Samstag, 3. Mai 2014

Die 23. Schkeuditzer Modellbahntage am 3. / 4. Mai 2014 im historischen Strassenbahndepot - ein kleiner Bericht








Wie schon in den vergangenen Jahren regelmäßig im Wonnemonat stattgefunden, so fanden auch am ersten Maiwochenende diesen Jahres im Strassenbahndepot der Stadt Schkeuditz bei Leipzig die nunmehr 23. Modellbahntage unter der Schirmherrschaft der IG Modellbahn - Schkeuditz e.V. statt.
Dieses Event konnten wir uns in diesem Jahr nicht entgehen lassen, waren wir doch leider im vorigen Jahr terminlich verhindert jene Modellbahntage zu besuchen.
Nun besitzt dieses Event nicht die Fülle an ausgestellten Anlagen usw. welche das Schkeuditzer Winterfest der Modellbahn zu bieten hat, dafür besitzt auch das alte Strassenbahndepot nicht die Grundfläche und Räumlichkeiten wie es das Kulturhaus zur Sonne zum Winterfest der Modellbahn zu bieten hat, dennoch ist auch dieser Besuch in Schkeuditz ein immer lohnenswertes Erlebnis!

Neben einigen sehenswerten Anlagen verschiedener Spurweiten waren natürlich auch eine sehr große Anzahl an Händler verschiedener Couleur anwesend. Dieses Bild war bestimmend bei meinem heutigen Besuch, ist aber bei ähnlichen Veranstaltungen auch an anderen Orten nicht anders.

Einige relativ seltene Zeitschriften und Lok - Messeprospekte vom LEW Henningsdorf der 1960 / 1970er Jahre konnte ich zudem zu einem erstaunlich günstigen Preis "abstauben".

Eine ausgestellte etwa 50 Jahre alte Spur Null Anlage mit riesigen Ausmaßen ( ca. 25,0 Meter x 6,0 Meter!!) und dabei fast im völlig kompletten Selbstbau von Fahrzeugen, Weichen, Gleisen, Signale, Gebäude usw.entstanden, prägte das Bild der Anlagen im historischen Strassenbahndepot zu Schkeuditz.
Die in diesem Fall wirklich sehr lustige Ausstrahlung der Bauweise des Erbauer im positiven Sinne, machte diese Anlage aber auch extrem interessant!
Wenn man "diese O - Anlage" nicht gesehen hat und dabei ohne ein Beweisbild vorzeigen zu können, Dritten versucht diese Anlage zu erklären und darüber zu sprechen, glaubt es wohl kein Mensch, dass "so etwas" überhaupt existiert oder auch nur möglich ist.
Davon dann später mehr!



Mein besonderes Augenmerk fand danach die relativ große ehemalige Leipziger DMV Vereinsanlage Schönheide Süd in H0 / H0e, welche ich noch von den Weihnachtsausstellungen der damaligen Leipziger AG "Friedrich List" in den 1980er Jahren kenne.
Sie wurde wohl etwas landschaftlich überarbeitet, auch wurde. zB. neue Signale neben die Gleise gesetzt, dass Grundkonzept sowie die Gleisanlagen der Normalspurtrasse und zum großen Teil der Schmalspurgleise mit dem Spurwechselbahnhof wurden dabei aber beibehalten.

Sollen nun einige Bilder der noch immer sehenswerten und voll Betriebstauglichen H0 / H0e Anlage folgen:







Der Spurwechsel Bahnhof von Normalspur H0 auf  750 mm Schmalspur H0e wurde wie auch die Gebäude, Einrichtungen usw. nach dem Vorbild des Bahnhof Schönheide Süd gebaut.
Gerade der Bereich der Schmalspurbahn war zu Zeiten der DDR bei Ausstellungen dieser Anlage immer dicht umlagert, waren doch der Besitz von H0e Schmalspurfahrzeuge, Gleise und Weichen für die allermeisten Modellbahner leider nur ein nicht erfüllbarer Traum.







Der verdeckte Bahnhof hinter den Kulissen.
Alles in allem war ich sehr erstaunt diese Anlage wieder betrachten zu dürfen, ist es doch sicher bald 30 Jahre her, dass ich sie zu einer Weihnachtsausstellung im Messehaus am Markt in Leipzig das erste mal sah.

Nun zur angekündigten Spur Null Anlage einer rührigen Familie aus Leipzig.



In diesem Bild ist schon erkennbar, dass diese Anlage nicht mit "normalen Mitteln" aufgebaut worden ist.
Es wurde an Material alles verwendet, was gerade greifbar war.
Im Grunde sind die Gleise auf ca. 20 cm bis 40 cm breiten meist völlig unbehandelten Brettern aufgebaut und so - ähnlich einer Modul- oder Segmentbauweise zu einem riesigen Oval zusammen gesetzt.
Im weiten Hintergrund ist erkennbar, welche Ausmaße das Arrangement besitzt.
Alles wurde auf Holzböcken, Partiebänken usw. aufgebaut, aber auch sehr große ex DDR Pressspanplatten bildeten den Untergrund.
Die Fahrzeuge sind aus 1000derlei Materialien entstanden, von Messing über Pappe, Papier, Holz, Glas, Konservenbüchsenblech und so weiter und so fort.
Alles lief zur besten Zufriedenheit, wenn auch die Weichen und Gleise mehr als utopisch gebaut worden sind, aber gerade diese Bauweise machte diese Anlage so sehr interessant und liebenswert, so dass man sich von ihr einfach nicht losreisen konnte!!

Schaut euch die Bilder an und staunt was alles möglich ist!



Alle Signale werden nur von Hand vor Ort gestellt, dazu sind die unten am Mast sichtbaren Wippen aus Pappe angebracht.




Der "Juniorchef" der Anlage und Sohn des Erbauer, im Hintergrund seine Frau an den beiden LGB Fahrtransformatoren.
Der Chef  persönlich, ca. 85 Jahre jung, war unentwegt mit einer Flasche Feuerzeugbenzin und einem Läppchen unterwegs, um die Schienen sauber zu halten.
EINMALIG!!


Vorn eine BR 42, dahinter eine sächsische VT neben einem Berliner S - Bahnzug.




Der Aufbau der Weichen, Holzschwellen, Konservenbüchsenblech und Holzherzstück neben einem "Spezialnagel" zum festhalten des ganzen - aber alles funktionierte wunderbar!!



An den Zungen das gleiche Bild ...





Diese Anlage ist einfach der Hammer, soooo einfach aufgebaut, aber mit einem riesengroßen Spielfaktor versehen - absolut sehenswert!
Es war ganz toll was hier gezeigt worden ist, wobei ich überzeugt bin, dass diese Spur Null Anlage wohl so schnell nicht aus den Gedanken zu streichen ist.
Zum Zeitpunkt der Aufnahmen am frühen Vormittag konnte die Anlage noch ohne Abstriche bewundert werden, kurze Zeit später zum Beginn der Mittagszeit war sie immer von Besuchern umringt.

Nun noch etwas ganz seltenes und rares - eine Piko Spur N Kofferanlage mit einem Aufruf des Besitzers:





Mir persönlich ist diese Komplettanlage im Pappkoffer noch nicht unter gekommen, so konnte ich dem Besitzer auch nicht weiterhelfen.
Aber vielleicht weiß einer der Besucher dieses Blog etwas näheres zur Sache und könnte so mir Bescheid geben?

Es waren die Highlights der 23. Modellbahntage in Schkeuditz, einige andere Anlagen wurden schon des öfteren zumindest meines Wissen im WWW gezeigt.
Uns hat es wieder einmal sehr gefallen, zumal diese wunderbare Spur Null Anlage ausgestellt wurde ...

4 Kommentare:

  1. Schöne Fotos von der unglaublichen O-Anlage (oder Z0 - noch nie gehört). Die soll wohl im Maßstab 1:60 bei 24mm Spurweite sein, wie mir ein Vereinskollege im unweiten Heimatmuseum erklärte. Dort gab und gibt es noch eine sehenswerte Dokumentation zu Kleinbahnen im Umfeld von Schkeuditz und vor allem ein tolles privates Video über Bahn- und Straßenbahnbetrieb aus den letzten 3 Jahrzehnten aus privaten Quellen! Tolle Sache im Ganzen!

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    1. Hallo Gunnar,

      ja wirklich ist die "Spur Null" Anlage etwas ganz besonderes!
      Tatsächlich kamen mir die Gleise beim betrachten auch ein bisschen "eng" für Null vor, hatte aber leider nicht nachgefragt.
      Nun gab es ja von Dir und dem "Vereinsmitglied" im Heimatmuseum Schkeuditz Aufklärung.
      Ein Besuch im gesagten Heimatmuseum zu dieser Sonderausstellung ist eine absolut lohnende Sache, neben vielen Originaldokumenten und Bilder / Fotos ist auch der Glesiener Bahnhof in Segmentbauweise von Sven Meyer zu sehen, der zudem auch diese Ausstellung mitgestaltet hat.
      Dafür so finde ich, gebührt ihm großes Lob und Dank.
      Wir fanden diese Ausstellung sehr gelungen.

      Ich danke Dir für Deinen Kommentar.

      LG. Ingo Schuetze Bergmann

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  2. Hallo und vielen Dank für die schicken Bilder, manches haben wir als Aussteller so nicht mal gesehen !
    Trotzdem aber auch eine kleine Korrektur: die Anlage Schönheide-Süd wurde Mitte der neunziger Jahre gebaut und ist somit ca. 20 Jahre alt (Junge wie die Zeit vergeht ...), DMV hatte daran definitiv keinen Anteil mehr...
    In gewisser Weise hast Du aber Recht, denn aus Kostengründen haben wir damals alle erreichbaren Bestände von PILZ-Gleis aufgekauft und damit wurde dann der Regelspurteil gebaut. Schmalspur (H0e) ist Tillig-Gleis und Technomodell-Weichen.
    Schönen Abend noch und Gruß aus Leipzig - Uwe

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    1. Moin Uwe,

      da habe ich mich aber völlig geirrt, denn ich war total der Meinung, Schönheide - Süd schon in den 1980er Jahren zur alljährlichen Leipziger Weihnachts - Ausstellung im Messehaus am Markt gesehen zu haben.
      Da bin ich meinen "Erinnerungen" zur Folge total daneben gelandet. Ich hätte im Vorab doch noch einmal gründlich recherchieren sollen!
      Nun hast Du die Aufklärung in Deinem Kommentar gebracht, nebst einer prima geschilderten Kurzbiographie von Schönheide - Süd, so ist ja wieder alles gut.
      Ich persönlich hoffe, dass es in Schkeuditz nicht das letzte Mal gewesen ist Schönheide - Süd betrachten zu dürfen und zu können, denn es ist wirklich eine sehr realistisch aufgebaute und betriebene Anlage - auch in heutiger Zeit noch voll passend!!
      Danke für Deinen berichtigenden Kommentar!

      LG. Ingo

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