In der zur Zeit herrschenden Sommerzeit kommt natürlich bei vielen Kollegen die Modellbahn ganz bewußt etwas zu kurz, ja manche legen auch regelrecht eine Sommerpause ein, die momentane Urlaubszeit und andere Aktivitäten im Freien sind angesagt und viel wichtiger, als in der Bude bei der Modellbahn etc. zu hocken.
Davon schließe ich mich nicht aus, auch ich bin zur Zeit im Jahresurlaub außer Landes zu finden, um aber das berühmte Sommerloch in diesem Blog etwas zu überbrücken, werde ich heute ein paar Vorbildaufnahmen von meiner Meinung nach schönen Details im und neben dem Gleis einer Klein- und Nebenbahn zeigen, welche vielerorts zu finden waren oder es noch sind, die relativ schnell nachgebaut werden können und eine Szene auf den Modulen etc. positiv bereichern können.
Vielleicht sind die folgenden Vorschläge für den einen oder anderen Besucher des Blog auch der Anreiz für eine eigene kleine Bastelei.
Bei der Suche in meinem Online - Archiv nach ein paar ganz bestimmten Fotografien von der ehemaligen Zschornewitzer Kleinbahn, bin ich auf ein schönes nettes Detail neben dem Gleis getroffen, welches beim betrachten die Idee in mir auslöste, dieses eher unscheinbare demontierte Relikt aus vergangenen Betriebszeiten für eines der Westentaschen Module nachzubilden.
Bei diesem Relikt handelt es sich um einen ehemaligen Strommasten mit zusätzlich angebauter Leuchte, dessen ehemalig bestückte Überlandleitung ua. die Aufgabe der Energieversorgung von weiter entfernt liegender Masten mit Leuchten und zur Versorgung einiger Schuppen im Umfeld mit Strom im Bezirk eines Befehlsstellwerkes der Grubenbahn inne hatte.
Nachdem das Stellwerk neben der Großzahl der Gleisanlagen und der an dieser Leitung angeschlossenen Stromabnehmer durch Demontage ihrer kompletten Aufgaben für immer entledigt geschlossen wurde, hatte man für die Stromzuführung und deren weiteren Unterhalt selbstredend keinen Bedarf mehr anzumelden, so wurde dieser und einige weitere der Leitungsmasten kurzum mit der Kettensäge gekappt!
Das daraus entstandene Ergebnis dieser Tat ist nun im rechten Bild erkennbar.
Soll nun solch ein Teil im Modell entstehen, hat man mehrere Möglichkeit dieses nachzubilden.
Zum einen bietet wohl die Zubehörindustrie verschiedene Bauarten von Leuchten (zB. BRAWA?) etc. nach DDR Vorbild an, welche ebenso dem Vorbild in meinen Bildern mit denn beiden prägnanten "Betonfüßen" ausgestattet sind. Ein Nachteil an der ganzen Sache wird dann wohl die Demontage der Leuchte selbst sein, um das untere Teil gewinnen zu können.
Ein für meine Begriffe weiterer Nachteil ist die Ausführung selbst komplett aus Kunststoff bestehend, wobei die Hersteller der Leuchten gelinde gesagt etwas nachlässig gearbeitet haben, so dass gerade die Nachbildung der Betonteile wirklich nicht das berühmte "Gelbe vom Ei" darstellt.
Ergo bleibt für mich wenn eine Nachbildung der Situation nach Vorbild stattfinden soll, mal wieder "nur der Eigenbau" übrig!
Einige dieser Relikte einer früheren Zeit möchte ich nun in naher Zukunft per Eigenbau im Modell darstellen.
Gerade zur währenden Sommerzeit sind solche kleineren Basteleien gerade richtig, sie sind überschaubar und gehen relativ schnell von der Hand.
Neben diesem zum Nachbau erwähnenswerten Detail, habe ich noch einige andere "schöne Sachen" gefunden, die zu einer Nachstellung im Modell wie ich finde regelrecht auffordern:
Heute ist alles dem Erdboden gleichgemacht, nur ein zur Zeit noch von Rangierabteilungen befahrenes durchgängiges Hauptgleis ist übrig geblieben.
In unmittelbarer Nachbarschaft des gekappten Strommast befindet sich im Gleis ein kleiner Übergang für Bedienstete ua. des ehemaligen Stellwerk in einer sehr sporadischen Ausführung. Im Gleis selbst wurden ein paar Bretter sehr sauber bearbeitet und auf darunter quer liegende Bretter zur Verfestigung zusammen genagelt und in das Gleis gelegt.
Der Schotter im Gleis wurde dabei wie im Bild zu sehen einfach etwas angehäuft, um ein verrutschen des Bretterüberganges im Gleis zu verhindern.
Rechts und links neben dem Gleis wurde etwas Splitt und Kies angehäuft und verdichtet und schon war dieser kleine Übergang fertig gestellt.
Da kann man nur sagen - sehr einfach und effizient!
Die ganze Situation aus dieser Perspektive betrachtet.
Es ist stark anzunehmen, dass ein solcher Bretterübergang in den im Bild zu sehenden weiteren heute leider demontierten Gleisen zu finden war.
Solch ein kleiner aber für die angesiedelten Personale der Betriebsstelle wichtiger Übergang welcher zudem im Zuge des Arbeitsschutz vom Gesetzgeber verlangt wurde, ist sehr schnell im Modell erstellbar.
Ein weiterer Gleisübergang ganz anderer Natur ist hier zu sehen.
Zum erstellen dieses Übergang hatte man in den sehr frühen 1960er Jahren nach der in der ehemaligen DDR geltenden TGL - Norm gefertigte Stahlblechwannen mit eingegossenem Beton verwendet, solche Platten in der Länge unterschiedlichen nach Norm gefertigten Teile auch für Bahnübergänge etc. Verwendung fanden.
In diesem Beispiel fanden die in der Länge kürzesten dieser einheitlichen Platten Verwendung.
Der allgemeine Zustand des Beton ist einer völligen Zerbröckelung nahe, dies nachzubilden dürfte eine sehr interessante und schöne Aufgabe sein!
In diesem Bild ist vielleicht die Beachtung der Schiene und deren Farbgebung des Steges von Interesse, aber auch die sich im Gleis befindenden Schotter- und Erdmassen nebst ihrem Bewuchs.
Dieser defekte Übergang ist für mich persönlich in die enge Wahl eines in Zukunft zu erstellenden Modell gerückt, hier kann man sich einmal "so richtig auslassen"!
Als letztes Beispiel für heute soll ein Wegübergang für Zweiräder, Fahrräder etc. dienen, welcher zwar in seinem Grundaufbau schon viele Jahre an dieser Stelle vorhanden und in heutiger Zeit vor einigen Jahren noch einmal befestigt worden ist und trotzdem eine recht urige Stimmung erzeugt.
Das Gleis ist zur Zeit noch zum befahren zugelassen, wird aber nur sehr selten von einer Eisenbahn benutzt
Hier kann man sehen, dass im Zuge der Reaktivierung der Strecke vor einigen Jahren dieser Übergang neue Andreaskreuze erhalten hat.
Über diesen Übergang führen zB. zwei ausgewiesene und beschilderte Wanderwege und ein ebensolcher Radweg hinüber.
Um eine Unfallgefahr beim überqueren des Gleis einzudämmen, hat man zwei neue und durch ihre Oberflächenstrukturierung rutschhemmende Stahlplatten nachträglich in das Gleis gelegt.
Die Platten lassen sich ganz leicht aus Strukturblechen zB. von Weinert Modellbau nachbilden.
Auch hier dürfte die Nachbildung mit den Boden bedeckenden Pflanzen sehr interessant sein.
Die ganze Sache noch einmal im Detail.
Im Grunde sind alle hier vorgestellten zum Nachbau im Modell interessante Objekte, gerade solche kleinen im Detail ausgeführten Szenen beleben die Modellbahn ungemein und bedürfen keinen sehr großen Aufwand - natürlich je nach Detaillierungsgrad und Anspruch des Erbauer - bei ihrer Erstellung.
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