Der 1 - ständige kleine Lokschuppen im Bereich des Übergabebahnhof / Elektroschmelze Zschornewitz an der ehemaligen Zschornewitzer Kleinbahn ist architektonisch ein typischer Vertreter der ab den 1950er Jahren in der ehemaligen DDR in mehrheitlich genormter Betonfertigteile entstandener Zweckbau, welcher an vielen anderen Orten im Land gleich auch für völlig andere Aufgaben und Zwecke erstellt worden ist.
Der Eingangsbereich ist mit einem nach beiden Seiten zu öffnendem großen Falttor aus profiliertem Stahlblech und integrierter Tür ausgestattet, in den Seitenwänden befinden sich im oberen Bereich eingelassen beidseitig der kompletten Länge des Bau durchgängige Fenstergurte und ebenso der länge des Bau ist zwischen den Schienen eine Arbeitsgrube im Boden eingelassen.
Anfangs diente der Lokschuppen zum unterstellen für von der Elektroschmelze angemieteter Kleinlokomotiven der aus V 15 DR etwas weiter entwickelten Industrieausführung BR V 18 B des VEB Braunkohlenwerk "Einheit" Bitterfeld / Golpa, ab dem Jahr 1981 dann eine Diesel - Kleinlokomotive TGK 2 - E / B - dh des russischen / sowjetischen Lokomotivhersteller "Kaluga" Nr. 092 Baujahr 1981 im Eigenbesitz des VEB Elektroschmelze Zschornewitz.
Der Schuppen war demzufolge zur Ausführung kleinerer Instandsetzungsarbeiten an Lokomotiven und Wagen ausgestattet.
Beheizt wurde diese Remise mit Dampf welcher im nahen Kraftwerk Zschornewitz erzeugt wurde.
Das heutige Terrain des Standort dieses Lokschuppen im ehemaligen Übergabebahnhof.
Auch wenn beim betrachten dieser Aufnahme der Eindruck eines völlig verwilderten "Stück Eisenbahn" entsteht, ist der Lokschuppen mit seinem Gleis ohne Probleme mit einem schienengebundenen Eisenbahnfahrzeug sofort befahrbar!
Bevor ich hier in Wort und Bild auf das Innere des Lokschuppen eingehe, möchte ich dem Interessierten Leser auf diese Seite auf meinem Blog verweisen, auf welcher einige Außenaufnahmen dieses Schuppen zu betrachten sind.
Nun zum Inneren des Lokomotivschuppen:
Öffnet man die in das Falttor eingelassene Tür, steht die Begrüßung von einem untergestellten ehemaligen Werkswagen der Elektroschmelze an.
Ein Paar Vertreter dieser Wagenbauart in ungebremster Ausführung hatte ich vor einer Weile hier auf diesem Bog einen Beitrag gewidmet.
Dieser Wagen nun ist mit einer KE Druckluftbremse ausgestattet und im tadellosen Originalzustand erhalten.
Von diesem Wagen im Detail wird in einem späteren Beitrag mehr zu berichten sein!
Ansonsten macht der Schuppen insgesamt noch einen gepflegten Eindruck, nach ca. 20 Jahren der regulären Außerdienststellung!
Leider sind sämtliche einmal installierte Werkzeugmaschinen wie Ständerbohrmaschine, Schleifböcke und weitere Maschinen wie Drucklufterzeuger pp. schon viele Jahre abgebaut und wohl in privaten Werkstätten seitdem tätig, dennoch ist noch reichlich ehemaliges Inventar vorhanden.
Die Bausubstanz des Schuppen inklusive des Daches / der Träger ist in einem dem Alter entsprechend sehr guten Zustand.
Nichts deutet auf einen Verfall hin!
Die elektrische Anlage ist noch vollständig installiert und erhalten, obwohl zur Zeit vom Stromnetz komplett abgeklemmt, ist sie jederzeit wieder betriebsbereit.
Das Werkstelefon an der Wand hingegen hat seine Schuldigkeit getan, dieses "verbindende" Netz besteht nun auch schon seit 20 Jahren nicht mehr.
Hinter der Gitterabsperrung sind die Heizrohre zu sehen welche beidseitig der Länge des Schuppen installiert sind.
Im Vordergrund ein 6 KVD Dieselmotor, ob dieser Motor noch betriebsbereit ist entzieht sich leider meiner (momentanen) Kenntnis.
Die Arbeitsgrube.
Diese Ansicht besitzt schon den Eindruck eines Museum und ich persönlich fühle mich dabei wieder um 25 Jahre zurück versetzt in meinen damaligen Arbeitsbereich der Maschinenwirtschaft der DR.
Auch der Geruch von Diesel, Öl, Fett und Eisen etc. liegt noch in der Luft ...
Zum Schluß des Rundgang im Lokschuppen noch eine Plakatwand mit Bildern welche zu Zeiten der DDR wohl an fast allen Arbeitsorten von Männern dominiert zu finden waren.
Beim betrachten der Bilder stellte ich erfreut fest, dass einige der abgebildeten Damen auch mir persönlich sehr bekannt sind.
Sind doch dieses Fotografien allesamt aus dem in der DDR (fast) nur als Bückware verkauften allerseits bekannten "Magazin" stammend, herausgetrennt und hier aufgeklebt - zum Zweck der Steigerung der Arbeitsproduktivität?
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