Sonntag, 12. Oktober 2014

Das Abstellgleis III. Ordnung auf dem Westentaschen Modul Nr. 1 bekommt ein Schotterbett aus Kies, hergestellt in meinem Schotterwerk nebst einer zusätzlich einseitigen Schotterbefestigung








Das Westentaschen - Modul Nr. 1 beherbergt ein von der Weinert Weiche EW 190 - 1 : 6:6 Fsch (H) r abzweigendes Gleis, welches in näherer Zukunft weiterführend auf dem Modul Nr. 3 an einem maßstäblichen RAWIE - Prellbock enden wird.
Vom Bau jenes PURistischen RAWIE Prellbockes der zur Zeit noch nicht abgeschlossen ist, berichtete ich vor vielen Monaten  hier im Blog in mehreren Berichten. Mittlerweile habe ich noch einen zweiten Bock in der Anfertigung und hoffe sehr optimistisch mit beiden noch in diesem Jahr fertig zu werden.
Aber nun zum eigentlichen Thema und Gleis.

Das komplette Abstellgleis ab Weiche soll nun gemäß einem realen Vorbild ein Schotterbett aus Flusskies verschiedener Körnung erhalten, wobei eine Seite des Gleises mit einer recht starken außenseitigen Beschotterung mittels Schottersteine normaler Größe gegen einen eher flachen Graben abgesichert werden soll.
Wie im rechten Bild zu sehen, habe ich eine erste Kiesschotterung bis etwa zur Hälfte der Schwellenhöhe aufgebracht. Um ein recht stimmiges Bild des Kiesbett im finalen Zustand zu bekommen, bedarf es mehrerer dünne Schichten einzeln nach dem jeweiligen abtrocknen des Schotterkleber aufgetragen, wobei bei der dann letzten Schicht feineres Gesteinsmaterial zur Anwendung kommen wird.
Den benötigten Kies für das Schotterbett habe ich in der gewünschten (halbwegs runden) Form und Gesteinsgröße in meinem "Schotterwerk" auf dem Küchentisch von diesem ich hier im Blog berichtete hergestellt.
Zugegebener Maßen brauchte es mit dem Schotterwerk einige an Experimenten bis sich ein zufrieden stellendes Ergebnis an Kies einstellte. Die Grundfarbe der Substanz ist derweil zweitrangig, diese wird mit etwas Farbe später gemäß dem Vorbild eingestellt werden.
So ist nun das erste kleine Stück Gleis nach der Weiche  "bekiest" worden und mittlerweile auch durch getrocknet.



Im folgenden habe ich im ersten Durchgang eine erste recht dünne Schicht Schotter einseitig am Gleisbett bis in den Graben hinein aufgebracht, der hier im Bild mit nur wenig aufgebrachtem Schotterkleber fixiert mit dem Versuch des erreichen eines korrekten Schüttwinkel, um die im folgenden Bild vom Vorbild zu sehende Situation im Gleis zu modellieren:



Dieses Abstellgleis mit DR Betonschwellen bestückt und gebaut um 1964 im Bereich der Elektroschmelze Zschornewitz ist komplett in Flusskies gebettet.
Allein dieser Umstand beweist, dass Gleise in Flusskiesbettung nicht nur in der Epoche I und II erstellt worden sind. Aus welchem Grund man nun dieses Gleis im Kies gebettet hat läßt sich wohl nicht mehr verläßlich ermitteln.
Rechts des Gleises wurden im laufe der Jahre wiederholt Nachschotterungen zur Sicherung gegenüber eines wenn auch recht Flach ausgeprägten Graben getätigt wie man es an den Verfärbungen des Schotter im Bereich der Schiene erkennen kann.

Ich persönlich hätte viel lieber zur Nachbildung dieser Situation im Gleis die DR Betonschwellen von RST Eisenbahnmodellbau verwendet, dass Konzept der Westentaschen - Module diese auch für NEM Radsätze befahrbar zu halten, macht mir damit aber leider einen Strich durch die Rechnung, da geschuldet der wunderbar exakt maßstäblichen Schwellen inklusive Kleineisen diese natürlich mit Spurkränzen nach NEM Norm nicht befahrbar sind.



Die Situation von der Gleismitte gesehen.
Hier kann man gut erkennen, dass der Flusskies mit vielen verschiedenen Größen der Steine bis hinunter zur gröberen Sandform in der Bettung liegt.
Das nachbilden dieses Bildes gelingt meiner Meinung nach nur in mehreren aufgebrachten Schichten  des Gestein wie es weiter oben schon beschrieben wurde.





Der Versuch eine "Supermakro - Aufnahme" zu fertigen endete mit diesen Ergebnissen. 
Ich hoffe, dass die Situation trotzdem für jeden erkennbar ist.

Dieses Thema der Schotterung werde ich nun weiter verfolgen und dabei noch ein paar andere Ideen mit einfließen lassen, vom Endergebnis demnächst berichten.

4 Kommentare:

  1. Schienenbieger12 Oktober, 2014

    Hallo Ingo,

    die Schwellen auf dem Bild sind BS65 Schwellen, der Herstellungszeitraum ist von 1969-1996. Laut Bild würde ich sagen das die Verbauten zwischen 1979 und 1981 hergestellt wurden. Wenn es das Gleis 1964 schon gab muss es also auch mal umgebaut worden sein.

    LG Schienenbieger

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  2. Moin Schienenbieger,

    dass Gleis wurde erstmalig 1941 im Zuge der Erweiterung der Zschornewitzer Kleinbahn von Zschornewitz "Station 6" zum Bahnhof Gräfenhainichen erbaut.
    Später wurde dann dieses Industrieanschlußgleis zur Elektroschmelze Zschornewitz neu revidiert und um ca. 280 Meter verlängert.
    Den Zeitpunkt dieses Umbaues nannte mir ein ehemaliger Mitarbeiter der Schmelze 1964.
    Da Du nun sagst, dass die BS 65 Schwellen erst ab dem Jahr 1969 hergestellt worden sind, kann das Jahr 1964 natürlich nicht richtig sein!
    Deine Annahme für Ende der 1979er Jahre könnte ich vielleicht noch untermauern, da um 1977 einige neue EW 190! geschweißt und ohne Doppelschwellen in diesem Terrain verlegt wurden.
    Aus diesem Anlaß hatte man dann sicher auch dieses Gleis erneuert, zweigt es doch direkt von einer dieser EW 190 ab.

    Aber lieber Schienenbieger, warum wurde dann dieses Gleis Ende der 1970 Jahre noch in Flusskies gelegt???
    Könntest Du mir diese Frage beantworten??

    LG.Ingo

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  3. Schienenbieger12 Oktober, 2014

    Na alles kann ich dir auch nicht erklären:-) aber ich kann eine Vermutung abgeben.
    In den Bildern taucht immer an verschiedenen Stellen zwischen dem Kies, Schotter auf. ich nehme an das die Schwellen auf Schotter liegen nur der Rest bis zur Schwellenoberkante wurde damit aufgefüllt. Ich begründe das damit das es ein Gleis einer Anschlussbahn ist, Kies evtl. in der nähe vorhanden war und billiger war. Mit Sicherheit kann ich es dir sagen wenn ich da mal herum Gabel.
    DR Vorschriften: Hauptgleise und Hauptbahnen Schotter 32/63mm Gleise einer Nebenbahn und übrigen Gleise können in Gleiskies 8/16mm eingebettet werden. Für andere Bettungsstoffe ist die Zustimmung des Ministeriums für Verkehrswesen, Hauptverwaltung der Bahn der DR, erforderlich.
    Ist quasi wie heute, keine Regeln ohne Ausnahme.

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  4. Dann werde ich wohl demnächst eine "Probegrabung" im (Schotter-) Kiesbett durchführen müssen!!
    Um Zschornewitz waren fast 100 Jahre Braunkohlen Tagebaue vorhanden wie Du weißt, da war es absolut kein Problem mit dem Kies.
    Zudem war die ehemalige Zschornewitzer Kleinbahn ab 1949 eine Grubenanschlußbahn, somit deren gesetzlicher Bau - und Betriebsvorschriften unterliegend - und was so alles "unnormales" entgegen diesen Baugesetzen / Verordnungen im laufe der Jahre an dieser Bahn veranstaltet wurde, weißt Du ja aus eigenen Erkenntnissen.
    Ergo mehr Ausnahmen wie Regeln!!
    Ich werde mir das Terrain nochmals genauer anschauen und dann auch berichten.

    Schienenbieger, wie immer danke ich Dir für Deine sehr nützlichen und konstruktiven Kommentare!

    LG. bis demnächst,Ingo

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