Dienstag, 28. Januar 2014

Der Bau des Minimodul "geschlossener Abzweig Schwellenplatz" nach H0pur Standard - Folge XIV - und ein völlig ausgeleierter und desolater geschraubter Schienenstoß mit der Frage: Darf man einen solchen im H0 Pur Standard nachbilden ...







... wo doch die allgemeine Meinung vorherrschend ist, dass man gerade beim "praktizierenden" H0 Purismus "nur" exakte Gleise dem Vorbild nachbilden sollte.

Wie ich zu dieser Annahme komme, nun ganz einfach, ich selbst konnte bis dato von H0pur Gleisen, seien sie in Publikationen oder auch im Internet veröffentlicht und gleichwohl in Natura persönlich betrachtet, ausschließlich peinlich exakte und aller bestens gepflegte ohne jeglichen "natürlichen Verschleiß" an Schienen- und Schwellenmaterial behaftete Gleisanlagen finden, wobei ich hiermit betonen möchte, dass dieser mein persönlicher Eindruck den ausschließlich nach der H0pur Norm gefertigten Gleisen gelten soll!
Gerade aber beim Gleisbau nach der H0pur Norm (nicht nur in diesem Standard!) und einem realen Vorbild als "Wegweiser" bietet es sich doch förmlich an, ausgelutschte und desolate Schienenwege exakt nachzubilden! Das, so finde ich, ist doch gerade der Reiz an der Sache!

Selbstverständlich muß man dabei auch den Fakten zollen, dass bei im H0pur Standard nachgebildeten Gleisen wenn auch von eingleisigen Haupt- und Nebenbahnen der Verschleiß am Gleismaterial bei ungleich höheren Aufwand für Instandhaltung in Natura weitaus geringer ausfällt im Gegenzug einer Kleinbahn.
Aber auch bei o.g. Bahnen gab und gibt es Verschleiß, wobei gerade die geschraubten Schienenstöße besonders gefährdet sind, werden diese nicht regelmäßig zB. durch "in grauer Vorzeit" einmal existierende Streckenläufer auf Festigkeit geprüft und gewartet.

Nun denn, heute möchte ich mein zur Zeit in Arbeit befindliches kleines Miniprojekt der Nachbildung eines völlig desolaten Schienenstoß auf ebenso stark verwitterten Schwellen am Gleis zum alten Schwellenplatz in der Höhe der Trennung von der rückgebauten Weiche dem interessierten Leser vorstellen.
Dabei möchte ich wirklich einmal total ausloten, wie weit es möglich ist, solch eine Szene bis in das aller kleinste Detail nachzubilden.



Hier nun der Beginn meiner Bastelei eines schön ausgeleierten ehemals geschraubten Schienenstoß auf einer völlig zerbrößelten Doppelschwelle.
Die "Langlöcher" für die Aufnahme der Bolzen zur Befestigung der Schienenlasche sind durch den beim überfahren wippenden Stoß entstanden. Diese Situation kommt zu Stande, wenn zwei Faktoren nicht mehr ihre zugedachte Rolle spielen, zum einen kein vorhandener fester Untergrund für Schiene und Kleineisen so dass der Stoß beim überfahren nicht durch dieses und der Schwelle aufgefangen und in den Oberbau abgeleitet werden kann und zu anderen natürlich äußerst mangelnde Wartungsarbeiten am Gleis respektive am Stoß.
So konnte sich nun über einen längeren Zeitraum diese Szene bilden.
Die beim Vorbild in solch einer Szene zu erkennenden Schwellenschrauben der Kleineisen - welche natürlich ihre zugedachte Aufgabe hier nicht mehr erfüllen können - werde ich versuchen korrekt nachzubilden.
Ein Paar weitere Bilder im folgenden sollen noch etwas mehr Aufschluß zu dieser Szene bringen:





Die Situation von oben betrachtet.
Auf dieser besagten Doppelschwelle inklusive dem Schienenstoß wurde das Gleis zum alten Schwellenplatz gekappt, darauf hin auch die Weiche zurück gebaut worden ist.
Da dieser Plan schon einige Zeit bei der damaligen Zschornewitzer Kleinbahn zu seiner Zeit existierte, wurden auch keine Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten in diesem Bereich mehr ausgeführt, man fuhr demzufolge nur noch auf Verschleiß!
So ist dann diese Situation am geschraubten Schienenstoß entstanden. Da der Untergrund der Gleisanlage in einem Endmorenengebiet liegt, ergo auf Sand gebaut war, mußte natürlich diesem Umstand folgend mit in zeitlich kürzeren als allgemein üblichen Fristen das Gleis regelmäßig nachgestopft werden.
Dies unterließ man über einen längeren Zeitraum mit dem endgültig fest gelegten Plan der Schließung dieser Gleispassage vor den Augen.



Die beiden in der parallelen Schiene zu sehenden Schüsse für die Laschenverschraubungen müssen noch bearbeitet werden, ebenso die zwei nachfolgenden noch unbehandelten Schwellen und deren Kleineisen.
Vom weiteren Vorgang an dieser Baustelle werde ich dann zu gegebener Zeit berichten.

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