Für den Rungenwagen der Austauschbauart Rs Stuttgart steht als kommende Aufgabe die Fertigung der Kopfstücke / Pufferbohlen für das Fahrwerk auf dem Programm.
Dafür sind auf dem Ätzblech natürlich zwei Pufferbohlen im "Rohstadium" vorhanden, welche nun bearbeitet und mit den zugehörenden diversen Teilen vom Blech selbst nebst einigen extra zu beschaffenden "Zutaten" wie Federpuffer, Puffersockelplatten, Bremsschläuche, Kupplungen und einen Rangierertritt mit Holzbeplankung gemäß dieser Nachbildung des Wagen in der Epoche III a der DR zugerüstet werden müssen .
Wie ich nun diese Bohlen angefertigt habe, soll folgend in Wort und Bild gezeigt werden:
Der erste Arbeitsschritt an den Pufferbohlen soll das drücken von jeweils vier Nietimitationen die zu je zwei oben und unter des Kupplungflansch durch leichte Anätzungen markiert sind. Dies geschieht wie immer auf einer Pertinaxplatte als Grundlage und einer in das Bohrklöbchen gespannten Jerseynadel.
- rote Pfeile - prägen der Nieten mittels einer Jerseynadel,
- grüne Pfeile - angeätzte Bohrungen für die Binderinge,
- blaue Pfeile - Haken für die Kupplungsbügel - diese werden erst nach dem abkanten der Bohlen eingelötet!
Die verlöteten Rahmen der Kupplungschäfte auf den Pufferbohlen im noch nicht gesäuberten Zustand.
Das säubern geschieht wie immer mit dem Glashaarradierer nach dem Ultraschallbad der Teile.
Nun werden die Puffersockelplatten genau wie ich es schon beim Bau des Fahrwerk für den GI 11 Dresden beschrieben habe, auf die Pufferbohlen gelötet.
Dabei ist natürlich wiederum peinlich darauf zu achten, dass die Platten genau parallel mit den oberen und unteren Kanten der Bohlen zu liegen kommen.
Jetzt gilt es die Binderinge die mit den roten Pfeilen gekennzeichnet sind, auf die Pufferbohle zu löten. Dafür sind auf der Bohle vier kleine Loch - Anätzungen, welche mit den grünen Pfeilen gekennzeichnet sind, eingebracht. Diese habe ich mit einer feinen Spitze einer Nadel sehr vorsichtig aufgestochen - ein Stück Pertinax als Unterlage für diesen Job vorausgesetzt - und die Binderinge mit dem Schaft eingefädelt, von hinten verlötet und vorsichtig Plan gefeilt.
Dieses einfädeln stellt den Bastler auf eine sehr hohe Probe seiner Geduld!
Da ich einen Wagen der Bauart Rs Stuttgart mit Bremserbühne überarbeite, gebraucht es das anbringen der vier Binderinge "nur" auf der Seite ohne Bremserbühne.
Als nächste Aktion steht das fertigen des mit Holz beplankten Rangierertritt an.
Diese im Bild zu sehenden Messingguß - Tritte stammen aus dem Regal von Paul Petau und müssen nun noch mit einem Trittkante gemäß des Vorbild versehen werden.
Diesen Trittkannte fertige ich aus einem Stück schmalem Neusilberstreifen aus dem Ätzrahmen an.
Dazu habe ich mir aus einem Stück Pertinax wie es in der Abbildung rechts zu sehen ist eine kleine Lehre hergestellt.
Unter zur Hilfenahme einer kleinen Vierkantfeile wird ein Winkel mit 90° als Kerbe in das Pertinax gefeilt. In diese wird der zuvor ebenfalls um 90° abgewinkelte und einseitig vorverzinnte Blechstreifen hochkant angelegt, der Tritt an den Streifen in die Lehre gedrückt, ausgerichtet und mit großer Wärme verlötet.
Dabei ist zu beachten, dass die Trittkante des zu montierenden Tritt an der Bohle immer nach dem inneren des Fahrwerk zeigen muß! Mit dieser Methode ist es relativ einfach, den Tritt für die rechte und / oder linke Seite am Fahrwerk anzufertigen.
Mein Tritt wird die in Fahrtrichtung rechte Seite am Fahrwerk einnehmen.
Ich persönlich bevorzuge bei solchen Lötaufgaben gern den Gasbrenner der besseren und schnelleren Wärmezufuhr wegen und der berührungsfreien Lötung im besonderen.
Der Rangiertritt im fertig gelöteten aber noch nicht gesäuberten Zustand.
Nach dem säubern wird die Höhe der Trittkante um ca. 0,2 mm mit einer feinen Feile verringert.
Nun kann man auch extra für diesen Tritt geätzte Blechstreifen verwenden, Udo Böhnlein hat solche im Angebot, ich bin aber der Meinung, dass diese Methode auch sehr gut seinen Zweck erfüllt.
Nun wir auch mittig des Pufferträger ein Stück herausgenommen, dies hat den Zweck, dass später bei montierter neuer Pufferbohle die beiden prägnanten rechteckigen Öffnungen "freie Durchsicht" aufweisen können. in wie weit nun der Pufferträger entfernt werden soll, überprüft man mit der neuen Pufferbohle.
Dann werden die Bohlen jeweils auf den Kopfstücken angepaßt.
Fest an das Fahrwerk werde ich die Pufferbohlen erst zum Schluß aller noch anstehenden Arbeiten an diesem mit 2 K - Kleber ankleben!
Die auf beiden Seiten anzubringenden Rangierergriffe werden erst nach der endgültigen Fertigstellung des Wagen angebracht. Zu groß ist deren Gefahr der Beschädigung durch das hantieren des Fahrwerk / Wagen beim Bau.
Der Wagenkasten ist nun provisorisch auf das Fahrwerk gelegt, um unter anderem die Paßgenauigkeit der Pufferbohle zu prüfen. Wie im Bild weiterhin zu sehen ist, sind die Puffer lose in die Pufferplatten und dem Kopfstück des Fahrwerk eingesteckt, am fertigen Wagen werden dann Federpuffer ohne Durchstoss montiert sein.
Bedingt der Zeichnung und Ätzung der beiden Pufferbohlen für einen Wagen ohne Bremserbühne, muß die Bohle unter der Bühne beidseitig etwas gekürzt werden um diesen Platz einnehmen zu können.
Auch die im Bild zu sehenden vorbereiteten Achshalter sind zum Fotografiertermin provisorisch eingebaut.
Als nächstes folgt dann die feste Montage der Achshalter neben den Gleitachslagern und den Verschlußstegen am Fahrwerk, bevor es dann demnächst weiter mit den Vorbereitungsarbeiten der Bremsen nebst neuen und maßstäblichen Hängeeisen und den kompletten Achsbremsgestängen geht.
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