Freitag, 20. Juli 2012

Ein Kesselwagen von Roco und die kleine Bastelei an seiner Bremse - der 3. Teil



 

Die weitere Bearbeitung des Fahrgestell und die Vorbereitung für neue Pufferbohlen nebst Federpuffer


Nachdem nun die beiden Hilfsrahmen mit den neuen Bremsen und Bremsdreiecken fertig gestellt und Probeweise in das Fahrwerk eingebaut sind, geht es an die Bearbeitung des selben, um zum einen eine gewisse "Baufreiheit" für die Bremsen und zum anderen eine möglichst gute optische und Vorbild gerechte Lösung für den Einbau herzustellen.
Das dies nicht exakt dem Vorbild nachgebildet werden kann schuldet das Fahrwerk von Roco ob seiner nicht vorhandenen Maßstäblichkeit. Dies hatte ich aber schon am Anfang der Umbauarbeiten festgestellt, nun muß eben eine befriedigende Lösung gesucht werden.



Wie es auf dem Bild erkennbar ist, sind die Bremsen nun provisorisch in das Fahrwerk eingebaut.
Die genau Ausrichtung der einzelnen Bremseisen zum jeweiligen Rad werden erst nach dem später stattfindenden endgültigen Einbau und dem verkleben der Hilfsrahmen mit den Achshaltern vorgenommen.
Auf dem Bild ist das Fahrgestell, bedingt durch die Anpassungsarbeiten für die Bremsen leicht "Bananenförmig", der Zustand wird sich aber nach Fertigstellung normalisieren!

Nun geht es weiter mit dem Umbau und der Verfeinerung des Alu Kesselwagen von Roco.



Unter dem Fahrgestell sind die Bremsdreiecke sichtbar, diese Seite noch ohne den Bremsfangschlingen ausgestattet. Beim weiteren Bau und anpassen der Bremsteile hat sich mir eine starke Behinderung der schon montierten Schlingen herausgestellt, aus diesem Grund werde ich diese erst kurz vor Fertigstellung des Wagens anbringen.
Die Pufferbohlen sind nun auch schon "grob" bearbeitet und dabei die Pufferhülsen entfernt worden, sie werden nun für neue Pufferbohlen aus geätztem Neusilberblech vorbereitet.



Die roten Pfeile zeigen auf die Flächen des Fahrwerk von oben welche weichen müssen. Diese habe ich mit einem Laubsägeblatt grob entlang des Rahmens ausgesägt.
Nach dem dann endgültigen befeilen und säubern ist der Zustand für den Anbau der neuen Pufferbohlen am inneren des Fahrwerk gegeben.



Der Blick auf die Unterseite des Fahrwerk.
Durch diese Aktion fällt natürlich auch die Kulissenführung der Kurzkupplung zum Opfer.
Da dieser Wagen aber eine Originalkupplung erhalten soll, spielt diese "Opferung" für mich keine Rolle.



Das bearbeiten und aufbohren der Bohrungen für die später dem Fahrwerk gedachten Federpuffer geschieht, im Gegensatz zu anderen und weitläufigen Meinungen nicht mit einem Bohrer, sondern mit einem 2,2 mm Kugelfräser.
Dies hat den Vorteil einer besseren und genaueren Aufbohrung der am Fahrwerk vorhandenen Pufferbohrungen, der Kugelfräser weicht zu keiner Zeit seiner durch die schon für die Originalpuffer von Roco vorhandenen Bohrungen aus deren "Führung" für die vorgegebene Erweiterung auf 2,2 mm Durchmesser aus und geht ohne "Zicken" zu veranstalten extrem geradlinig durch das Material.
Ich persönlich kann nur jedem diesen Kugelfräser für diese Arbeit nur empfehlen!



Die Pufferbohlen in einem Ätzblech von H0fine.
Leider sind für diese Kesselwagen von Roco keine exakt passenden Pufferbohlen am Markt zu haben, so müssen eben diese Pufferbohlen dem Wagen angepaßt werden.
Auf der Ätzplatine sind alle Teile wie Rangierergriffe und verschiedene Bauarten von Seilanker etc. beigegeben.
Das angleichen der Bohlen an die Kopfstücke des Fahrwerk und die Montage neben anderen an diesem Wagen weiterführenden arbeiten wird das Thema des nächsten Kapitels sein.

4 Kommentare:

  1. Hallo,

    leider ist der ganze Umbau vegebene Liebesmüh´ da es den Wagen so bei DR nie gegeben hat, aber ansonsten ein handwerklich schöner Umbau.

    mfgRS

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  2. Leider ist dem so!
    Man kann es aber als einen Versuch ansehen solch ein Wagen zu verfeinern.
    In der nächsten Zeit möchte ich ein Kesselwagenmodell bearbeiten, welches als Vorbild bei der DR real existierte.
    Das Problem an dieser Sache ist das nicht existieren von guter Literatur und Publikationen über Kesselwagen, so wie wir sie von anderen Wagengattungen zB. in der mehrbändigen Ausgabe von Stefan Carstens ua. kennen.
    Dabei soll es aber ein von einem Fachmann auf diesem Gebiet ausgearbeitetes Manuskript geben, welches bis dato noch von keinem Verlag erachtet worden ist zu drucken.
    Ein Vorbildwagen aufzutreiben um Maße etc. zu nehmen, fällt leider in der heutigen Zeit sehr schwer, da es Wagen in dieser Form (fast) nicht mehr gibt.

    Liebe Grüße
    Ingo

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  3. Hallo,

    ich glaube nicht, dass Publikationen alá Cartens dafür taugen um Modelle für 1:87 zu bauen. Der Aufwand der in Sachen Gleisbau betrieben wird, sollte dann auch bei einem Kesselwagenmodell als Standard gelten. Bei dem Roco Kesselwagen(Vorbild hin oder her) z.b. ist es nicht getan, eine Pufferbohle(man schaue sich nur die Rangiergriffe an) einzubauen und Federpuffer anzustecken. Da fehlt ja z.b. das Steuerventil. Der Rest ist doch auch geruselig. Und wenn wir ehrlich sind: eigentlich gehört alles selbergebaut an Modellen für 1:87. Dem sollte man sich dann schon stellen.
    Vorbildwagen gibt es übrigens noch zuhauf: Ein Großteil der Flotte von GATX besteht noch aus DR-Kesselwagen. Sicher sind viele 4achsige Wagen dabei, aber 2achser auf Basis 8028 sieht man noch sehr oft. Nacco hat z.b. noch eine ganze Reihe von Alu-Salpetersäurewagen 8265/66 im Betrieb. Modelle gibt es übrigens schon ein paar passende: ich denke da an den Brawa 8105 oder den Tillig 8118. Wobei letzterer dieses Jahr den richtigen Kessel bekommt. An 2achsern soll es dieses Jahr noch Neuheiten von Brawa und Lilliput geben. Wie diese dann aussehen, bleibt abzuwarten.

    mfgRS

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    1. Wie ich schon in den Post zum Kesselwagenumbau beschrieben hatte, sollte dies nur der Versuch sein, dem Wagen ein paar schönere Bremsen zu verabreichen.
      Das dieser Wagen schon allein wegen seines viel zu breiten Fahrwerk ( knapp 3 mm!) und auch sonst in nicht Vorbild entsprechender Modell - Bauweise von Roco hergestellt wird, ist natürlich auch mit dem besten Willen nicht ein maßstäbliches Modell auf die (H0pur) Räder zu stellen.
      Ich habe es nun aber einmal versucht und werde zu gegebener Zeit weiter an diesem Wagen basteln!
      Warten wir die angekündigten Wagen von Brawa usw. ab, vielleicht gibt es mit diesen dann ein "Umbau würdiges" Modell.

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