Dienstag, 30. Oktober 2012

H0 Pur Güterwagen Feierabendbastelei Teil 7 - die Endmontage der Achshalter, der Gleitachslager und den Achsverschlüssen am Fahrwerk








Es werden nun die vorbereiteten Achshalter (- Brücken) exakt in das Fahrwerk eingeklebt und anschließend mit den Gleitachslagern und den Achshalterverschlüssen bestückt.
Dabei sind aber noch "ein paar Kleinigkeiten" zu erstellen.



Das Ergebnis dieser heutigen Aktion soll dann am Wagen wie es das Bild zeigt aussehen.
Nun denn, frisch ans Werk:


In die innere Kehle der Abkantung der Achshalterbrücken, welche exakt einen rechten Winkel aufweisen müssen, wird eine dünne Schicht Lot zur Versteifung eingebracht, bei diesem Vorgang dabei immer ein Auge auf die Rechtwinkligkeit der Achshalter zur Brücke werfend. Am besten benutzt man für diesen Vorgang eine Lehre, an diese das Werkstück im exakten 90° Winkel gelehnt und das Lot eingebracht werden kann.
Nach dem löten immer prüfen!
Sodann werden die Kehlen gesäubert, Ultraschallreinigung zum abwaschen der Phosphorsäure, mechanisches bearbeiten mit einer feinen Rundfeile und abschließend mit dem Glashaarradierer und zum Schluß nochmals ein Bad im Ultraschallreiniger!
Die Achslager selbst werden in die Gleitachslager verlötet und gereinigt - mit Ultraschall und Glashaarradierer!



Die Achshalterbrücken sollen im montierten Zustand mit der Oberkante des Fahrwerk / äußere Langträger bündig abschließen. Um dies zu erreichen fehlen zwischen dem Fahrwerkboden und der Brücke ca. 0,9 mm, welche nun ausgeglichen werden sollen.
Dabei muß das Fahrwerk in diesem Bereich von allen Anspritzungen wie den Kurzkupplungskullissen etc.befreit und Plan geschliffen werden!
Ein in der Bastelkiste gefundenes "einsames" Ballaststück eines Wagen soll den Ausgleich schaffen und wird nun den benötigten Begebenheiten angepaßt.
Es wird an den roten Linien abgesägt um die beiden äußeren Stücke zu erhalten. Man könnte natürlich zum ausgleichen auch Polystyrol verwenden, um aber schon ein wenig Gewicht dem Fahrwerk zu geben habe ich mich zu dieser Tat und Material entschlossen.
Nachdem die beiden Enden des Gewicht abgetrennt sind werden diese von ihrem ursprünglichen Stärke von ca. 1,1 mm auf das Maß von 0,8 mm herunter gefeilt. Dabei soll immer mit dem Teil inklusive der Achslagerbrücke zusammen am Fahrwerk geprüft werden bis sich eine Bündigkeit wie beschrieben einstellt.
Sind beide "Füllstücke" dementsprechend bearbeitet, geht es an das einkleben der Teile.
Dazu verwende ich UHU Plus Endfest 12 Stunden 2 K Kleber.
Alle zu klebenden Flächen werden kurz vor dem kleben mit Aceton eingestrichen, dies bewirkt eine sehr gute Entfettung der Oberflächen der zu klebenden Materialien. Meiner Erfahrung nach ist nur auf diesem Weg ein wirklich feste und dauerhafte Verklebung mit 2 K Kleber möglich!



Nach dem äußerst sorgfältigen Ausrichten der Achshalterbrücken und Füllstücke kann dann der Kleber in aller Ruhe anbinden.
Nach mindestens 24 Stunden Klebedauer darf nun das Fahrwerk von überschüssigen Kleberesten usw. mit feinen Feilen befreit werden.



Das Fahrwerk mit den korrekt eingeklebten Achshalterbrücken.
Man sollte kaum glauben, wie sich die beiden doch relativ kleinen Füllstücke aus blankem Eisen schon spürbar positiv das Gewicht des Fahrwerk erhöhen.
Die Füllstücke werden aber nicht der einzige Ballast des Fahrwerk sein, davon zu gegebener Zeit mehr.



Das Ergebnis dieser Arbeit wird nun mit einem in meinem Fall Haarwinkel auf absolute Bündigkeit geprüft.

Sind dann die Gleitachslager in die Achshaltergabeln eingebaut, können diese mit den Radsätzen bestückt und eine erste "Rollprobe" auf einem Stück Gleis vollzogen werden.
Diese sollte im optimalen Fall ohne Hemmungen und schön frei laufend vom Fahrwerk absolviert werden.



Nachdem der Probelauf des Fahrwerk zu aller Zufriedenheit verlaufen, absolut kein "merkwürdiges" Rollverhalten des Fahrwerk bemerkbar ist, können nun die mit dem roten Pfeil gekennzeichneten und sicher bis dato aufbewahrten Achshalter - Verschlußstege vorbereitet und angelötet werden.
Diese werden an ihren Anätzungen 90° abgekantet, mit jeweils vier Stücken 0,3 mm Messingdraht  in die dafür an den Achshaltern vorgesehenen Bohrungen eingebracht, angelötet und vorsichtig gesäubert.
Damit sind die Gabeln verschlossen und die Lager können nicht mehr herausfallen.
Ich persönlich belasse die Achslager frei beweglich, löte sie nicht an den Gabeln fest!
Dies bewirkt durch die Beweglichkeit der Lager eine 4 - Punkt Auflage des Fahrwerk auf dem Gleis, was sich sehr positiv auf das Fahrverhalten des Wagen ausübt.
Gerade solche relativ langen Achsstände an Fahrzeugen sind mit dieser Methode bestens ausgestattet. 



Der Achshalter mit dem Gleitachslager und Verschlußsteg in der "Totalen".
Nun ist das Fahrwerk komplett mit den neuen Teilen bestückt, es zeigt ein wunderbares leichtes rollen welches später unter Zugabe von mehr Gewicht / Ballast sich noch verbessern wird und schönes aussehen.
Ich bin sehr zufrieden!

Der nächste Akt an diesem Wagen wird sich dann um den Anbau der kompletten Achsbremsen handeln.
Auch davon werde ich demnächst berichten!

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