Sonntag, 10. August 2014

Ein schnöder Stapel (Ur-) Altschwellen verrottet und vergessen - der Beginn des Nachbau jenes verlotterten Haufen









Eine kleine Bastelei an den sehr kurzen Sommerabenden könnte der Darstellung eines alten vergammelten Schwellenstapel dienen, jene Schwellen einmal vor recht langer Zeit das Gleis der Kleinbahn zierten, im Zustand der langsamen Verwitterung und stetigen Verrottung gegen neue Schwellen ausgetauscht, in der unmittelbaren Nachbarschaft des Gleises beiseite gelegt und über die Jahre ihres dortigen Dasein völlig vergessen worden sind.

Einen solchen schönen und urigen Altschwellen - Stapel, oder besser gesagt einen Holzhaufen aus ehemaligen Bahnschwellen, werde ich an den nächsten Abenden aus "Echtholzschwellen" für ein Westentaschen Modul angefertigen, wobei ich mich dabei maximal nur 30 Minuten pro Abend mit dieser Bastelei beschäftigen kann und will.

Vorbilder solcher alten Schwellenstapel gibt es zB. an der ehemaligen Zschornewitzer Kleinbahn zu Hauff, wobei ich überzeugt bin, dass so mancher dieser sehr alten Stapel an die 30 Jahre oder vielleicht noch ein paar Jahre länger an ihren Stellen liegen und im Grunde genommen restlos verrottet sind, wie es jener Stapel im Bild darstellt.

Dieser recht kleine Stapel soll nun in den nächsten Tagen nachgebildet werden. Dabei handelt es sich um ca. 20 ehemalige Eisenbahnschwellen, deren Fragmente ihr Dasein fristen.



Der Fertigungsstand am ersten Abend der Bastelei.
Die Schwellen sind bearbeitet, auf  "zerflettert" getrimmt und in verschiedenen Beizen 2 x getaucht.
Diese Beizen habe ich aus Künstlerpigmenten und Spiritus selbst angerührt, zum einen eine braun - graue Beize mit einem kleinen Stich Weinrot, die andere eine mittelgraue Beize wobei bei dieser ein kleiner Stich Beige beigemischt ist. Dieses Beige soll bewirken, dass das eher kalte Grau etwas an Wärme gewinnt.
Ob dies mir auch gelungen ist, wird sich erst im völlig abgetrockneten Zustand zeigen.

Weiter geht es im folgenden mit dem Boden als Untergrund, auf welchem die Altschwellen zu liegen kommen:



Folgend habe ich wie hier im Bild zu sehen ein Stück dünner fester Pappe mit einer dunkelbraunen Acrylfarbe (Abtönfarbe) bestrichen und auf diese dann zu mittlerem Gestein - etwa die halbe Schottergröße - bis feinem Staub gemahlenes mineralische Gestein zur Nachbildung des Boden / der Erde auf diese die Schwellen dann zu liegen kommen behandelt. Ausführlich zum Mahlen des mineralischen Gestein in die gewünschte Größe habe ich hier im Blog berichtet!

Diese Pappe selbst besitzt die Grundmaße von 60 mm x 25 mm, völlig ausreichend für einen kleinen Stapel der Altschwellen in Längsrichtung neben dem Gleis.
Die Farbgebung des Gestein wird wiederum mit einem Gemisch aus Künstlerpigmenten der Töne Ocker dunkel, Moosgrün oder Oliv, ein dunkles und ein mittleres Braun nebst zweier kleiner Stiche mittlerem Gelb und Beige in einer kleinen Filmdose richtig kräftig durchgemischt hergestellt.
Nach dem trockenen auftragen dieser Mischung auf die Pappe wird jene mit in meinem Fall Fließverbesserer vorsichtig besprüht und mit einer kleinen Einwegspritze gefüllt mit Schotterkleber so richtig durchnäßt. Dabei sollte aber acht gegeben werden, dass es beim auf träufeln des Kleber zu keiner Kraterbildung des Material kommt.
Die Trocknungszeit beträgt nun mindestens 24 Stunden!



Die Schwellen werden mit einem Cutter schön bearbeitet, gespalten und so richtig fasrig gemacht, dabei mit tiefen Einkerbungen etc. versehen.
So werden sie dann ohne! noch einmal mit der Zahnbürste oder gar der Messingbürste zu putzen gebeizt bzw. mehrfach getaucht.
Auch die abgetragenen Späne werden später noch benötigt, ergo werden sie dringend aufgehoben!

Nachdem die vorbereiteten Teile vollkommen abgetrocknet sind, wird die weitere Bearbeitung zum Altschwellen - Stapel folgen.

Im Anschluß nun noch ein paar Impressionen alter Schwellenstapel vom Vorbild:







Dieser recht umfangreiche Altschwellen - Stapel liegt bei Aufnahme des Bildes etwa 6 Jahre neben dem Gleis und wie man trotz der Aufnahme im Spätherbst erkennen kann, hat sich die Natur dieses Terrain schon lange Zeit wieder zurück erobert.

Auch bei der Nachbildung von solchen Altschwellen - Stapel ist so gut wie nichts unmöglich, es kann der eigenen Phantasie völlig freien Lauf gelassen werden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen