Montag, 26. März 2012

Das vorbildgerechte originale kuppeln der Fahrzeuge mit gefederten Original Schraubenkupplungen nebst Federpuffern






Im maßstäblichen Modellbau 1:87 kommt zum kuppeln der Fahrzeuge ausschließlich eine gefederte Original Schraubenkupplung in Betracht, wobei bei dieser Art des kuppeln die Verwendung von Federpuffer an den Fahrzeugen absolute Voraussetzung und unerläßlich sind. Durch diese Art des kuppeln (fast) dem Vorbild entsprechend, ist ein Fahrbetrieb "Puffer an Puffer" möglich und realisierbar.
Die Verwendung von Federpuffern macht es aus dem folgenden Grund zwingend notwendig, dass beim Fahrbetrieb von Puffer an Puffer auch Gleisbögen, und sei es nur der Abzweig einer Weiche, entgleisungssicher befahren werden können. Anderenfalls würde bei der Verwendung der originalen starren Puffer, welche noch heute aus unerklärlichen Gründen zum Großteil an den von der Modellbahnindustrie hergestellten Fahrzeuge Verwendung finden, ein entgleisen und "regelrechtes aushebeln" der Fahrzeuge vom Gleis vorprogrammiert sein.
Originale Schraubenkupplungen in verschiedenen dem Vorbild und Epochen entsprechenden Bauarten sind bei mehreren Herstellern, so zB. u.a. bei Weinert Modellbau und D.I.T. - Modell, wobei ich den letzteren ob seiner Detailtreue und des Preises bevorzuge, als Bausatz oder auch Fertigmodell erhältlich. Ich persönlich bevorzuge die Bausätze aus Gründen, welche in diesem Post noch detailliert beschreiben werden.
Auch gefederte Puffer sind mittlerweile als durchstoßende und auch nicht durchstoßende Exemplare in den verschiedensten dem Vorbild entsprechenden Ausführungen am Markt, von Weinert Modellbau und dem mittlerweile zum (maßstäblichen) Puffer Spezialisten avancierten Günter Weimann, dessen sehr großes Angebot an den verschiedensten exakt 1:87 maßstäblichen Puffern  nicht nur nach deutschem Vorbild bei Wagenwerk vertrieben werden.
Gerade die Problematik der gefederten Puffer an Eisenbahnmodellen und in welcher Bauart  diese an welchen Fahrzeugen sie zu verwenden sind, werde ich in einem der nächsten Post versuchen zu ergründen.
Heute möchte ich meine Kupplungsmethode mittels gefederten Originalkupplungen an Fahrzeugen vorstellen.


Das kuppeln mit den Originalkupplungen durch Pinzetten, Haken u. a. artete in der Vergangenheit mitunter zu einer "nervenden Friemelei" aus, je nach dem, in welcher Position auf dem Modul oder der Anlage gekuppelt werden sollte. Auch mich schreckte diese Art des kuppeln vom Gebrauch der Kupplungen lange Zeit ab. Dann erschien im Heft 10 / 2008 der Schweizer Modellbahnzeitschrift  Loki ein Beitrag von Winfried Schmitz - Esser, welcher mir aus den ersten Ausgaben der Willy Kosak'schen HP 1 mit seinen  wunderbaren Beiträgen zum maßstäblich exakten Modellbau - man erinnert sich an die exzellenten Verfeinerungen seiner BR 94 1730 mit dem Wipplagerfahrwerk von Teichmann - bekannt gewesen ist.
In dieser Loki 10 / 2008 beschrieb er ein Kupplungswerkzeug, welches einfach genial in der Handhabung ist. Mit diesem Werkzeug ist das kuppeln von Originalkupplungen fast ein Kinderspiel.
Dieses Werkzeug besteht aus einer Lenzerleuchte, ein ca 130 mm langes etwa 2 mm starkes Rund material aus Messing oder Stahl und einen im Durchmesser von 2 mm starken Neodym Magnet.



Die Lenserleuchte zum Kupplungswerkzeug umfunktioniert in ihrer vollen Pracht.

Das 130 mm lange Rundmaterial wird an dem Klipp der Leuchte befestigt. Dazu nahm ich gemäß Winfried Schmitz - Esser einen festen Zwirn und umwickelte beide Teile fest auf ca 20 mm Länge, tränkte dann diesen Zwirn mit dem lösungsmittelhaltigem UHU Alleskleber und fügte danach auf die Klebestelle Aceton hinzu, so dass sich der Zwirn richtig schön mit dem Kleber vollsaugen konnte. Den Neodym Magneten klebte ich mit dem selben Klebstoff und einer Hülse mit 2 mm Innendurchmesser auf das Rundmaterial. Danach hieß es schön durchtrocknen lassen und fertig war das Kuppelwerkzeug.
Ein großer Vorteil des Werkzeugs ist, bedingt durch die sehr hell leuchtende Lenzerlampe, einen immer sehr gut ausgeleuchteten Kupplungsvorgang zu haben.
So ist ein absolut Stressfreies kuppeln auch unter schwierigen Bedingungen möglich!
Es braucht natürlich zum kuppeln mit einem Magnet auch ein "eisenhaltiges" Material an der Kupplung selbst. Die Original Schraubenkupplungen werden durch die Bank aus Messing im Gußverfahren hergestellt, und Messing als Buntmetallegierung ist bekanntlich nicht magnetisch!
Das brachte nun Herrn Klaus - Dieter Pfennig in seiner Firma D.I.T. Modell auf den Gedanken, die Kupplungsbügel der Originalkupplungen aus Stahl zu ätzen und diese Platine mit über 70 Bügel dem Eisenbahnmodellbauer zum Umbau der Kupplungen zur Verfügung zu stellen.



Die Bauteile einer Schraubenkupplung im Bild ohne Feder.
Rechts im Bild ist der schwarze Kuppelbügel aus Messing zu sehen, links von diesem der (noch unbearbeitete) Kuppelbügel aus Stahl.
Zum Stahlätzblech oben zu sehen, liefert D.I.T. Modell auch einen Neodym Magnet mit.




Das kuppeln funktioniert mit dem Werkzeug ganz wunderbar! Es bedarf nur eine kurze Eingewöhnungszeit und der Bügel fällt von "allein" in den Haken.



Der Neodymmagnet ist so kräftig, dass zB. ein Wagen mühelos von der Stelle bewegt werden kann.
Dieser Umstand kann beim kuppeln sehr Vorteilhaft sein.



Dem Rms Stuttgart auf das Fahrwerk gesehen.
Es bedarf im übrigen zum Betrieb auf H0pur Gleisen nicht unbedingt die "perfekt" gesuperten Wagen, mit ein Paar H0pur Achsen, Federpuffer und gefederte Schraubenkupplungen ausgestattet - und schon kann der Betrieb auf den Segmenten beginnen.
An diesem Rms habe ich durchstoßenden Puffer von Weinert montiert, wobei diese im Bild zu erkennenden leider unschönen Anfräsungen an den beiden Langträgern vonnöten waren. Demnächst wird ein Modell des Rms Stuttgart entstehen, wobei ich auch diesen "Fehler" mit nicht durchstoßenden Puffer korrigieren werde.
Der Umbau in ein maßstäbliches Modell kann dann irgendwann, wenn Zeit und Lust, erfolgen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen