Donnerstag, 11. Dezember 2014

Ein alter ungesicherter Klein- und Werkbahn Bahnübergang wird mit verschiedenen Materialien erstellt








Auf meinem H0pur Minimodul "geschlossener Abzweig Schwellenplatz" habe ich den Bau und Gestaltung eines beim Vorbild provisorisch angelegten Bahnübergang unter Selbstbau und Verwendung von maßstäblichen Betonplatten nach DDR TGL - Norm fest eingeplant, hier am Westentaschen - Modul Nr. 2 werde ich den Versuch unternehmen, in wie weit solch ein bei Klein- und Werk- / Grubenbahnen mit anderen Baustoffen / Materialien im Gleisbereich ein beim Vorbild relativ schnell "zusammen  gezimmerter Bahnübergang" realistisch im Modell nachgebildet werden kann.

Die Aufgabe soll nun darin bestehen, dass durchgehende "Hauptgleis" der Kleinbahn am Modulrand nebst den beiden  in Nachbarschaft liegenden niveaugleichen  Werkbahngleisen einen gemeinsamen Gleisübergang für Fahrzeuge zu erstellen, wobei die eigentlichen Gleisübergänge der beiden Werkbahngleise mit Altschwellen und diese gesichert durch Bauklammern dargestellt werden sollen.
Zur Gestaltung des Übergang am / im Kleinbahngleis selbst ist derzeit noch nicht die finale Entscheidung gefallen. Die Gedanken gehen in Richtung sogenannter Phosphorschlacke Steine - Rückstände der verbrauchten Elektroden bei der chemischen Elektrolyse - welche bedingt durch die in dieser Gegend ansässigen chemischen Werke mit ihrer Vielzahl an Elektrolysen billig und viel zu haben und auch in jenen Bereiche sehr oft gepflastert waren.

Aber nun zurück zu den Altschwellen - Bahnübergängen.
Gerade bei Gruben- und Grubenanschlußbahnen waren Altschwellen aus den Tagebauen, seien diese für die Kohlen- oder Abraumgleise verwendet worden, trotz zum Teil mehrmaliger Aufarbeitung an eine Verschleißgrenze gekommen, an der sie für ihren eigentlichen Zweck nicht mehr zu gebrauchen waren.
Man fand für die in nicht geringer Anzahl vorliegenden Altschwellen schnell andere und durchaus wichtige Verwendungszwecke, so ua. auch für (provisorische) Gleisüberfahrten innerhalb der Werksgelände.
Diese Übergänge aus Altschwellen waren bei Bedarf schnell in ein Gleis verlegt und gesichert und konnten ebenso schnell wieder entfernt werden.
Mit der Zeit um etwa 1955 lösten dann die heute allseits bekannten Betonfertigelemente langsam die Altschwellen ab.

Über einen alten Bahnübergang beim Vorbild wenn auch komplett mit Betonfertigelementen bestückt,  habe ich hier im Blog vor einiger Zeit in Wort und Bild berichtet.



Der Grundaufbau der (Echt-) Holzschwellen in den beiden Werkbahngleisen. Diesen Aufbau der versetzten Schwellen kenne ich noch aus vergangenen Zeiten in jenen mit diesem Material bestückte Übergänge noch oft zu finden waren. 
Leider sind sie nun alle verschwunden, ein paar Aufnahmen hatte ich damals zu seiner Zeit leider auch nicht angefertigt, zu unspektakulär erschienen mir diese Motive.
Heute ist es sehr schwierig noch Vorbildaufnahmen solcher Situationen zu finden, ich für meine Person bin bis dato nicht erfolgreich gewesen.
So muß nun dieses kleine Projekt allein aus meinen Erinnerungen entstehen!
Wie ich mir dies vorstelle möchte ich kurz im folgenden zeigen:



Das benötigte Werkzeug und Material für diese Arbeit.
Im einzelnen ist es ein 0,3 mm Bohrer für die Bohrungen der Klammereisen in den Schwellen, Messingdraht 0,2 mm und die Biegelehre von der Digitalzentrale / H0fine, welche ich hier im Blog vor geraumer Zeit beschrieben hatte zur Herstellung der Klammereisen mit 3,25 mm Länge nebst einer im meinem Fall flachen Pinzette.



Im wirklich noch grobsten Rohbau füllen die Echtholzschwellen die Räume zwischen den in verschiedenen Bogenhalbmesser liegenden Schienen / Gleise aus.
Der Übergang selbst soll eine Vorbildbreite von etwa 8,00 Meter besitzen, so habe ich im Modell dafür eine Breite von 95 mm veranschlagt.
Die Schwellen selbst sind aus dem von meinen Arbeiten bekannten und ua. für die Schwellen im H0pur Standard benutzen Lindenholzprofile 3,00 mm x 2,00 mm bei einer Länge von jeweils 29,00 mm entstanden.
Bevor die Schwellen weiter verarbeitet wurden, sind sie auf etwas alt und abgenutzt geschuldet der schweren LKW und anderen großen (Bergbau-) Maschinen, welche diesen Übergang einmal frequentierten "getrimmt" worden.
So wurden sie dann ...



... auf ein dem Bogen der Gleise angepaßten Stück etwa 0,25 mm starker guter Pappe mit UHU + Azeton im Versatz aufgeklebt. Das verkleben mit Weißleim möchte ich hier unbedingt abraten, dieser verzieht beim verkleben nur unnötig stark die Pappe - was der UHU + Azeton nicht bewerkstelligt!



Nach dem aushärten des Klebstoffes werden die Bohrungen für die Klanmmereisen mit dem 0,3 mm Bohrer und der Zuhilfenahme der Biegelehre gesetzt.
Die Länge der beim Vorbild verwendeten Bauklammern beziffere ich auf etwa 300 mm, in 1 : 87 entspricht dies ca. 3,25 mm, dieses Maß ich nun mit der Biegelehre als Anreißschablone zum setzen der Bohrungen in die Schwellen benutze.
Danach müssen dann die 3,25 mm breiten Klammern gebogen und eingesetzt werden, bündig mit dem Pappboden auf der anderen Seite gekürzt und mittels einem feinsten Tropfen sehr flüssigen Sekundenkleber fixiert.
Ein zuviel des Sekundenkleber würde diesen bis an die Oberfläche der Schwellen befördern bzw. durchdrücken und beim späteren realistischen einfärben des Holzes einige Probleme bereiten!!



Zum Schluß werden die 0,2 mm starken Klammern mittels ca. < 800er Schleifleinen an einem planen Schleifklotz befestigt mit ein paar sehr feinen Strichen leicht überschliffen, so entsteht der Eindruck eines noch feineren Material der Klammern welche beim Vorbild einen Durchmesser des Rundstahl von ca. 10,0 mm - 12,0 mm (1 : 87 etwa 1,2 mm - 1,3 mm) besitzen

Wie es im Bild zu sehen ist, habe ich die Längsseiten nachträglich nochmals mit 0,3 mm starkem Lindenfurnier beidseitig aufgefüttert.
Nach einigen Versuchen des befahren dieses Bereiches mit Lokomotiven und Wagen bestückt mit NEM Radsätzen konnte ich feststellen, dass der Übergang doch etwas breiter ausgeführt werden kann als ich es ursprünglich annahm. Da die beiden Gleise in verschieden ausgeprägten Bögen liegen, kann man theoretisch kein genaues Maß der absoluten Breite des Übergang zwischen den Schienen angeben. Diese sollte wohl vorher an Hand von Fahrversuchen und verschieden zugeschnittener Pappe oder des gleichen ermittelt werden.
Diesen Arbeitsgang habe ich hier versäumt, darum die Auffütterung von insgesamt 0,6 mm Material. Nach dem ordentlichen bearbeiten / schleifen, angleichen und schlußendlich der Farbgebung wird man wohl diesen Schritt nicht mehr erkennen dürfen.
Mal schauen ob es später an dem ist!

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