Die eingebaute Zwang - oder fachlich korrekt ausgedrückt "Leitschiene nach Oberbau K - LeK - auf Holzschwellen" im Bogen des abzweigenden Gleis zum alten Schwellenplatz und deren Bau ich vor ein paar Monaten für interessierte hier im Blog vorgestellt und dokumentiert hatte, lag mir seit der "Fertigstellung" etwas schwer im Magen.
Ich war bis vor kurzer Zeit mit diesem Bild der Leitschiene beim betrachten absolut nicht zufrieden!
Da es nun mal leider keine "fertigen" und ebenso maßstäblichen Bauteile zur Nachbildung solch einer Situation im Gleis speziell auf Holzschwellen im Maßstab 1 : 87 am Markt gibt, anders zur maßstäblichen Nachbildung einer Leitschiene auf Stahlschwelle von RST Eisenbahnmodellbau diese ich vor geraumer Zeit hier im Blog vorstellte, mußte ich zu damaliger Zeit beim Bau improvisieren.
Diese Improvisation gelang mir aber im Modell mit nichten!
Auf den Punkt zu kommen muß ich heute mir eingestehen, dass ich schlichtweg gepfuscht habe!
Nach nochmals eingehendem betrachten einiger diesbezüglicher Vorbildsituationen im Gleis in entsprechenden Büchern und auf mir leihweise zur Verfügung gestellten Fotografien hatte ich dann relativ schnell beschlossen, die von mir erstellte Leitschiene samt dem kompletten Oberbau / Schwellen abzutragen und nochmals ganz von vorn mit dem Aufbau zu beginnen.
So liegen mir nun heute die ersten Ergebnisse dieser Bastelei in einem meiner Meinung nach doch sehr viel gefälligerem Bild der Ansicht im Gleis vor, auch wenn es noch immer nicht maßstäblich ist, nicht maßstäblich der mir fehlenden korrekten Teile sein kann. Mit diesem Kompromiss muß und kann ich aber leben!
Im nebenstehenden Bild ist nun die neu gebaute Leitschiene zu sehen, nebst nochmals neu hergestellten und bearbeiteten Schwellen aus Lindenholz von H0fine.
Die beim ersten erstellen des Gleisstück verbauten Schwellen bestanden derweil auch aus Lindenholz von der amerikanischen Firma "North Eastern", welche mich aber auch nicht begeisterten. Die Qualität allein des Holz, obwohl "vom gleichen Baum der Linde" reicht wirklich nicht an die Qualität des Lindenholz welches H0fine verarbeitet. Dieser Unterschied macht sich stark beim bearbeiten und späteren betrachten von verlegten Schwellen beider Produzenten unter einander im Vergleich bemerkbar!
So kann man die qualitativen Unterschiede des Holz der Schwellen und der Leitschiene selbst hier im nebenstehenden Bild vom alten und abgebauten Gleis nochmals betrachten.
Nach von mir im Landesarchiv Dessau recherchierten neusten Erkenntnissen wurde das komplette abzweigende Gleis zum alten Schwellenplatz der ehemaligen Zschornewitzer Kleinbahn GmbH im Jahr 1955 vom VEB Braunkohlenwerk Golpa als 1953 durch der zu dieser Zeit die Bahn noch verwaltenden SMAD (Sowjetische Militäradministration) eingesetzten neuen "Eigentümer" grundlegend saniert und dabei das bis dato liegende preußische Gleis der Bauform V gegen ein Gleis des Oberbau K ausgetauscht und ersetzt.
Dabei, so die archivierten Aufzeichnungen, ist die dritte Schiene im Gleis im Vorrang zur Stabilisierung des Gleiskörper eingebaut worden.
Ein Großteil der verwendeten Materialen dieses Gleis stammt aus von den Russen zur Reparation nach dem II. WK und bis dato nicht abtransportierten abgebauten Gleisen von Hauptbahnen.
So ist das nun verlegte "neue Gleis" zum Schwellenplatz aus altbrauchbaren Materialien entstanden, was auch im Modell um 1960 nachgebildet werden sollte.
Das nun neu gearbeitete Gleis links im Bild im ersten Rohbau von oben betrachtet.
Außer ein paar aufschlussreicher Detailinformationen, welche ich vor Jahren von zwei Zeit - und Augenzeugen bekommen habe, liegen mir leider keine detaillierte Zeichnungen oder sogar Fotografien des Gleis zum Schwellenplatz aus damaliger Zeit (nach 1955 - 1967) auch nach jahrelanger Suche danach vor, so muß ich denn wohl diese Situation soweit möglich für mein Modell improvisieren.
Weitere Informationen und Bilder von der Baustelle sollen nun folgen:
Im Bild nochmals das nun der Vergangenheit angehörende Abzweiggleis mit "Zwangschiene" zum alten Schwellenplatz.
Dieser Anblick und die von mir derzeit ausgeführte Bauweise kann doch wirklich nicht befriedigen.
Ich frage mich dabei allen Ernstes, was mich beim damaligen Bau "geritten" hat!
Nun Schwamm drüber, es kann (muß) doch eigentlich nur besser werden!
Die dritte Schiene im Gleis.
Die Rippenplatten dieser Schiene werden vor dem Einbau gemäß dem Vorbild leicht bearbeitet.
Beim Vorbild gibt es die Ausführung solch einer Rippenplatte in einem Stück, d.h. beide Auflagen für die Schienenfüße zusammen auf einer Platte, wobei dazwischen nur eine Reihe - 2 Stück - Schwellenschrauben vorhanden ist. So habe ich um diesen Zustand zu erreichen, an den Rippenplatten für das "dritte Gleis" die nachgebildeten Schwellenschrauben innen vorsichtig und sorgfältig abgefeilt und so beide Rippenplatten zu einer Einheit zusammengefügt. Durch diese Maßnahme rückt nun die dritte Schiene auch etwas näher an die "Hauptschiene heran wie man es im Bild erkennen sollte.
Bei sorgfältiger und exakt maßhaltiger Bearbeitung aller Rippenplatten für das dritte Gleis ist auch der korrekte Abstand beider Schienen auf ihrer gesamten Länge gegeben.
Beim Vorbild existieren in heutiger Zeit auch solche "doppelten" Rippenplatten komplett ohne Schwellenschrauben zwischen den Schienenfüßen, dabei bin ich mir aber nicht sicher, ob es genau diese Platten schon in den Anfängen des Oberbau K gegeben hat.
Das sich noch im Rohbau und nicht auf den Schwellen befestigte Gleis aus der Perspektive von der kleinen demnächst aus Messing Profilen und Knotenblechen zu erstellenden Blechträgerbrücke über den Abflußkanal des Sickerwasser in Richtung rückgebaute Weiche aufgenommen.
Mit dieser Ansicht des Gleis im vorliegendem Bild bin ich schon sehr zufrieden, meine nochmalige Arbeit an diesem Stück Gleis hat sich wohl doch gelohnt - behaupte ich einmal.
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