten mit dem Wagenkasten fest verbunden worden ist.
Mit herkömmlichen Mitteln wie Azeton ua. ist jedenfalls keine Lösung des Kleber möglich, meiner Meinung nach besteht dieser aus einer 2 K Verbindung die vielleicht mit kochendem Wasser zu lösen wäre.
Da aber der Wagenkasten aus Kunststoff besteht, muß und sollte man solch ein Experiment von vornherein ausschließen.
Es ist leider auch kein Einzelfall und betrifft nicht nur diesen einen Wagen.
Vor ein paar Jahren hatte ich mir bei einer Sonderpreisaktion drei Exemplare dieser Fahrzeuge laden neu gekauft - und alle drei haben das gleiche Problem.
Auch der Liliput Villach eines Freundes aus der Bachmann - China Produktion "krankt" an solcher Verklebung!

Nun gut, sei es drum - was aber nun?



Wie man es im Bild besonders stark im Bereich der linken Pufferbohle erkennen kann, hat man mit Klebstoff  für war nicht gespart!
Das ganze Malheur fiel mir erst richtig auf, als ich die Kurzkupplungkullise aus dem Wagen entfernte.
Da nun aber dieser Wagen schon leicht demontiert in jenem untrennbarem Zustand vor mir liegt, habe ich nun beschlossen im ersten Schritt die Achslager deutlich zu verbessern, da im originalen Zustand der Wagen hervor gerufen durch sehr schlechte Achslagerungen und der beiden Achsen, welche leider auch nicht die besten sind, ein nur sehr mäßiges Fahrverhalten an den Tag legt.
Später wird dann dieser Wagen in den Bestand meines Enkel übergehen, ich selbst möchte ihn jetzt als "mein Versuchsobjekt" bezeichnen, um später nach der Beschaffung eines originalen alten Liliput "Villach" den geplanten Umbau doch noch "durchziehen" zu können.

Im Bild sind die umgebauten Achslager in den Achshalter schon zu erkennen, den detaillierten Weg zu diesem Ergebnis welches die Fahr - und Abrolleigenschaften erheblich verbessert, möchte ich nun im folgenden schildern:




Das einbauen von neuen und sehr präzisen Achslager für Spitzenachsen habe ich vor fast einem Jahr schon einmal hier in diesem Blog unter dem Link an Hand eines Windbergwagen von Piko vorgestellt.
Ähnlich soll es auch bei diesem "Villach" zur Sache gehen.

Einmal wieder kommen präzise gedrehte Achslagerbuchsen für Spitzenachslager aus dem Bahnsinn Shop von Willy Kosak zum Einsatz. Diese Achslagerbuchsen sind für meine Begriffe recht preiswert, kosten sie bei einem Satz gleich vier Stück 2,50 Euro, wobei dieser Preis bei den sehr exakt gedrehten Teilen völlig in Ordnung geht.
Weiterhin habe ich an den Achshaltern des "Villach" berechnet, dass der Einbau der Lagerbuchsen bei minimalstem abtragen von Material aus den alten Achslager mit dem 2,0 mm Kugelfräser und einkleben dieser mit 2K UHU Endfest eine Spitzenlänge der Achsen von 23,0 mm erreichbar ist, so dass Radsätze der Wagen von BRAWA wie ein Paar im Bild zu sehen, montiert werden können.



Das "ausfräsen" der originalen Achslager geschieht sehr, sehr gefühlvoll mit dem 2,0 mm Kugelfräser eingespannt in ein Bohrklöbchen.
Dabei braucht wirklich nur sehr wenig Material abgetragen zu werden bis die neuen Lagerbuchsen vollständig bis zu ihrem Außenring eintauchen und plan aufliegen!
Bei diesem Arbeitsschritt bitte mit sehr viel Gefühl vorgehen, dass verwendete Kunststoffmaterial der Achshalter von Liliput / Bachmann ist sehr weich!



Sind die Bohrungen an allen vier Achshalter wie gewünscht etwas vertieft, können die neuen Lagerbuchsen eingepasst werden und mit dem UHU 2K Endfest mit nur einem geringen Tropfen in die Achslager eingebend verklebt werden. Dabei muß natürlich auf absolute Planlage der Buchsen auf dem jeweiligen Achshalter sorgfältig geachtet werden!
Es sieht alles sicher schwerer aus wie es in der Realität ist, ich habe zur Bearbeitung der Achslager insgesamt ca. 30 Minuten benötigt!
Wichtig ist das sorgfältige einkleben der Lagerbuchsen damit die Achse später exakt in den Lagern zu liegen kommt.
Ein weiterer sehr vorteilhafter Umstand ist jener, dass bei sorgfältiger Arbeit und exaktem aufliegen der Achslagerbuchsen auf den Achshalter Schluss endlich die BRAWA Achsen ein Spiel von ca. 0,2 mm in den Lagerbuchsen besitzen, welche im Betrieb des Wagen eine 4 - Punkt Lagerung bedeuten.
Diese 4 - Punkt Lagerung macht sich durch ein sehr ruhiges rollen im Fahrbetrieb bemerkbar, werden doch so einige kleinere Unebenheiten im Gleis ausgeglichen.



In diesem Bild ist die korrekte Auflage der neuen Lagerbuchse auf dem Achshalter sehr gut sichtbar.
So muß es sein!

Natürlich können alle Radsatznormen von NEM über RP 25, RP 25 / 88 H0fine bis einschließlich H0pur in diesen Wagen implantiert werden, solange die Spitzenlänge der Achsen bei 23,0 mm liegt.

Wie geht es nun weiter an diesem Wagen?
Das Vorhaben, welches ich im ersten hier geposteten Beitrag zum "Villach" angesprochen hatte, diesen Wagen als ungebremsten Werkswagen mit durchgängiger Luftleitung zu bauen, bleibt bei diesem Fahrzeug selbstverständlich weiterhin bestehen.
Ich werde versuchen alle geplanten Umbauarbeiten soweit diese ohne Trennung von Fahrwerk und Wagenkasten durchführbar sind zu realisieren.
Auch die dann angedachte Lackierung mit grauer Farbe für den Wagenkasten und schwarz für das Fahrwerk wird vollzogen werden.
Eine angedachte entsprechende Beschriftung für Werkswagen nach meinen Vorgaben werde ich in Kürze durch individuell hergestellte Decals von Andreas Nothaft beziehen.
Als Kupplung wird die neue OBK Kupplung von Michael Weinert verbaut, welche im H0fine Shop bezogen werden können.
Es wird noch einiges in der nächsten Zeit zu berichten geben, dann auch vom eigentlichen Umbau eines originalen Liliput "Villach" der (hoffentlich) nicht verklebt sein wird!

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