Donnerstag, 8. Januar 2015

Der preußische Rungenwagen SSk Köln von Fleischmann - das Bremserhaus







Eine wohl längere währende Geschichte meines Umbau und Verfeinerung des SSk Köln von GFN, von diesem Projekt ich bis dato  hier im Blog berichtete dürfte es wohl werden, da je intensiver ich mich mit dem Vorbild beschäftige, demzufolge stetig neue Erkenntnisse zu gewinnen sind.

Beim sortieren einiger Bilder auf Zeitungsausschnitten von der ehemaligen Zschornewitzer Kleinbahn GmbH aus den 1930er Jahren fiel mir ein Blick auf eine Abbildung eines Rungen- / Schienenwagen mir noch unbekannter Bauart (SSm / SS ml / SS??) mit altem preußischen Bremserhaus und mit einer sehr wahrscheinlich nachträglich angebauten Türe.

Dabei kam mir spontan die Idee dem Bremserhaus meines SSk Köln  von Fleischmann eine ebensolche Türe zu spendieren.
Ich kann absolut nicht sagen, ob jemals ein solcher SSk Köln zum einen von der Waggonbaufabrik bei seiner Herstellung schon eine Türe für das eigentlich nur als offen bekannte Bremserhaus angebaut bekam, noch ob in seinem späteren Leben solche Maßnahmen durchgeführt worden sind.
Auf Bildern etc. habe ich dies jedenfalls persönlich noch nicht gesehen!

Etwas weiter unten im Beitrag habe ich das komplette Bild aus jenem dieser Ausschnitt stammt eingestellt. Vielleicht kann dann etwa mehr zu diesem Wagen gesagt werden.



So habe ich begonnen an Hand alter Zeichnungen und Fotos eine passende Türe in Messingbauweise zu erstellen, sie soll nicht einen exakt maßstäblichen Charakter besitzen, was auch gar nicht schon allein wegen einiger fehlender Vorbildmaße vereinbar wäre.
Es soll einfach der Versuch sein ob es mir möglich ist, solch eine Türe aus Messingblech zu fertigen und glaubhaft im geöffneten Zustand an das Bremserhaus anzubauen.
Dabei fehlen noch einige Teile wie die Scharniere und der Rahmen um das Fenster, auch ist mir die Klinke mit 0,4 mm Messingdraht etwas zu stark geraten und muß nochmals geändert werden.

Im folgenden mußte ich mir unbedingt ein paar weitere Gedanken zum oben gezeigten Flachwagen durch den Kopf gehen lassen, denn die Sache der Bauart - Identifizierung beginnt langsam Spaß zu machen:



Bei diesem Flachwagen dürfte es sich wohl um eine Bauart des pr. Musterblatt IId 7 handeln, aufgenommen um 1930 bei der ehemaligen Zschornewitzer Kleinbahn GmbH unweit des Bahnhof Golpa.
Die C - n2 Dampflokomotive mit der Nummer 2 bei Borsig 1907 gebaut, war Eigentum der Zschornewitzer Kleinbahn GmbH, hier im Blog ist einiges mehr in Wort und weiterer Bild zu dieser Maschine zu erfahren. 

Eine exakte Identifizierung des Wagen kann ich nicht abgeben, aber mit der pr. Bauart SSm pr. MB IId 7, Gattungsbezirk Essen, der als direkter Nachfolger des SSk Köln pr. MB IId 6 nun mit Preßblech - Drehgestellen  ausgestattet war, könnte dieser Wagen übereinstimmen.
Im Buch ""Güterwagen deutscher Eisenbahnen"" Band 1 - Länderbahnen und DRG - von Behrends / Hensel / Wiedau, erschienen 1989 im Transpress Verlag der DDR / später als Lizenz im Alba Verlag, zeigt auf Seite 125 einen solchen Flachwagen nach pr. Musterblatt IId 7 mit dem alten preußischen Bremserhaus - gibt es eigentlich auch eine fachgerechte Bezeichnung für die Dinger?? -und den Preßblech Drehgestellen mit preußischen Achslager und Scheibenräder.
Im Bild oben wiederum besitzt der Wagen Gleitachslager der Verbandsbauart, was mich einmal mehr zum Grübeln animiert.

Ein kleines aber wichtiges Detail ist ein Ölgefäß am Längsträger außen genau in der Höhe des Drehgestellzapfen angebaut, welches als Öler für eben diesen Zapfen dient. Dieses Gefäß im Bild oben nahe am Rand sichtbar besaß nach meiner Erkenntnis der SSk Köln nicht, aber der Nachfolger Bauart Essen besaß dann dieses Ölgefäß!
So dürfte wohl meine gesuchte Flachwagen - Bauart der eines pr. Musterblatt IId 7 entsprechen!

Liege ich damit falsch, so bitte ich hier die Fachleute unter den Lesern um eine Richtigstellung!!

Ich bin hier an diesem Punkt einmal etwas frech und stelle meine Frage, lieber Stefan Carstens, an Deine Adresse:
wann endlich bekommen wir ein fundiertes Buch zu den vierachsigen Flachwagen der Länder- und Verbandsbauart inklusive der DRG und weiter folgend aus Deiner / Eurer bewährten Feder zum ordentlichen arbeiten in die Hand gegeben??
Zeit wird es wohl!!



Der Zusammenbau der Türe ist relativ schnell von Hand gegangen. Das Türblatt besteht aus 0,20 mm starkem Ms Blech die beiden "Bretter" 0,15 mm Ms. An der Rückwand der Türe habe ich die Verstärkungsbretter ebenfalls aus 0,20 mm Ms Blech nachgebildet.
Rechts im Bild liegt noch der erste Entwurf zum auffüttern der Türe nach innen, dies habe ich dann aber verworfen.
Das Türblatt ist nun 0,4 mm stark was 1 : 87 etwa 35 mm entspricht. So dürfte ich zwar noch etwas unter der Stärke beim Vorbild liegen, rein optisch ist diese Stärke am Modell aber völlig ausreichend!



Es ist noch einiges zu tun an dieser Türe, dass momentane Ergebnis finde ich aber schon ganz gut gelungen. Es fehlt auch noch der Türstopper auf der Bühne welcher angebaut werden wird.

Später wird dann zudem die Spindel mit Kurbel der Feststellbremse gegen ein sehr schönes Teil aus Messingfeinguß von Gebhardt Reitz ausgetauscht werden und auch die Handläufe werden in ihrer Stärke natürlich geändert.

Es wird schon werden - mit dem SSk Köln von Fleischmann!

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