Donnerstag, 11. Oktober 2012

Ein Güterzugbegleitwagen Pwg Pr 14 in der DR Epoche 3 muß es sein - von Brawa, Fleischmann oder doch ein Bausatz von Weinert?




Seit der neue Preußen - Pwg von Brawa auf dem Markt erschienen ist, drehen sich meine Gedanken natürlich auch um diesen Wagen ob seiner filigranen Anbauteile und der zum größten Teil stimmigen Maße und Abmessungen!

Solche Pwg Pr 14  im Modell gibt es von einigen Herstellern, Fleischmann und Piko seien hier als Großserien Hersteller genannt zu haben, aber auch bei Weinert Modellbau ist unter anderen Pwg's ein Bausatz des Pwg Pr 14 mit dem hohen Dach erhältlich.
Nun habe ich aber spätestens im Angesicht des neuen Güterzugpackwagen Pwg von Brawa für mich den Entschluss gefasst, dass ein solcher Wagen dieser Bauart in der Epoche 3 der DR in meinem Betriebspark nicht fehlen sollte, waren sie doch in diesem Zeitraum noch zuhauf in den Güterzügen anzutreffen und kamen ganz sicher auch auf Kleinbahnen zu Besuch.
Es steht nun noch die Frage im Raum für welchen "Preußen" von welchem Anbieter ich mich entscheiden soll.



Der neu erschienene Güterzugpackwagen Pwg Pr 14 von Brawa entwickelt und hergestellt nach dem preußischen Musterblatt IIa 13a, ( Änderung richtig gestellt siehe Kommentare) ist der ersten Generation der Pwg zuzuordnen. Er ist noch mit allen traditionellen Ausrüstungsteilen ausgestattet, besitzt aber schon eine Luftdruckbremse, Dampfheizung und Hülsenpuffer.
In seiner Art ein sehr ansprechendes Modell!

Dabei sollte aber auch das ansprechende Modell des Güterzugbegleitwagen von Fleischmann etwas näher betrachtet werden:



Auch der Pwg von Fleischmann,  entwickelt und hergestellt nach dem preußischen Musterblatt IIa 13a, ist ein sehr stimmiges Modell, ebenfalls ausgerüstet mit einer Druckluftbremse aber noch mit der installierten Gasbeleuchtung, was ua. der große Gaskessel unter der Wagentür bezeugt.
Dieser im Bild zu sehende Wagen der DB Epoche 3 bedruckt, wäre aber für einen Wagen Pwg 88 der DR Epoche 3 viel stimmiger, sind doch die Verstärkungprofile - und Bleche an den Wagenseiten einem Vorbild bei der DR sehr viel besser zuzuordnen!
Für eine vorbildliche Verwendung des Wagen auf Anlagen mit DB Vorbild der Epoche 3 ist er leider aus genannten Gründen nur mäßig geeignet!

Zu  diesem Wagen von Fleischmann - und nicht nur für diesen - sollte man im folgenden doch einige Fachliteratur zu diesem Thema zu Rate ziehen:



Eine der wohl besten Beschreibungen dieser Wagengattung - sieht man einmal vom zuletzt neu erschienenen Band 6 "Güterwagen" von Stefan Carstens ab - zum Vorbild und zur Verfeinerung im Modell, sind die beiden im Bild ersichtlichen bei EMB - Eisenbahn und Modellbau Soest erschienenen Bände 20 und 21 aus den 1980er Jahren.
In diesen sehr lesenswerten Heften werden nicht nur die baulichen Unterschiede des Vorbild, sondern auch die in vielen Teilen maßstäbliche Umsetzung ins Modell - damals an einem Wagen von Fleischmann - äußerst anschaulich beschrieben.

Dabei denke ich im folgenden zu guter letzt an einen Komplettbausatz eines Pwg pr 14 von Weinert, wobei Bauarttypische Unterschiede und Eigenarten eines bestimmten Vorbildwagen schon beim erstellen des Bausatz Berücksichtigung finden können.
Leider sind die Pwg Pr 14 von Weinert auch nicht frei von Tadel,  auch bei diesen sind in die Fahrzeugaufbauten einige "Fehler" eingearbeitet, welche sich im wesentlichen auf die in ihrer Stärke viel zu dicken Türen und den zu kräftig gegossenen Wagenkastenrungen beziehen und sich leider auch hier nur schwer ändern lassen.
Für interessierte an diesem Thema ist auch die Ausgabe 31 / Frühjahr 2005 der Hp 1 "Eisenbahnmodellbau heute" aus dem Kosak Verlag empfohlen, in jener Paul Hartman die Entstehung seines Pwg Pr 14 sehr anschaulich und interessant beschreibt.

Bleibt mir "nur noch" die Qual der Wahl für welchen der Wagen ich mich entscheiden sollte, von einem Ergebnis dieser Wahl werde ich berichten.


Zu diesem Thema siehe bitte auch die Kommentare!


2 Kommentare:

  1. Sehr geehrter Herr Schuetze-Bergmann,

    in Ihrem Beitrag bringen Sie leider einige Kapitel der Pwg Geschichte ziemlich durcheinander. Das Brawa-Modell, dass Sie hier zeigen, ist nach der Zeichnung Bm1 gebaut und später als Pwg pr 99 -00a sowohl bei der DRB als auch bei der DB geführt. Bei der DR wurden sie wie viele andere Pwg-Gattungen unter der Bezaichnung Pwg 88 geführt. Das Fleischmann-Modell ist ein Pwg nach Musterbaltt II a 13a, und war bis in die zum Beginn der 1960er Jahre der zahlenmäßig bedeutenste Pwg in Deutschland. Bei DRB und DB lief er unter der Bezeichnung Pwg pr 14, die DR reihte ihn ebenfalls als Pwg 88 ein. Detailliert lässt sich die Geschichte dieser Fahrzeuge wie Sie selbst schreiben in Band 6 der Güterwagenreihe von Stefan Carstens nachlesen. Auch ist dort auf die diversen Modelle und Ihre Stärken und Schwächen eingegangen bzw. Verbesserungsvorschläge ausführlich vorgestellt. Zu dem von Ihnen angeführten Bericht im HP 1 Heft 31 aus dem Willy Kosak Verlag noch ein paar Anmerkungen. Die dort abgedruckten Musterblatt-Zeichnungen zeigen die Ausführung mit Westinghouse Bremse. Die meisten Pwg pr 14 sind mit Kunze Knorr Bremse ausgerüstet worden, die u.A. andere Bremszylinderträger und auch ein abweichendes Achsbremsgestänge hatte. Beim Bau des Modellfahrwerkes haben sich bei der Anordnung der Bremse leider einige Fehler eingeschlichen, speziell beim Bremszylinderträger.
    Bezüglich der potintiellen Modelle für einen Pwg pr 14 noch ein Hinweis, die beste Basis bietet der Fleischmann Wagen. Der Bausatz von Weinert hat leider sehr dicker Bretterfugen, die Kombination mit gegossenen Knotenblechen und Kastensäulen weist aufgrund der Gusstechnisch bedingten Materialstärken einige Schwächen auf. Als der Bausatz neu war, habe ich für den Eisenbahn-Kurier eine Besprecnung durchgeführt und möglich Verbesserungen am Wagenkasten gezeigt (für Interessierte Heft 9/1998).

    Mit besten Grüßen

    J. Reinhard

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  2. Sehr geehrter Herr Reinhard,

    leider muß ich gestehen, dass ich mich bezugnehmend der Fakten in Ihrem Kommentar wohl doch noch nicht eingehend und erschöpfend zur Geschichte der Pwg informiert habe.
    Das werde ich aber ganz sicher demnächst nachholen!
    Vielen Dank, dass Sie in Ihrem Kommentar eine Richtigstellung der von mir zur Historie abgegebenen falschen Tatsachen zum Pwg mit konstruktiven Fakten zu jener helfen.
    Zudem gelobe ich Besserung, in dem ich mich in Zukunft viel detaillierter und akribischer in die Thematiken einarbeiten werde.
    Sehen Sie mir bitte dennoch nach, dass ich erst am Anfang der Beschäfftigung mit den Güterzugbegleitwagen im allgemeinen stehe, denn wie ich es auch im Post geschrieben habe, kann ich mich selbst zur Zeit noch nicht für ein Modell entscheiden - zudem ganz sicher auch an mangelnder Kenntnis der Fakten!
    Des weiteren möchte ich Ihnen für die Aufklärung zum Pwg im Heft 31 Eisenbahnmodellbau heute danken, mit meiner doch momentanen relativen Unkenntnis dieser Materie wäre sehr wahrscheinlich der nächste Fehler vorprogrammiert und mir unterlaufen.

    Vielen Dank für Ihre Hilfe

    Ingo Schuetze - Bergmann

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