Dienstag, 6. Mai 2014

Der preußische Rungenwagen SSk Köln von Fleischmann - und das bearbeiten der Diamond Drehgestelle








Vor ein paar Monaten hatte ich mir das schöne Modell des 4 - achsigen preußischen Rungen- / Schienenwagen der Bauart SSk Köln von Fleischmann auf den Arbeitstisch geholt, um an diesem einige kleinere frokeleien auszuüben. Dabei soll es in diesem Fall kein maßstäblicher "totaler Umbau" in den H0pur Standard werden, da habe ich zur Zeit noch an so einigen anderen Baustellen schwer zu schaffen, sondern eine recht lockere behutsame "Vorbild - Angleichung" verschiedener Bauteile, welche mir an diesem Wagen trotz seiner feinen Ausführung nicht so recht gefallen.
So habe ich zum Anfang der Aktion mir die Diamond - Drehgestelle vorgenommen, um die Fachwerke mit den eingebauten Gleitachslagern etwas zu verjüngen.
Im Original am GFN Wagen sind diese Drehgestelle zwar sehr gut und fein detailliert wieder gegeben, wobei die Fachwerke aber leider bei weitem zu stark / dick nachgebildet sind.
Diesen Zustand habe ich etwas geändert, wobei ich innen von beiden Wangen jeweils 0,25 mm Material mit einer Feile abgetragen habe. Original aus Fleischmann Produktion besitzen die Fachwerke eine Stärke von jeweils 2,25 mm, nun sind sie auf 2,0 mm verjüngt worden.
Es könnten ganz sicher noch ein paar weitere Zehntel Millimeter abgetragen werden, dann würden aber auch ua. die nachgebildeten Schraubenköpfe der Bolzen zum halten der Gleitachslager gemäß dem Vorbild -Drehgestell und wie es im Bild rechts zu sehen ist mit verschwinden. Eine weitere Verjüngung habe ich deshalb für mich ausgeschlossen.
Da nun geplant ist die Diamond Drehgestelle im Modell mit Speichen Radsätzen nach pr. Musterblatt C. 1 in der 2,2 mm "schmalen" RP 25 / 88fine Norm aus der Werkstatt Günter Weimann auszustatten, wollte ich zwischen den Wangen und den Radscheiben keinen zu großen Spalt entstehen lassen, welcher sicher so dem Gesamtbild schaden dürfte.
So beließ ich es erst einmal bei besagten 0,25 mm Materialschwund pro Seite, welche im eingebauten Zustand am Wagen aus meiner persönlichen Sicht schon eine recht deutliche Verbesserung bedeuten.



Ein paar kleinere und mittlere Eingriffe soll dieser Schienenwagen der Bauart SSk Köln in nächster Zeit über sich ergehen lassen.
Auf meiner Liste der Umbauarbeiten stehen zur Zeit die heute besprochenen Diamond Drehgestelle samt spätem Anbau der Sicherungsketten, dass entfernen der KKK und Einbau von OBK Kupplungen, der Austausch der Puffer gegen 4 - fach geschlitzte Korbpuffer, das bearbeiten der Ladefläche und Montage von Kupplergriffen und feineren Aufstiegsgriffen zum Bremserhaus.
Darüber hinaus stehen noch einige Überlegungen zu den einzelnen Rungen an, davon aber zu gegebener Zeit mehr.

Heute geht es erst einmal um die "Verfeinerung" der Diamond Drehgestelle, ähnliche ich mit einer konstruktiv anderen Abfederung - Blattfedern im Gegensatz zu den hier eingebauten Schraubenfedern - unter zur Hilfenahme eines Messing Bausatz von Bavaria gebaut habe und wovon ich hier im Blog in mehreren Beiträgen berichtete, wobei der abschliessende Beitrag zur Fertigstellung der Drehgestelle betreffend noch von mir erstellt und hier im Blog nachgereicht werden muß.

So, nun aber zu diesen Drehgestellen von GFN in Wort und Bild in einzelnen Schritten:



Die beiden Drehgestelle links Original und rechts nach der Bearbeitung.
Groß ist der Unterschied nicht, aber er ist wahrnehmbar.


Abbildung: Landeszentralarchiv Dessau
Die Sicherungskette an einem Schienenwagen SSk Köln.
Diese Situation an den Drehgestellen möchte ich auch an meinem Modell nachbilden.
Im Bild ist weiterhin sehr schön eine preußische Doppelhakenkupplung zu erkennen.



Der rote Pfeil zeigt die hier schon mit einer Bohrung versehene Aufnahmehalterung der Sicherungsketten für die Drehgestelle.
Leider sind diese Bohrungen im Originalzustand von GFN vergossen, so habe ich sehr vorsichtig, angefangen mit einem 0,3 mm Bohrer die Bohrung zentriert gesetzt und dann im folgenden mit weiteren Bohrern im Zehntel Schritt aufwärts diese bis auf 0,6 mm aufgebohrt.
Dabei ist sehr hohe Aufmerksamkeit geboten, sehr schnell kann man dabei über das Ziel hinaus schießen und die Lasche unbrauchbar machen.



Da es sich in diesem Fall um einen 4 - achsigen Wagen ohne Druckluftbremse und zudem auch ohne durchgängige Luftleitung handelt, kann er nur durch die auf ein Drehgestell einwirkende Handbremse / Feststellbremse gebremst werden. Somit besitzt dieser SSk Köln auch nur zwei gebremste Achsen!

Das Bild zeigt das Drehgestell der Handbremsseite mit den eingebauten Bremsen.
Diese komplette Bremse wird durch Clips gehalten und ist sehr gut aus dem Drehgestell zur Bearbeitung der Bremssohlen- / Backen heraus zu lösen.
Diese Sohlen werden nun auf die Breite der Radlauffläche verjüngt.



Die Brücke mit den daran befestigten Bremssohlen im ausgebauten und bearbeiteten Zustand.
Das Kunststoffmaterial läßt sich mit einer Feile sehr gut bearbeiten, einzig das schlussendliche versäubern der Teile ist zuweilen etwas zeitaufwändiger durch die "Zähigkeit" des Material geschuldet.
Mit einem Glashaar - Radierer ist diese Arbeit aber relativ gut zu bewerkstelligen.



Als exakt maßstäbliche Bremssohlen der Verbandsbauart lassen sich natürlich diese im Bild zu erkennenden von mir an einem anderen Wagen verwendeten Messingguß - Bauteile von Paul Petau bestens auch am SSk Köln einsetzen, dies würde aber einen weiteren zeitaufwändigen Umbau bedeuten.
Da die Bremsen aber in Fall dieses Wagen im inneren des Drehgestell angebracht sind, ist die von mir bearbeitete Lösung wohl als "ausreichend" zu betrachten.



Die verjüngten Bremsbacken / Bremssohlen im Drehgestell rechts im Bild im Vergleich zu den noch im originalen "dicken" Zustand befindlichen Teilen links im Bild.
Natürlich ist diese Bearbeitung der Sohlen auf das Maß der Breite der Radreifen später im eingebauten Zustand am Wagen wohl nur bei direkter Ansicht zu erkennen, aber bei der später folgenden Farbgebung der Bremssohlen im leicht rostigen Zustand wird sich der Aufwand schnell amotisieren.

Bleibt im folgenden "nur noch" die Ausstattung der Spitzenachslager in den Drehgestellen mit exakt aus Messing gefertigten Lagern welche dann im Endeffekt ein wirklich absoluten hemmungsfreien Lauf der Achsen bewirken, zudem die Achsen nach dieser Implantation dann auch perfekt parallel zu einander im Drehgestell stehen werden.
Davon dann in einen nächsten Beitrag zu diesem Thema mehr.

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