Zu Zeiten der noch vielen nicht nur im mitteldeutschen Raum existierenden ehemaligen Klein - und Privatbahnen, aber auch bei Werks - und Anschlussbahnen wurden zum Betrieb nicht mehr benötigte Gleise - seien es Durchfahrt - oder Abstellgleise - stillgelegt, indem man zum Teil bei den Weichen die Herzstücke, Radlenker und Zungen entfernte aber die sonstige Lage der zugehörigen Schwellen etc. nicht oder nur teilweise aus Gründen des Verschleiß wechselte und veränderte.
So wurde dann solch eine Weiche "als normales Gleis" durch den Einbau zweier durchgehender Schienen und dem auswechseln eventuell defekter Schwellen und Kleineisen sporadisch hergerichtet, um den Fahrweg ohne der ehemaligen Abzweigung nutzen zu können.
Dieser Rückbau sparte zudem nicht geringe Kosten an Unterhaltung, mußte doch dieses nun als Gleisstück fungierende Teil der Anlage nicht mehr als Weiche unterhalten werden. Die dem Verschleiß und der Pflege im Betrieb einer Weiche im Zungen - wie auch im Herzstückbereich unterlegenen Bauteile waren nun nicht mehr vorhanden.
Im Jahr 1993 hatte ich solch ein Exponat von einer schon anno 1973 rückgebauten und bis in das Jahr 1990 betriebsfähigen und befahrenen "Weiche" an der ehemaligen Zschornewitzer Kleinbahn und in dieser Zeit Bestandteil der Anschlußbahnen des BKW Freiheit Bitterfeld, später BKK Bitterfeld als deren Rechtsnachfolger vollständig ausgemessen und fotografiert, bevor sie kurze Zeit später dann leider vollends "entsorgt" worden ist. Die Fotos sind mir leider abhanden gekommen, meine Aufzeichnungen mit der kompletten damaligen Ausmessung dieser Weiche habe ich aber noch in meinem Archiv finden können.
So müssen mir nun diese Daten genügen um ein Nachbau dieser rückgebauten Weiche ins Modell umsetzen zu können.
Diesbezüglich dient mir ein maßstäblicher Schwellenlageplan als Schablone zum Aufbau dieses Projekts.
Gemäß dem Vorbild werden auch im Modell die ausgetauschten Schwellen im Zungen - und Herzstückbereich mit Betonschwellen der Bauart Bs 55 / Bs 60 der DR von RST Eisenbahnmodellbau versehen.
Die Kleineisen wie Rippenplatten Rp 16 etc. des Oberbau K werden analog "meines Fotografiergleis" wiederum solche aus Messingfeinguss aus dem Bahnsinn Shop verwendet.
Nun noch einige Bemerkungen und Bilder im Detail:
Der Zungenbereich mit den Betonschwellen Bs 55 / Bs 60 der DR.
Diese Schwellen sind im Bild lose ausgerichtet, vor dem befestigen müssen diese noch etwas bearbeitet werden.
Die Bearbeitung wir erst später vorgenommen werden.
Im Herzstückbereich wird ebenso verfahren.
Bevor die Betonschwellen auf Maß befestigt werden, müssen die Holzschwellen in ihrer korrekten Lage mit den Kleineisen bestückt werden. Dabei werde ich bei diesem Projekt einen etwas anderen Weg analog zum "Fotografiergleis" gehen.
Aber davon dann auch später mehr!
Die ersten Rippenplatten werden auf den Holzschwellen genau nach Maß ausgerichtet.
Dabei sollen die Ausfräsungen auf den Schwellen für die Lage der Kleineisen gemäß dem Vorbild exakt nachgebildet werden.
Ein kleiner Überblick über das spätere "Gleis" im ehemaligen Weichenbereich.
Die im Bild zu erkennenden "hellen Stellen" auf den Holzschwellen im Bereich der CODE 70 Schienen stellen die schon vereinzelt ausgeführten Ausfräsungen für die Rippenplatten dar.
Dies soll nun die erste Vorstellung meines in der nächsten Zeit anliegenden Bauvorhaben zur "Rückbauweiche" sein.
Einige meiner neuen Ideen zum Gleisbau werden in dieses Projekt mit einfließen, war doch die Erstellung meines im Blog beschriebenen "Fotografiergleis" eine Übung und sammeln von Erfahrungen auf dem Weg zum maßstäblichen Gleis im H0pur Standard.
Über den Fortgang dieser Bauarbeiten wird dann demnächst berichtet werden.
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