Donnerstag, 26. Mai 2016

Die alte Rangiererbude, eine weitere farbliche Gebäudegestaltung komplett mit Künstlerölfarben






Hatte ich noch vor ein paar Tagen im letzten Beitrag über das einfärben einer Weinert "mein Gleis" Weiche ausschließlich mit feinen Künstlerölfarben in Lasurtechnik gesprochen, so möchte der heutige Post die ersten Schritte der Farbgestaltung an der kleinen Rangiererbude von deren Bau ich hier im Blog detailliert in Wort und Bild berichtete, mit eben solchen Farben kurz berichten.

Die Rangiererbude hatte ich seiner Zeit bekanntlich wirklich nur zur Probe gebaut, einfach um das basteln unter anderem mit den Mauerwerkplatten von Auhagen auszuprobieren. Dabei hatte ich so einige kleine Fehler im Läuferverband vor allen Dingen an den Übergängen der Seitenwände an deren Ecken fabriziert.
Nun gut, es ist ein Probebau um festzustellen, dass es beim nächsten Ziegelbauwerk besser werden sollte!
Weiteres hierzu ist in den oben verlinkten älteren Beiträgen zum Thema nachzulesen.

So wurde dann später auch das Dach unter Verwendung von maßstäblich gelaserten Bieberschwanz - Dachziegel gebaut, eine bewegliche Tür aus Stahlblech, die beiden Fenster ...
Nun habe ich mich so sehr an das kleine Gebäude gewöhnt und mit der schon daran investierten Arbeitszeit im Blick sollte es nun auch fertig gestellt werden.




Nach den ersten Arbeitsgängen der farblichen Gestaltung der Ziegelsteine in Öl - Lasur schaut das Ergebnis mittlerweile so aus.
Ich habe mir bewußt diese bunte Variante der Steine ausgewählt, so wurden in Mitteldeutschland der 1920 - 1930er Jahre viele Gebäude erstellt.
Hierbei handelt es sich um Klinker verschiedener Ziegeleien aus der nahen Umgebung, hier im speziellen die sehr guten und heute noch alt brauchbar aus Abrissen begehrten gelben *Greppiner Klinker* und um unglasierte *ILSE - Klinker* in verschiedenen Rot- und Brauntönen bis hin zu sehr dunklen schwarzbraunen und leicht violett scheinenden Färbungen , welche schon frühzeitig Anfang des 20. Jahrhundert in hoher industrieller Produktion auch als II. - Wahl Steine von den produzierenden Ziegeleien ua. für solche Zweckbauten natürlich preislich gesenkt abgegeben wurden.



Dem Vorhaben der versuchten realistischen Einfärbung einer bunten Mauer aus den Anfängen des 20. Jahrhundert bin ich aber zur Zeit noch sehr entfernt!
Die Behandlung erfolgt auf jeden einzelnen Stein mittels Pinsel, wobei ich versuchen möchte, dass jeder Stein wirklich wenn zum Teil auch nur in kleinsten Nuancen verschiedene Farbtöne / Schattierungen erhält.
Schlußendlich nach Beendigung der "Ziegelsteinemalerei" werden die Fugen behandelt und ganz zum Schluß etwas Patina aufgetragen. Der Standort zwischen den Gleisen und der viele Jahre währende Betrieb mit Dampflokomotiven verlangt schon eine gewisse Patina!
Alles Zukunftsmusik, soweit bin ich hier noch lange nicht!



Nachher-, Vorher- Vergleich, hier der momentane Zustand ...




... und hier nochmals die Ansicht im originalen (Plastikplatten-) Ziegeloutfit von Auhagen geliefert.



Der Mast für die Stromzufuhr von einer Oberleitung herrührend hier noch ohne Isolatoren ausgestattet, diese später durch Bauteile von Reitz vervollständigt werden.
Diese klein Bastelei ist aus untereinander verlöteten 1,0 mm Messingdraht, indem schon die Bohrungen zur Aufnahme der Isolatoren eingebracht sind und 1,5 mm x 1,5 mm Messing U - Profilen entstanden.
Die Löcher im Mauerwerk werden zur Schließung um die U Profile mit etwas Putz getarnt werden, noch ist das Teil nur lose in die Mauer eingesteckt.



Die gegenüber liegende Längsseite der Bude befindet sich noch im grundierten Zustand, nur am Dach habe ich begonnen, den Bieberschwänzen mit einer individuellen farblichen Einzelbehandlung auf den Leib zu rücken.




Auch des Erdgeschoß des Weichenwärterposten, *das Pöstchen* genannt, bekommt zur Zeit seinen farblichen Anstrich wenn auch in einem anderen Grundfarbton doch aber mit dem selben System der Einzelbehandlung der Ziegelsteine.



Hier nochmals das unbehandelte Erdgeschoß ...




... und hier in den ersten Farben mit begonnenen einfärben der Fugen.

Somit habe ich mit diesen beiden Gebäuden in der nächsten Zeit noch meine Beschäftigung,  Ölfarben brauchen nun mal Zeit zum trocknen, obwohl ich dabei etwas schummle mit dem untermischen einiger Tropfen Malmittel für ein wenig schnelleres abbinden der Farben.
Dieses Malmittel hat zudem den Vorteil, dass die Farben ein wenig matter im abgetrockneten Zustand erscheinen.

2 Kommentare:

  1. Hallo Ingo

    Das ist wieder ein tolles Projekt!
    Das macht mir richtig Lust auf Mehr, auch wenn es wegen der Oelfarben natürlich eine langwierige Sache werden wird.
    Ich bin sehr gespannt auf weiteres.

    Ulli Orbschat

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  2. Moin mein lieber Ulli,

    naja "Projekt" ist wirklich gut, die Hütte muß ja nun auch einmal fertig werden.
    Mit Ölfarben zu arbeiten ist ein weiterer Versuch, denn das was ich gerade an den Gebäuden vorhabe, ist mit den üblichen "Mixturen" an all den bekannten Farben im Modellbau nur sehr schwer aber auch zum Teil gar nicht zu bewerkstelligen!
    Mal sehen ob es auch so werden wird wie ich mir das vorstelle, Versuche im Vorab brachten auf jeden Fall sehr brauchbare Ergebnisse!
    Einzig ein umdenken beim arbeiten mit Ölfarben auf nicht saugbaren Untergrund - Materialien ist absolut angesagt, ein malen wie auf Leinwand ist es nicht, da viele der Farben einfach ganz anders wie gewohnt untereinander reagieren. Es müssen beim mischen andere Wege beschritten werden, ein provoziertes reagieren von Farben untereinander zu einem neuen Farbton ist hier fast unmöglich.

    Ich werde bei neuen Fortschritten diese im Blog einstellen!

    Lieber Ulli, vielen Dank für Deinen Kommentar und beste Grüße ins Land der Angelsachsen.

    Ingo

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