Donnerstag, 1. Juni 2017

Gekürzte Stahlschwellen Oberbau K - was soll denn das bedeuten?





Neben einem überholten - besser gesagt wieder Gang- bzw befahrbar gemachten Gleis einer ehemaligen Klein- und Grubenanschlußbahn, lagen vor ein paar Jahren ein paar mit Sicherheit gebrauchter Stahlschwellen gestapelt.
Das Kuriosum an den Stahlschwellen sind ihre zum Teil bis kurz vor den aufgeschweißten Rippenplatten Oberbau K sehr säuberlich abgeschnittenen Endteile mit den üblichen "Krallen" als Abschluß.

Mir persönlich erschließt sich beim Anblick dieser Teile nicht der Sinn der Kürzungen, zumal wie schon bemerkt sie neben einem frisch mit überholten / regenerierten Holzschwellen gangbar gemachten Gleis liegen.
Ihrem optischen Zustand gedeutet müssen dieses Stahlschwellen verbaut / verlegt gewesen sein, wobei die Kürzungen schon vor langer Zeit erfolgt sein dürften!

Ich für meinen Teil habe mir nun etwas Material auf den Tisch geholt, um ein paar dieser gekürzten Stahlschwellen komplett im Selbstbau ins Modell zu übertragen.
Von dieser Bastelei werde ich in Kürze in Wort und Bild berichten, vielleicht könnte aber unterdessen der liebe freundliche Kollege Schienen(ver)bieger etwas Aufklärung zu den gekürzten Stahlschwellen im Bild bringen.
Wozu hatte man diese Relikte in diesem Zustand am / im Gleis verwendet???



 Der die Situation fachgerecht erklärende Kommentar vom Kollegen Schienen(ver)bieger >>>>>>

2 Kommentare:

  1. Schienenbieger01 Juni, 2017

    Hallo Ingo,

    das ist wieder gewurschtel vom feinsten. Deine Beschreibung ist allerdings wieder dürftig :-) die liegen nicht zufällig in der Nähe eines Bogens?
    Zur Erkältung:) wenn du ein altes Gleis hast, mit alten Holzschwellen, wo die Spurhaltung nicht mehr gewährleistet werden kann musst du handeln!
    Was tun?
    Am besten und am teuersten, man wechselt die Schwellen. Dumm nur das alles was kostet immer recht kritisch beäugt wird.
    Als Alternative bei Spurerweiterung kann man Spurhaltestangen verwenden. Das funktioniert aber nur bei Spurerweiterung. Es gibt auch welche die man für Verengung und Erweiterung verwenden kann, aber die sind kaufmännisch ja so unmoralisch teuer.
    Jetzt kommt die gut&günstig Variante, man bequeme mal seinen Arsch aus dem Stuhl und schlenkert mal über den gut chaotisierten Gleisbauhof...Siehe da, des Rätsels Lösung.

    Alte Stahlschwellen

    Ich kann die Spurhaltung nicht gewährleisten...Also ist diese jede Fähigkeit wieder herzustellen.
    Unter Einschränkung der Vmax und Achslast, kann ich jede 5 Schwelle eine Spurhalteschwelle einbauen.
    Eine Spurhalteschwelle ist eine alte Stahlschwelle, um den Einbau zu erleichtern trennt man die Kappen (Krallen hat maximal nur deine Frau ;)wenn du wieder nicht hörst). Sie werden einfach von der Seite eingeführt und mit der Schiene befestigt. Die Kappen werden nicht benötigt, im normalen Swgleis sorgen sie für die Erhöhung des Querverschiebewiderstand, hier gibt es andere Schwellen die das übernehmen.
    Das ist eine recht billige Variante. Ich glaube im Bw Staßfurt findet man so etwas noch.
    Das Verfahren kommt auch nur im Bereich der BOA zum Zuge.
    Ein weiterer Nachteil ist das durch diese Maßnahme der Einsatz von Stopfmaschienen unmöglich wird.

    Ich hoffe das wahr jetzt verständlich.

    In diesen Sinne

    Winke Winke

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  2. Sebastian Trümmel02 Juni, 2017

    Danke Herr Schienenbieger für diese einleuchtende fachgerechte Erklärung!
    Ich konnte gestern nach dem lesen des Post genau wie Ingo es beschrieb auch nichts mit den Schwellen anfangen. Nun ist der Sinn auch mir klar.
    Danke auch Ingo für diesen Beitrag zur 'Sinneserweiterung'

    LG. Sebastian

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