Die korrekte Montage und verlöten des Futterstück mit Herzstückspitzen und Flügelschienen nebst dem säubern des Herzstück von Lötrückständen
Nachdem die Flügelspitzen korrekt für das Herzstück bearbeitet worden sind, geht es nun an die "Hochzeit" des kompletten Herzstück.
Dabei ist ein Lötkolben mit 30 Watt Leistung für diese arbeiten als völlig ausreichend zu betrachten.
Dieser sollte aber an der Lötspitze "Messerscharf" bearbeitet sein! Nur so läßt sich eine kurze und schnelle dabei effektive Wärmezufuhr beim verlöten gewährleisten.
Bedingt durch das in Sandwich Bauweise verlötete Herzstückfutter ist eine schnelle Arbeitsweise auch sehr notwendig, ansonsten könnte es durchaus geschehen, dass dieses Futterstück bei einem zu langen Lötvorgang im schlimmsten Fall wieder auseinander fällt.
Dem ist natürlich vorzubeugen!
Die zur Montage benötigten Werkzeug und Hilfsmittel.
Neben der Titan - Pinzette, Krokodilklemmen mit Gummiüberzug zur Schonung des Schienenprofil und der auf 0,5 mm eingestellten Füllehre wird noch etwas Lötpaste und 25 % ige Phosphorsäure benötigt.
Die aus dem Kfz Bedarf stammenden Krokodilklemmen sind ideal nicht nur für die folgend anstehenden Lötarbeiten geeignet!
Nach dem die beiden Flügelschienen auf ihrer Innenseite mit etwas Lötzinn vor verzinnt wurden, werden sie mit einer kleinen Menge Lötpaste bestrichen. Auf die zu verlötenden Seiten des Futterstück wird danach ein wenig von der Phosphorsäure aufgetragen.
So vorbereitet geht es zur Montage.
Das vorsichtige andrücken der Flügelschienen an das Futterstück geschieht mittels Krokodilklemmen, welche an den Zangen einen relativ weichen Überzug aus Schrumpfschlauch Material besitzen. Dies ist zwingend notwendig, um die Neusilberprofile nicht unnötig zu verkratzen.
Bei dieser Aktion muß auf die exakte Lage der kompletten Einheit gemäß der Schablone geachtet werden. Dabei ist auch zu beachten, dass das Futterstück des Herzstück auch beiderseitig an den Schienenstegen der Beispitzen zu liegen kommt wie es der rote Pfeil aufzeigt. Gleichzeitig ist auch die "oben" bündige Höhenlage von Beispitzen und Herzstückspitze zu prüfen. Nach dem verlöten ist dann eine Korrektur dieser Lage nur sehr schwer möglich!
Zum verlöten wird dann vorsichtig ein Stück dünne Pappe unter unter das Herzstück geschoben damit die Pertinax Schwellen von der Lötung isoliert sind.
Mit einer Pinzette werden dann während der Lötkolben seine Wärme abgibt, zusätzlich die zu verbindenden Teile fixiert.
Der Lötkolben wird langsam am äußeren Schienensteg der zu verlötenden Stellen entlang gezogen bis die Teile eine Verbindung eingegangen sind. Dabei wird mit der Pinzette immer der Kolbenspitze folgend nach gegriffen. Es muß dabei unbedingt beobachtet werden, dass die Schienenprofile korrekt Senkrecht und in einer Höhe stehen.
Diese Lötung wird dann auf der gegenüberliegenden Seite nochmals wie beschrieben wiederholt!
Nach dem verlöten des Herzstück wird dieses mit einem Glashaar Radierer von den Rückständen befreit! Dabei ist zu beachten, dass absolut kein Lötzinn zwischen Futterstück, Herzstückspitzen und Flügelschienen verbleibt!
Ist alles sehr penibel gesäubert, werden die Innenmaße am Herzstück mittels der 0,5 mm Füllehre gemessen. Dabei sollte die Lehre ohne nennenswerten Widerstand an der mit dem roten Pfeil gezeigten Stelle "durch gleiten".
Durch die exakte Konstruktion des Futterstück bedingt und nebst einer sauberen und korrekten Arbeit beim verlöten vorausgesetzt, stellt sich dieser Abstand von 0,5 mm "von ganz allein" beim löten ein.
Die gleiche Prozedur wird mit der Lehre an den Flügelschienen durchgeführt. Auch hier muß die Lehre ohne einen gefühlten Widerstand zwischen den Profilen entlang gleiten.
Es ist für den späteren Betrieb mit H0 Pur Radsätzen sehr wichtig, dass das eingestellte Maß von 0,5 mm exakt eingehalten wird.
Meiner Erfahrung nach ist ein Maß von maximal 0,6 mm tolerierbar!
Ist dann alles exakt gesäubert und geprüft ist die Fertigstellung des Herzstück für die EW 190 - 1:9 L vorerst beendet.
Die weitere Detaillierung des Herzstück unter anderem mit Schrauben, Muttern und Laschen nebst dem Einbau in die Weiche sind die nächsten anstehenden Aufgaben, von welchen in Bälde zu berichten ist.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen