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Sonntag, 3. August 2014
Einige Fotografien auf Anfragen von Kollegen zum Beweis zu geschweißten Schienenstößen auf Doppelschwelle Oberbau K
Nachdem ich vor ca. 2 Wochen im Beitrag zur Weinert 355 mm ABW (Y) Weiche über mein Vorhaben an dieser gelaschte Schienenstöße aber auch einige von geschweißten Schienenstößen auf Doppelschwelle nachbilden würde, gab es danach einige Anfragen von interessierten Kollegen, die zum großen Teil einen geschweißten Schienenstoß in einer Weiche auf Doppelschwelle zu Recht in Zweifel zogen.
Ich meine zu Recht in Zweifel gezogen in dem Sinne, da ich es leider versäumt hatte in jenem Beitrag einige Vorbildaufnahmen zum geschweißten Schienenstoß auf Doppelschwelle einzufügen.
Für dieses Versäumnis möchte ich mich natürlich bei euch entschuldigen und heute an dieser Stelle einige Bilder von solch einer real existierenden Weiche als "Sommerlochfüller" im Blog nachschieben.
Die ehemalige Zschornewitzer Kleinbahn neben den umfangreichen durch das ehemalige Braunkohlenwerk Freiheit / in Rechtsnachfolge Braunkohlenkombinat Bitterfeld ab den 1950iger Jahre erweiterten Gleisanlagen bietet noch heute einen riesigen Fundus an nicht ganz exakt den Vorschriften entsprechenden verlegten / gebauten Gleisen und Weichen, auf diese es sich zur Nachbildung im Modell wunderbar zurückgreifen läßt.
Dies gilt natürlich nicht nur wenn man auch solche Motive einer Kleinbahn / Werksbahn / Grubenbahn für sich als Vorbild für seinen Eisenbahn Modellbau auserkoren hat!
Hier nun die Doppelschwelle vor dem Herzstück mit ihren komplett geschweißten Schienenstößen.
Es stellt sich nun für mich die Frage wie man es beim aluminothermischen Schweißen dieser Stöße bewerkstelligt hat, dass die darunter liegenden Holzschwellen durch den Prozeß des schweißen und dessen dabei doch entstehender enorm hoher Wärme von ca. 2400 Grad Celsius keine Verbrennungen und Verkohlungen sichtbar sind.
Eine sehr gute Erklärung des aluminothermischen Schweißen von Schienenstößen neben einigen guten erklärenden Bildern ist zB. unter diesem Link zu finden.
Folgen nun einige weitere Bilder und Worte zum Thema:
Ein geschweißter Schienenstoß im Streckengleis auf doppelter Platte rechts im Bild!
Auch dies war möglich und wurde bei Bedarf selbst an Weichen umgesetzt.
Weitere geschweißte Schienenstöße auf Doppelschwelle im Bereich einer einzigen Weiche.
Eine weitere Besonderheit stellt die Zungenschiene hier im Bild rechts dar da sie im Grunde aus einem Stück gefertigt von der Zungenspitze bis auf die Doppelschwelle vor dem Herzstück ohne Unterbrechung wie es im Bild ersichtlich ist läuft.
Diese beiden EW 49 - 190 - 1 : 6,6 besitzen mehrere Kuriositäten und Eigenarten in ihrem Aufbau, welche ganz sicher nach Lehrbuch und Vorschriften so wohl nicht vereinbar sind!!
Eine dieser Eigenarten zeigt das folgende Bild auf.
Eine von mehreren "Besonderheiten" an dieser Weiche sind die beiden sehr wahrscheinlich nachträglich eingebauten mit den roten Pfeilen gekennzeichneten isolierten Schienenstöße ca. 1,5 Meter vor der Doppelschwelle des Herzstückes. Diese Stöße wurden wohl aus dem Grund nachträglich eingebaut, da die auf der Doppelschwelle liegenden Stöße komplett geschweißt sind, so dass man jene wohl nicht trennen wollte um eine Isolierung einzubringen.
Die Isolierung war notwendig geworden beim Einbau eines Gleisbildstelltisches / -Werkes WSSB nebst den dafür notwendigen Relais - Komponenten zur Besetzmeldung, Fahrstraßenlegung uvm. in das für diesen Bereich zuständige Stellwerk am Ende der 1960er Jahre.
Nebenbei stellt diese Weichenverbindung ein wirklich sehr interessantes Objekt für einen exakten Nachbau im H0pur Standard dar.
Mein zur Zeit im weiteren Bau ruhendes H0pur Minimodul geschlossener Abzweig Schellenplatz stellt im eigentlichen Sinne die Erweiterung dieser oben gezeigten Weichenverbindung dar, es liegen nur wenige Meter zwischen diesen beiden Betriebsstellen des Vorbild und der Bau beider Weichen und ihrer Kuriositäten ist schon lange Zeit geplant.
Vielleicht schaffe ich es ja noch in den nächsten Jahren meinen "großen Plan" zu verwirklichen ...
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Hallo Ingo,
AntwortenLöschenSchweißen auf einer Kuppelschwelle war zu DR-Zeiten kein Problem, wichtig es durfte nur keine RP18 verbaut sein (die große breite Rippenplatte) sondern immer nur 2 einzelne Rph1 oder ähnliche (siehe Bild 3). Zu Zeiten der DR wurden die Formen für die Schweißung oft selbst gestampft dadurch war es kein Problem auf Kuppelschwelle zu Schweißen, ein Durchbrennen zur Schwelle wird mit genügend Schweißersand verhindert.
Bei den heutigen At-Schweißungen geht das nicht mehr, die Formen sind vorgefertigt und passen nicht mehr unter die Schiene, außerdem hat die Kuppelschwelle heute an ihrer eigentlichen Wert verloren, wenn man so etwas noch schweißen sollte dann nur noch elektrisch. Wobei die Kosten höher sind, wenn heute geschweißt wird da nur noch ein Schwellenfeld vor oder hinter der Kuppelschwelle um Zeit und Kosten zu sparen.
In deiner Weichenzunge ohne Schweißung wird mit hoher Wahrscheinlichkeit noch eine versteckte Abrennstumpf-Schweißung versteckt sein.
Iso-Stöße werden nach Plan eingebaut, entweder gleich im Werk oder vor Ort. 1,5m vor der Koppelschwelle ist Normal weil der Iso-Stoß 3m lang ist und die Isolierung in der Mitte ist, die meisten DR-Isostöße sind 3m lang. Heute sind sie mindestens 10m lang wobei es immer Ausnahmen gibt.
Moin mein lieber Schienenbieger,
Löschendanke für Deinen schnellen Kommentar zu diesem Thema, diese sehr gute Ausführung hat mir ein paar wichtige Fragen beantwortet!
Ich hoffe natürlich weiterhin, wenn ich ua. zu solchen Themen des "kuriosen" Gleis- und Weichenbau DR meine Gedanken im Blog veröffentliche, dass Du mit Deiner Fachkompetenz Deine Kommentare hinzu fügst - und bei eventuellen von mir interpretierten Fehlern etc. in meinen Beschreibungen diese berichtigst.
Deine Kommentare zur Sache sind sehr wertvoll, vielen Dank dafür.
Man sieht sich Anfang September zum Bahnhofsfest in Hettstedt an der ehemaligen HHE!
LG. Ingo