Samstag, 19. April 2014

Weinert Modellbau "mein Gleis" Weichen und Gleise - Schwellen, Schwellen und nochmals Schwellen








Das verlegen der Gleise auf den Westentaschen - Modulen stellt mitunter eine sehr Zeitraubende Beschäftigung dar.
Um nun die Gleise und deren Lage einen dem Vorbild gemäßen Nebenbahn - Charakter zu verleihen, werden die Schwellen jede für sich einzeln verlegt.
Wie ich es schon in diesem Beitrag im Blog  zum Thema erwähnte, wird das Gleis in Vorbild gemäßen 15 Meter = 172,4 mm - im Maßstab 1 : 87 -messenden Jochen verlegt, beidseitig endend auf Doppelschwelle und nebst einem Schwellenmittenabstand der Kategorie 2 für Nebenbahnen von 670 mm = rund 7,7 mm in 1 : 87. Diesem erweiterten Schwellenmittelabstand auch optisch das Bild einer Nebenbahn zu verleihen, sollen die Schwellen weiterhin eine leicht im Schwellenabstand unregelmäßige Lage erhalten.
Dieses gesteckte Ziel zu erreichen bedeutet nun aus einem "Weinert mein Gleis" Flexgleis die kompletten Schwellen zu ernten und parallel bei dieser Beschäftigung alle die Schwellen verbindenden Stege zu entfernen.
Die zu verlegenden Doppelschwellen mit Rippenplatte Rp 18 kommen wie es das Bild zeigt aus dem Regal von Rolf Weinert, aber es sollen auch vereinzelt "normale Schwellen" zu einer Doppelschwelle verbunden werden.

So hat nun mein lieber Kollege und Eigner der Westentaschen - Module sehr aufopferungsvoll die Bearbeitung der einzelnen Schwellen nach Vorgabe übernommen. Es ist ja nicht die Welt, für den Anfang sollen es ja "nur" 200 - 250 einzelne Schwellen sein, die von ihm bearbeitet werden müssen!
Ein Schalk der Böses dabei denkt ...



Im Bild zu sehen ist nun die erste reine Gleisbaustelle auf dem zweiten Westentaschen - Modul, unten das mit den bearbeiteten Schwellen verlegte Gleisjoch, oben das originale Flexgleis von Weinert und neben liegend die abgetrennten Schwellen, welche noch einer weiteren Bearbeitung ausharren.
Bei solch kleinen Modulen mit deren geringen Abmessungen lohnt es sich meinen Gedanken nach schon die Schwellen einzeln zu bearbeiten und verlegen.
Der Charakter des sehr detailliert nachgebildeten Weinert Flexgleis nach Oberbau K entspricht dem der Schwellenlage bei Hauptbahnen, für das "schnelle" verlegen im unbearbeiteten Zustand ist nun aber dieses Flexgleis zur Darstellung einer Nebenbahn im mitteldeutschen Raum leider weniger geeignet, müssen doch schon einige Kompromisse beim Gleis selbst durch das fehlen eines soliden preußischen Gleismaterial aus Großserienproduktion eingegangen werden.

Gut, an der Dessau - Wörlitzer Eisenbahn, an dieser der ehemalige Bahnhof Dellnau / Mildensee zu finden war und jener hier angelehnt an das Vorbild auf den Westentaschen - Modulen entstehen soll - ich berichtete hier im Blog von diesem ausgewählten Vorbild - wurde schon in den frühen 1960er Jahren damit begonnen, dass dort verlegte preußische Gleis verschiedener Bauformen gegen das Reichsbahngleis Oberbau K auszuwechseln, dieser Wechsel in den 1970er Jahren zu etwa 80 % auf der gesamten Strecke zwischen Dessau und Wörlitz auch abgeschlossen wurde.

Sollen nun die Details zur Bearbeitung der Schwellen und deren Verlegung auf dem Trassenbrett in Wort und Bild folgen:



Die Bearbeitung der Schwellen von links nach rechts:

  1. Schwelle vom Flexgleis mittels Seitenschneider getrennt;
  2. bearbeitete Schwelle im "Neuzustand" des Schwellenkörper;
  3. bearbeitete Schwelle mit gebrochenen Kanten am Schwellenkörper;
  4. bearbeitete Schwelle zu einem alten und langsam zersetzenden Schwellenkörper.
Diese vier Schwellenkörper gilt es nun unter Verwendung einer kleinen feinen mit Hieb 6 beschlagenen Feile zu bearbeiten.
Die durch das abtragen von Material der Schwelle nun sichtbaren "glatten Flächen" ohne Maserung, werden im verklebten Zusand wieder sorgfältig mit einer Maserung versehen.

Im übrigen gilt bei der Bearbeitung der Schwellen äußerste Sorgfalt walten zu lassen, es besteht dabei die große Gefahr, die Schwellenschrauben und Kleineisen verletzen!

Vielleicht darf ich in diesem Zusammenhang eine Frage an Rolf Weinert richten, ob es nicht möglich wäre einzelne Schwellen "seines, unseres Gleises" separat in Gebinde in der Region von 100 Stück o.ä. dem Gleisbauer zur Verfügung zu stellen.
Dies würde ohne der Zerstückelung des Flexgleis und aufwendiger Entgratung / Bearbeitung der Schwellen sicher einigen Kollegen zu neuen Ideen mit "Rolf seinem Gleis" inspirieren.




Hier sind die Schwellen mit UHU Alleskleber Lösungsmittel und einem beigemischten Zusatz von Azeton, soweit bis der Klebstoff keine Fäden mehr zieht auf dem Trassenbrett mittig exakt ausgerichtet und in zum Teil leicht unregelmäßigen Abständen verklebt.
Die Maße stelle ich mit der Schieblehre Plus / Minus max 0,3 mm vom Sollwert Mittenabstand 7,7 mm gemäß der Oberbauvorschrift eines Gleis Kategorie 2 für Nebenbahnen bei jeder einzelnen Schwelle auf's Neue ein.

Im übrigen klebt das verwendete Klebstoffgemisch die Schwellen sehr fest, mit dem Vorteil bei nochmaliger Demontage einer oder mehrerer geklebter Schwellen aus welchen Gründen auch immer, diese mit einem wenig Azeton ohne Blessuren wieder lösbar sind!



Der Bau eines 15 Meter Gleisjoch beginnt mit den zwei am jeweiligen Ende liegenden Doppelschwellen bei exakter Ausrichtung der Schienen.
Hier im Bild sind die einzelnen Schwellen noch nicht bearbeitet, sie sollen "nur" zum einstellen einer exakten Spurweite beider Schienen zueinander dienen.



Ein bis auf das korrekte ablängen der beiden Schienen fertig gestelltes Gleisjoch.
Oben zum Vergleich ein Stück originales Weinert Flexgleis.
Kann man einen Unterschied zwischen den beiden erkennen?

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