Donnerstag, 22. Oktober 2015

BRAWA Niederbordwagen Xw Erfurt und die Geschichte mit den neuen Bremsenfangeisen







Die ""Geschichte"" der Bremsenfangeisen für das Modell des Xw Erfurt von BRAWA begann mit der Recherche nach dem Ursprung des Vorbildwagen, der bei der bayerischen Staatsbahn als Steintransportwagen um ca. 1890 eingestellt worden war, bevor er dann um 1920 zur DRG wechselte.
Ein Steinetransportwagen der bayerischen Staatsbahn aber auch weitere Bahnverwaltungen zB. der Pfalzbahn besaß konstruktiv niedrigere und klappbare Seitenwände am Fahrzeugkasten als es jene der bekannten Güterwagen zB. des R 10 der Verbandsbauart aufwiesen.
Der Wagen mit einer auf beide Achsen wirkende Handbremse ausgestattet, mußte aber doch wohl auch Sicherungen der Radbremsen bei defekten gegen ein abgleiten nach unten in Richtung Gleis gleich denen mit Luftdruck gebremsten haben.
Leider konnte ich auch nach längerer Zeit keine Zeichnung und Foto eines solchen ex bayerischen Wagen finden, welches diese Bauteile eindeutig zeigte.

Wie es der Zufall fügt besitze ich ein sehr schönes Werkfoto eines preußischen Fakultativwagen im Ablieferungszustand des Hersteller welches schon mehrfach im Blog zu sehen war.
Mit der Bauart fast identischen im konkreten Fall aber nur auf eine Achse wirkenden Handbremse, ist hier sehr gut sichtbar mit Bremsenfangeisen ausgestattet.
Der große Güterwagen - Experte bin ich persönlich mit Nichten, so mußte ich nun einen Kompromiß eingehen wobei ich leider nicht wissend bin, ob es wirklich ein Kompromiß ist diese preußischen Bremsfangeisen "in offener Ausführung" an einen ex bayerischen Wagen zu montieren.
Vielleicht aber waren diese Eisen bei beiden Bahnen konstruktiv der wohl übereinstimmenden Bauart der Radbremsen gleich? Ich weiß es leider nicht mit Bestimmtheit zu sagen!

So habe ich mich frisch ans Werk gemacht den Plattformwagen Xw Erfurt von BRAWA in der Epoche II mit Bremsenfangeisen gemäß dem Foto auszurüsten - Kompromiß hin oder her!



So steht der Wagen nun mit den Eisen ausgerüstet auf dem Gleis.
Der optische Eindruck gefällt mir ganz gut, auch wenn die Fangeisen wohl gegenüber dem Vorbildwagen ein Kompromiß sein werden.

Einige Worte und Bilder zur Herstellung und dem Anbau der Teile sollen nun folgen:



Der oben erwähnte preußische Fakultativwagen mit seinen gut sichtbaren Bremsenfangeisen, welche in ihrer Bauart anders denen der Verbandsbauwagen und Wagen bis heute nicht aus Bandflachstahl in einer Schleifenform verbaut, sondern aus Rundstahl von ca. 25 - 30 mm Durchmesser in "offener" Hakenform hergestellt sind.



Der Bau der 8 Stück Fangeisen ging relativ schnell über die Bühne, links im Bild ein fertig montiertes und zum Einbau vorbereitetes Fangeisen, rechts ein erstes zur Probe angefertigte Teil.

Die Bestandteile eines Eisen sind 0,3 mm gerichteter Neusilberdraht und zwei Messingrohre verschiedener Abmessungen, zum einen 0,4 mm innen + außen 0,5 mm und 0,5 mm innen + außen 0,7 mm.
Zum Bezug solcher Rohre kleinster Abmessung und Halbzeuge, Niete usw. für den Modellbau im allgemeinen ist der Anbieter Knupfer mit seinem überaus reichhaltigen Shop mehr als prädestiniert!

Die "Aufdopplung" der Haken mit den Rohrstücken verschiedener Durchmesser und ineinander weich verlötet, hat sich in meiner persönlichen Praxis im laufe der Zeit sehr bewährt, haben diese kleinen technologischen Details die Bewandtnis, die Fläche der Verklebungen am Werkstück fast unsichtbar zu vergrößern und ein weiterer für mich entscheidender Vorteil ist der, dass beim unbeabsichtigten berühren der Bauteile, was ja erfahrungsgemäß immer mal wieder vorkommen kann, diese sehr stark nur allein im Draht / Haken abfedern können ohne gleich an ihrer Klebstelle gelöst zu werden.
Ohne diesen kleinen Mehraufwand würde der in diesem Fall "nur" 0,3 mm starke Neusilberdraht allein für sich verklebt, bei Berührung sofort sich zumindest im Fahrwerkboden lösen, wenn nicht sogar gleich die Bohrung verlassen da der Sekundenklebstoff in seiner Beschaffenheit sehr hart anbindet.





Der Einbau der Fangeisen unter das Fahrwerk ist relativ leicht von statten gegangen, die benötigten 0,7 mm Bohrungen wurden eingebracht, die Bauteile eingefügt und mit wenig Sekundenkleber von RST Eisenbahnmodellbau befestigt.
Ich kann nur immer wieder über diesen Sekundenkleber schwärmen, dieser hat nach seiner Aushärtung von ca. 24 Stunden eine von mir bis dato bei dieser Art von Klebstoff nicht gekannte Festigkeit erreicht und dabei ganz wichtig - er blüht an seinen Klebstellen nicht aus!
Wenn ich da zum Teil schmerzvoll an die vielen anderen Produkte diverser Hersteller denke, die ich im Laufe der Zeit in Verwendung hatte ...

So sollen nun im Anschluß noch ein paar weitere Bilder vom geschaffenen folgen.





Hier im Bild ist schon ein zweite Exemplar des Wagen welchen ich soweit umgearbeitet und verfeinert habe, den ersten oben in den Bildern ""mußte"" ich schon, natürlich mit ein paar weiteren zusätzlichen Bauteilen ausgestattet fertig gestellt, mittlerweile an einen lieben Kollegen abgeben ...

An meinem Modell wird es dann demnächst mit einigen weiteren Verfeinerungen hier im Blog weitergehen.





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