Mittwoch, 12. Dezember 2012

Die Baureihe 50 von Roco in der Ursprungsausführung



Viel wurde über die vergangenen 20 Jahre seit der Markteinführung der Baureihe 50 von Roco geschrieben, eine Vielzahl von verschiedenen Varianten und Baulosen sind seitdem von dieser Baureihe im Modell erschienen und es wird wohl in der nächsten Zeit auch ebenso weitergehen.

Vor ein paar Wochen nun bekam ich von einem Kollegen seine BR 50.00 mit Ölhauptfeuerung in die Hand gedrückt mit der Bitte, doch einmal nach zuschauen, warum das "Ding" nicht mehr richtig fährt.
Die Lokomotive ist ca. 4 Jahre alt und in dieser Zeit immer in seinem Anlageneinsatz gewesen. Neben einigen defekten und verbogenen Kleinigkeiten an der Steuerung, einem nicht mehr zu befestigenden Stangenbolzen / Schraube am 2. Kuppelradsatz welchen ich gegen einen neuen Radsatz auswechselte, einem "angeschlagenen" Motor, den ich nach eingehender Betrachtung dann doch gegen einen noch sehr gut erhaltenen und geprüften originalen aus meinem Fundus wechselte und nebst ein paar während des Probelauf ausgeführten kleinen Justierungen läuft das Modell wieder wie geschmiert.

Was mir aber doch noch aufgefallen ist und meine Gedanken nicht mehr losließ, war auch an diesem Modell die "Bananenförmige" in Längsrichtung konkav gebogene Beschaffenheit des Lokrahmen, sodass eine korrekte Auflage aller 5 Kuppelachsen auf der Schiene im Betrieb nicht gewährleistet ist. Nach einem vermessen des Lokomotivrahmen stellte sich eine Abweichung von nahezu 0,5 mm heraus!
Leider ist dieser Umstand ja schon viele Jahre bekannt an den Loks der BR 50 von Roco, richtig geändert oder sogar behoben wurde dieser Fehler aber von Roco zu keiner Zeit vollständig!
Gut, mit Räder nebst angeformten "Pizzaschneidern" als Spurkränze nach NEM gibt es im Betrieb wohl keine Probleme des sicheren fahren, aber  wie schaut es dann nach einer Umrüstung der Lokomotive zB. auf die von Weinert Modellbau angebotenen und einbaufertigen Radsätze nach RP 25 mit der Betriebssicherheit aus?



Der  Umstand des "gebogenen Rahmen" ließ mich aber nicht in Ruhe und folgedessen kramte ich meine noch einzige in meinem Bestand verbliebene BR 50 aus dem Schrank um mir diese nach vielen Jahren noch einmal genauer anzusehen.


Diese aus der Frühzeit der von Roco produzierten BR 50 in Altbauausführung stammende und in der Epoche 2 beschriftete Lokomotive habe ich "Werksfrisch" im Jahr 1996 gekauft und seit dieser Zeit ist sie bei mir im ganzen vielleicht maximal 1 Stunde gelaufen.
Das Fahrzeug befindet sich noch im totalen Originalzustand, selbst der Zurüstbeutel ist noch dementsprechend verschlossen.
Nach dem zerlegen der Lok und dem ausmessen  des Rahmen stellte ich an diesem eine Abweichung von knapp 0,2 mm fest. Sollte diese doch geringe Abweichung gegenüber der oben genannten Lok und Baujahr in einem über die Jahre vorhandenen Verschleiß der Gießform für den Zinkdruckguß des Rahmen bei Roco entstanden sein?
Ich weiß es nicht, es sollten wohl noch mehrere baugleiche Lokomotiven aus verschiedenen Herstellungszeiträumen dementsprechend untersucht werden, um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten.



Das Bild zeigt die Lok 50 1437, die 1941 mit der Fabriknummer 26247 bei Henschel gebaut wurde. Diese Lokomotive verblieb nach dem 2. Weltkrieg auf dem späteren Gebiet der DDR und wurde später in das Rekonstuktionsprogramm der DR aufgenommen, aus welchem dann die 50 3638-9 hervor ging.

Zur Verfeinerung und Angleichung einer BR 50 Altbau von Roco in genau diese oben gezeigte Lokomotive der Ursprungsausführung hatte ich mir die 50ziger damals auch gekauft, nur leider blieb der Umbau über die Jahre in der Theorie stecken und wurde dann bald vergessen.
Da der Rahmen des vorliegenden Modell doch "fast" gerade erscheint und nicht "durchgebogen" erscheint, ist auch ua. diesem Umstand zu schulden, dass mein Interesse an dieser Lokomotive wieder geweckt wurde, vielleicht sollte ich in der kommenden Zeit nun doch über eine Verfeinerung nachdenken, mit RP 25 / 88 Finescale Radsätzen, feiner Messingguß - Steuerung und so weiter und so fort ...
Eines ist aber sicher, einen Bausatz der Weinert BR 50 für solch eine Aktion werde ich mir nicht zulegen, habe ich doch noch einiges an Bauteilen sei es unter anderem die Steuerungsbauteile aus Messingfeinguß von Weinert, Bauteile von Günther usw. für diese Verfeinerungen seit langer Zeit auf Vorrat zu liegen.
Mal sehen was die Zeit bringen wird. 

1 Kommentar:

  1. Der bananenförmige Rahmen ist ein bekanntes "Problem" der Roco-50, welches sich einfach beheben läßt. Ursächlich ist ein zu festes Anziehen der hinteren Kessel-Befestigungsschraube.

    Nach weitgehendem Zerlegen der Lok kann man den Rahmen von Hand durch biegen wieder richten. Beim folgenden Zusammenbau dann natürlich darauf achten, den Rahmen nicht wieder mit besagter Schraube krumm zu ziehen. Also nur sanft anziehen und alles ist gut.

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