Mittwoch, 21. Mai 2014

Weinert Modellbau "mein Gleis" Weichen und Gleise - und die einfache Weiche EW 49 - 190 - 6:6 - Ablenkwinkel 8,6°








Im Anschluß der Verlegung der "langen" einfachen Weiche EW 49 - 190 - 1 : 9 auf dem ersten Westentaschen - Modul wovon ich in einem Beitrag hier im Blog berichtete, soll nun die mit einer Länge von 355 mm "etwas kürzere" EW 49 - 190 - 6 :6 bei einem Ablenkwinkel von 8,6° auf dem selben Modul erfolgen.
Im Grunde werden auch an dieser Weiche die gleichen Arbeiten dito der "langen Weiche" vor dem endgültigen verlegen ausgeführt, dass heißt alle Schienenstöße werden mittels genauen Sägeschnitten mit dem Laubsägebügel an ihren jeweiligen Lagen auf den Doppelschwellen nachgebildet und später nach dann erfolgreich durchgeführten Testfahrten mit den Weinertschen Schienenlaschen für NEM / RP 25 bestückt.
Parallel muß auch an dieser Weiche die Stromversorgung mit Fahrstrom nach dem Umbau etwas aufwändig realisiert werden.



Rolf's einfache Weiche EW 49 - 190 - 6:6 ist nun mit allen im Vorab zu leistenden Arbeiten soweit fertig gestellt, dass sie auf das Trassenbrett aufgelegt und mittels einer Mischung UHU lösungsmittelhaltigem Alleskleber und Azeton welcher dabei sparsam eingesetzt ist verklebt.

Treten außerplanmäßig bei eventuell späteren nach der endgültigen Fertigstellung oder bei nicht befriedigenden Testfahrten wieder erwartend Probleme an der Weiche auf, läßt sich diese mit ein paar wenigen Tropfen reinem Azeton sehr schnell und ohne Rückstände oder Defekte zu verursachen wieder vom Trassenbrett lösen.
Dies ist ein sehr großer Vorteil bei der Verwendung dieses Klebergemisch gegenüber anderen gängigen Klebstoffen wie Pattex usw., diesen man nicht vernachlässigen sollte!
Über die zu erwartende Festigkeit des Weichenrost mit seinem Untergrund bei Verwendung meines Klebstoffgemisch, können jede Zweifel von der Hand verwiesen werden!
Das dann spätere einschottern der Weichen und Gleise wird dabei zur "Festigkeit" weiter beitragen.

Sollen nun wieder einzelne Schritte bei der Bearbeitung der Weiche in Wort und Bild folgen:




Die Schienenstöße auf der Doppelschwelle nach dem Zungenbereich sind mit der Laubsäge gesetzt, danach in den Weichenrost eingefädelt und jede einzelne der vier Schienen von unten an den Schienenfuß mit flexiblen Litzen 0,14 mm Querschnitt in meinem Fall nach dem "neuen Westentaschen - Modul - Standard" mit blauer und roter Isolierung versehen verlötet.
Nach dem Löten sollten dann diese Lot - Stellen, welche an den Weichen und Gleisen zwar ausnahmslos mit meinem "selbst gebrauten" absolut säurefreien Flußmittel und von dessen Herstellung ich hier im Blog berichtet hatte, unbedingt gründlich abgewaschen werden da beim löten ein "Bio - Harz" als Rückstand entsteht und dieses leider keine Farbe beim späteren farblichen behandeln zB. mit Rosttönen annimmt.
Im übrigen benutze ich immer einfachen bleihaltigen 1,00 mm Lötdraht ohne beinhaltendes Flußmittel!

Die jeweiligen Lötstellen für die Stromversorgung außer dem Herzstück selbst, werden sich laut dem aufgestellten Standard zu jeder Zeit unmittelbar rechts vor einer Doppelschwelle befinden, gesehen bei vorliegender Lage der Weiche mit den Zungen auf ebenfalls rechter Seite.



Im Bereich des Herzstück ist natürlich die Frage der zwingend zu schaffenden Polarität sehr wichtig.
Konstruktionsbedingt sind Rolf's Weichen im Herzstück mit einer galvanischen Trennung aufgebaut, dh. die Flügelschienen und Herzstückspitzen sind elektrisch leitend nicht miteinander verbunden.
So wird zum einen direkt unter dem Knick der Flügelschienen eine in meinem Standard gelb isolierte 0,14 mm Litze so an den Füßen verlötet, dass sie beide verbindet und gleichzeitig in ihrer Lage versteift.
Dies hat mehrere Gründe, beide Flügelschienen werden nun mit Fahrstrom versorgt, die Flügelschienen liegen nun fest in ihrer korrekten Lage was bei Flex - und Bausatz - Weichen sehr wichtig für den späteren störungsfreien Fahrbetrieb ist und es wird das wenn auch sehr geringe Spiel der Schienen in den Kleineisen unterdrückt.
Experimente haben ergeben, dass jede der beiden Flügelschienen in den Kleineisen ein seitliches Spiel von bis zu 0,15 mm besitzen kann, dass macht x 2 schon 0,3 mm und ist gerade beim Betrieb mit RP 25 / 88 fine Rädern nicht gerade optimal!
Gut, man kann die beiden Flügelschienen auch jeweils nur mit etwas Klebstoff in der korrekten Lage fixieren, ich persönlich halte dies aber nicht für sehr effizient um eine exakte Lage der Schienen fixieren zu können.
Als Zugabe von einem Tropfen Klebstoff zur zusätzlichen einheitlichen Fixierung wie ich es hier im Blog vorgestellt habe, bin ich aber nicht abgeneigt.

Ebenso werden auch die beiden Herzstückspitzen mit einer Verlötung der Litze zu einer gepaarten Einheit behandelt eingebaut und ebenso mit einem Tropfen Klebstoff in exakter Lage fixiert.



In den Zwischenraum der Schwellen unter dem nachgebildeten Klammerspitzenverschluß habe ich die der Weiche beigefügte "Abdeckplatte" für die Bohrung des Antriebes eingefügt.
Dies befriedigt mich mittlerweile aber keineswegs, zum einen ist dieses Teil viel zu stark ausgebildet, reicht es doch fast bis auf Schwellenhöhe empor und zum anderen gefällt mir die "Nachbildung" eines Schotter auf dieser Platte überhaupt nicht.
Gut, dieses Teil ist nun eingebaut und läßt sich daher sehr schwer wieder entfernen um es nach meinen wünschen zu bearbeiten. Dies hätte ich mir vor dem Einbau besser überlegen sollen.
Ab der nächsten Weiche welche gefertigt werden soll, werde ich die Platte etwas dünner schleifen und dabei gleichzeitig diese Schotterimitation entfernen.
Viele Weichen - auch bei Klein- und Nebenbahnen - beim Vorbild wurden an dieser Stelle zum Teil peinlich sauber gehalten wobei darauf geachtet wurde, dass kein Schotter in diesem Bereich zu liegen kommt!
Den Grund dafür stellt ganz einfach die Stellmechanik / Klammerverschlüsse einer Weiche dar, welche zur turnusmäßigen Pflege / Ölen / Reparatur, aber auch "nur" zum Schutz der Mechanik von "Unrat" frei sein sollte.
Das folgende Bild zeigt eine solche freie Situation ...



... und will damit sagen, dass auch bei Kleinbahnen in diesem Bereich einer Weiche meist für Sauberkeit und freien Zugang zu den einzelnen Bauteilen Sorge getragen wurde.



Ein Lagebild der nun zweiten maßstäblich langen Weiche auf dem Westentaschen - Modul welches - ich möchte es nochmals betonen - die Abmessung von 600 mm x 200 mm x 100 mm besitzt.

Von solchen Aussprüchen im Zusammenhang der schönen Weinert - Weichen wie ""kein Platz auf Modulen"" oder ""die Weichen sind viel zu lang für einen Bahnhof"" kann wohl hier kaum die Rede sein.
Schlußendlich wird es sich bei mittelfristig gefertigten mehreren solcher Module zeigen, wie effizient man verschiedene Gleis- und Weichenbilder mit diesem Material welches uns Rolf Weinert in die Hand gegeben hat, platzsparend aufbauen kann.

Ich darf heute schon verraten, dass auch die Landschaft usw. in Zukunft bei den Westentaschen - Modulen nicht zu kurz kommen wird!
Dabei wird im Gegensatz zu den heute vielerorts gebräuchlichen Modulen hier eine große Variabilität untereinander die sehr große Rolle spielen.
Man darf gespannt sein!



Einen kleinen Vorgeschmack auf den nächsten Beitrag zu diesem Thema soll dieses Bild mit den nun an den Schienenstößen angebrachten Schienenlaschen der ersten umgebauten Weiche vermitteln.
Nachdem ich die im Bild zu erkennenden braunen Kunststoff - Schienenlaschen von RST Eisenbahnmodellbau zwecks der Isolierung des Herzstück angebaut hatte, viel mir eine vielleicht sehr viel bessere aber dennoch einfach umzusetzende Idee der unsichtbaren Isolierung von Schienenstößen ein, welche ich auch gleich mit dem Ergebnis der vollen Zufriedenheit ausprobiert hatte.
Davon dann später mehr.

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