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Dienstag, 6. Januar 2015
Der alte gemauerte Kanalschacht auf dem Westentaschen - Modul Nr. 1 ist nun (fast) fertig gestellt
Viel ist in den letzten Tagen auf meinem Basteltisch nicht geschehen, außer das ich den alten gemauerten Kanalschacht nun soweit fertig gestellt und in den Bahndamm neben dem Kleinbahngleis eingebaut habe.
Dieses kleine und eher unscheinbare Bauwerk hat mir bei seiner Erstellung eine Menge an Zeit gekostet, dementsprechend bin ich mit seiner Fertigstellung ganz zufrieden.
Nachdem der Rohbau des alten Mauerwerkes aus maßstäblichen Keramikziegel ohne einen korrekten nach Lehrbuch gemauerten Verband darzustellen fertig gestellt war und wovon ich vor ein paar Tagen hier im Blog in Wort und Bild berichtete, mußten im Grunde nur noch das in zwei spiegelbildliche Hälften geteilte Abdeckblech hergestellt und mit angebauten Scharnieren zum öffnen versehen werden.
Die Scharniere selbst habe ich derweil nicht funktionsfähig gestaltet, es sind "nur" zwei nachgebildete Attrappen.
Die Abdeckbleche selbst wurden erneut aus dem schönen 0,10 mm starken Messing - Rautenblech von Günter Weimann gefertigt, dieses auf ein 0,15mm Messingblech gelötet, welches den in die Krone des Mauerwerk eingebauten Rahmen / Zarge darstellen soll.
Die Teilung der Abdeckplatte des hier am Bauwerk rein theoretisch gleichwohl nach beiden Seiten zu öffnenden Schachtes bildete ich mit einem passenden Stück aufgelöteten Neusilberstreifen nach.
Einzig die dann beidseitig aufgebauten Nachbildungen der Scharniere machen mir rein optisch noch ein paar kleine Sorgen, dies ich im folgenden verdeutlichen möchte:
Gemäß ein paar von mir im Laufe der Jahre angeschauten Vorbilder solcher Kanalabdeckungen wollte ich diese auch im Modell "verewigen".
So wurden bei vielen der Vorbilder für die Scharniere Stahlrohre mit verschiedenen Durchmesser verbaut, die Außenmaße der Rohre betrugen bei den von mir untersuchten Beispielen je nach Größe der Abdeckplatten aus Stahl etwa 40 mm bis zu 70 mm. Es wurde zudem wohl gerade das Material verbaut welches zu diesem Zeitpunkt auch greifbar war.
Die Rohre sind dann in 200 mm bis 300 mm gleich lange Stück zersägt und im Wechsel gleich einem Klavierscharnierband an Rahmen und Abdeckplatte geschweißt. Zum Schluß wurde dann ein dem Innendurchmesser der Rohre ebenbürtiges rundes Vollmaterial eingezogen und fertig waren die Scharniere.
Ich habe nun zur Nachbildung der Scharniere einen 0,6 mm Messingdraht benutzt, der hochgerechnet x 87 beim Vorbild einen Durchmesser von ca. 52 mm darstellt.
Wenn man sich aber nun das Bild in der Makroaufnahme anschaut, kommen die Scharniere wohl doch etwas überdimensioniert rüber.
Vielleicht wäre ein verwendeter etwas geringerer Durchmesser von zB. 0,50 mm optisch besser gewesen, ich belasse es hier aber dabei.
Die Abdeckteile wurden nun mit der von mir hier im Blog vorgestellten Schnellbrünierung behandelt.
Der erste Brünierdurchgang brachte eine tiefe schwarzbraune Färbung die ich mit einer alten Zahnbürste bearbeitete, danach erfolgte nochmals eine Brünierung und so stellte sich nach dem wiederholten Abbürsten diese Färbung des Bleches ein.
Ein wenig Farbe und Patina die noch aufgebracht werden wird nachdem das Blech auf dem Mauerwerk endgültig verklebt ist wird dann den Abschluß neben einer kleinen Ansammlung von ausgebrochen Mauersteinen am Boden dieses kleinen Projektes bilden.
Aus dieser Perspektive der "normalen" Draufsicht mit nicht zu starker Vergrößerung schauen die Scharniere - für mich zur Beruhigung - schon nicht mehr ganz so groß aus
Zum Schluß wurde dann noch etwas Grünzeugs aus der Noch - Grasmatte, einer alten DDR Mamos Grasmatte und etwas Silflor um den Schacht drapiert und mit ein paar Öl - Farbtönen zart eingefärbt.
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Moin Moin
AntwortenLöschenEin sehr schönes alltägliches Detail am Wegesrand, toll umgesetzt, sehr überzeugend gestaltet und toll erklärt!!!!!
Viele Grüße
Stefan
Hallo Ingo,
AntwortenLöschensehe ich auch so wie es der Stefan gepostet hat!
Die Bauten standen teilweise in größeren Mengen in der Landschaft herum, gerade auch in meinem an der mittleren Mulde gelegenen Heimatgebiet wo die Trockenlegung / Melioration der Wiesen und Äcker ab 1900 große Bedeutung hatte. Hier wurde nicht nur in Gräben das Oberflächenwasser abgeleitet, sondern auch in Rohrleiungssystemen mit vielen Schiebern die in den gemauerten Kanalschächten lagen.
Die Bauwerke selbst hatten teilweise die unmöglichsten Formen und schade das man diese nicht fotografiert hatte. Heute sind von den gemauerten Exemplaren leider keine mehr vorhanden.
Danke das du mich mit deiner schönen bastelei an ein Stück meiner alten Heimat erinnert hast!! Mach bitte weiterso auf deinem schönen Blog!!!
Viele Grüße K. Naumann
Moin liebe Kollegen,
AntwortenLöschenherzlichen Dank für euer Gefallen an dieser kleinen Arbeit.
Die Mauerei mit den winzigen maßstäblichen Keramikziegel kostet schon etwas Nerven, wobei ich sehr froh bin endlich nach langen Versuchen eine halbwegs vernünftige Mauer wenn auch nicht korrekt nach Lehrbuch der Läuferverband nachgebildet ist zu erstellen.
Es kann in Zukunft bei der Art an Projekten nur noch besser werden, Verbesserungspotential ist jedenfalls noch genügend vorhanden - und Ideen dazu auch!
Deine geschilderten Eindrücke lieber K. Naumann decken sich mit den meinigen, man hatte ja viele der Muldeauen gerade im unteren Verlauf zur Bewirtschaftung trocken gelegt. Später um die 1960er Jahre ging man dann dazu über, die runden Betonfertigteile als Einstiege an Stelle der gemauerten Schächte einzusetzen.
Das wird dann mittelfristig noch einmal auf einem der neu geplanten Westentaschen - Module welches strikt die Epoche 3 nachstellen soll, ein praktisches Thema für mich werden.
Stefan und K., ich danke für eure Kommentare!
Liebe Grüße
Ingo