Mittwoch, 2. November 2016

Ein weiterer Prellbock - und wieder etwas anders als die Norm es vorgibt






Im vorigen Jahr berichtete ich hier im Blog in Wort und Bild von einem mehrteiligen Bastelprojekt eines Prellbockbausatzes Bestnr. 3208 von Weinert Modellbau in desolatem und mit einem großen Schutthaufen gesicherten Zustand in Szene gesetzt.
Das Ergebnis jener Bastelei ist rechts im Bild zu sehen.

Nun soll in der nächsten Zeit für ein weiteres am Beginn seines Aufbau befindlichen Westentaschenmodul Nr. 4 ein Prellbock entstehen, der in seiner Bauart auch nicht "unter aller Welt" zu finden sein dürfte, aber natürlich dennoch ein konkretes Vorbild besitzt, so ich im folgenden in Bildern dokumentieren möchte.

Dabei möchte ich diesen Prellbock mit Weinert "mein Gleis" Schwellen nicht sträflich exakt und 100% ig nachbauen, was auch im späteren aufgezeigtem Grund mit diesem Material nicht gut geht, aber der Charakter des Bauwerkes soll schon (glaubwürdig) erreicht werden.



Der Gleisabschluß mit einem Prellbock auf Schienen parallel dem eigentlichen Gleis auf selben längeren (Weichen?-) Schwellen verlegt und montiert. Der Grund dieser Maßnahme wird, so mutmaße ich, ein Art Aufgabe ähnlich den bekannten RAWIE - Böcken sein - er soll wohl im Falle eines auflaufen von Fahrzeugen an die Bockschwelle eine gewisse Bremswirkung erzeugen und somit die Kräfte gleichmäßig aufnehmen können, bedingt durch ein verrutschen nach hinten abschwächen und so seiner Beschädigung / Zerstörung entgehen.
Soweit es mit einer Abschwächung der Kräfte die Befestigung der äußeren Schienen des Prellbockes auf den Schwellen überhaupt zulassen.
Dem exakten Grund sollte ich in der Fachliteratur nochmal nachgehen, eh ich hier weiter herum eiere.



Die beiden äußeren Schienen des Prellbock sind "nur" mit Verschraubungen liegend direkt auf der Holzschwelle, die eigentlichen Schienen des Gleises hingegen mit Rippenplatten Oberbau K auf Schwelle befestigt.
Die obere Schwelle des Prellbockes selbst dürfte insgesamt gleicher Länge der herkömmlichen "normalen" Bauart (2600 mm) sein.
Ein Stück außerhalb des Bereiches steht ein auf einem alten Stück preußischer) Schiene montiertes zugehöriges Gsp 0 Signal, welches mittels Kabel elektrisch beleuchtet ist.

Die Bauform der beiden aus herkömmlichen Schienen und Knotenblechen bestehenden Ständer des Bockes entsprechen einer Einheitsbauform, jene im Modell von Weinert Modellbau unter Bestellnr. 3208 käuflich erwerbbar sind.



So soll nun dieser Bausatz eines Prellbock dazu dienen, solch einen oben gezeigten Prellbock auf Parallelschienen auf zu bauen.
Bevor aber die Teile verarbeitet werden, sollen sie noch etwas von mir verfeinert bzw. kleine Unstimmigkeiten verbessert werden!

Aber zum Anfang soll das Gleis aus Rolf sein Gleis Schwellen entstehen.




Anders der Befestigung der äußeren Prellbockschienen mit Schrauben soll der im Modell mit Verschraubungen Oberbau K nachgebildet werden.
Die Schwellenenden des Gleises werden exakt an ihren äußeren Kleineisen mit einem scharfen Messer gerade abgeschnitten, wenn nötig in den rechten Winkel gefeilt nun nach Vorlage auf des Trassenbrett geklebt.
Für die Schwellen- (Stummel) der beiden Prellbockschienen werden wiederum exakt die mittleren Teile der Schwelle bis zu den Kleineisen entfernt und bündig in einer Linie angesetzt und aufgeklebt.

Die im Bild nicht ganz korrekte Lage des Schwellenstummel links habe ich nach dieser Aufnahme nochmal korrigiert!
Ein korrigieren der Lage ist jederzeit - auch nach Jahren - möglich, da ich sämtliche Schwellen von Gleisen und Weichen ausschließlich mit einer Mischung von UHU Alleskleber mit Lösungsmittel und Azeton klebe.
Mit dieser Prozedur bzw. Technik arbeite ich schon seit vielen Jahren erfolgreich, gleich ob Tillig- , PECO-, Weinert-, Echtholz- oder Pertinaxschwellen verlegt bzw. geklebt werden sollen!
Bis dato hat sich noch keine der so geklebten Schwellen gelöst, zumal ja der spätere Schotter sein Übriges bei der Befestigung der Schwellen beiträgt.
Die wenn nötige Korrektur erfolgt mit kurzem benetzen der Klebestelle mit etwas Azeton und schon kann die Schwelle in ihrer Lage korrigiert werden und dann einfach den an gelösten Kleber wieder härten / trocknen lassen - FERTIG!




Die zu erkennenden Schienen in ihrem "Arbeitszustand" sind nur´zur Fixierung der Schwellen gedacht, später im Endstadium werden es dann frische und von mir brünierte Schienen sein, welche zum Einsatz kommen.

Der nächste Schritt wird dem von mir oben angesprochenen verfeinern der beiden Prellbockständer gelten, danach kann dann das Gleis fertig gearbeitet werden.
Davon dann in Kürze ein weiterer Beitrag zu diesem Thema hier im Blog in Wort und Bild!

Ein weiterer gleicher Prellbock aber mit den nachgebildeten Schrauben auf Echtholzschwellen und einigen weiteren Änderungen gemäß dem Vorbild ist gerade nach H0 Pur Standard im entstehen.
Von diesem Prellbock dann ein paar Bilder nach seiner Fertigstellung!

Neu am 10. November 2016  
 
Die unten im Kommentar vom Kollegen Schienenbieger angesprochenen Wanderklemmen an den Schienen hatte ich im Jahr 2012 im Blog unter diesem Link in Wort und Bild vom Vorbild und im Modell zum Thema.
Interessierte können dort weitere Informationen erhalten!

2 Kommentare:

  1. Schienenbieger06 November, 2016

    Hallo Ingo,

    das ist eine Erfindung der BM zur Erhöhung der Verfügbarkeit eines Ausziehgleises, wenn deines Gleichen wieder durch weibliche Einflüsse in der Nähe von Bahnanlage abgelenkt war. :-)

    Der Gleisendabschluss riegelt das Gleisende ab, der bei der DRG/DR verwendete feste standard Gleisendabschluss neigt beim anfahren mit V>10 dazu sich bzw. das Gleis vor sich aus der Bettung zuheben. Folglich ist jetzt der Moment gekommen wo der Gleisendabschluss und das unter bzw. vor ihm liegende Gleis nicht mehr befahrbar ist.

    Aufgrund der Vorkommnisse hat sich damals ein kluger Mann ( Name mir unbekannt) gedacht, schrauben wir doch mal auf die Schwellenköpfe je eine 10, 12,  oder 15m Altschiene drauf ( Maße können abweichen) und befestigen diese mit der gemeinen Schwellenschraube ( Ss 8x150 in der Regel, Abweichungen sind zu erwarten :)  ) wenn jetzt ein Fahrzeug gegen den Gleisendabschluss fährt bleibt das vorhandene Gleis befahrbar und Altschienen verbiegen sich bzw reißen aus den Schrauben raus.
    Jetzt denken naturlich viele häää sind die Doof das geht doch nicht , dass rutscht doch alles nach hinten! Nee, schauen wir in des Rotte liebstes Kind erkennen wir in der Regel einen 3teiligen Wanderschutz welcher die Altschiene an Ort und Stelle hält, also ein Gleisendabschluss ohne Bremswirkung.

    So das wieder ein kleiner Beitrag aus der unendlichen Welt des Gleisbau.

    Ingo mein guter, ich hoffe ich konnte etwas helfen und alles war verständlich.

    In diesen Sinne bis zum ersten Advent.

    LG Schienenbieger

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  2. Moin mein lieber Herr Schienen(ver)bieger,

    da hast Du mich aber mit Deiner fachkundigen Ausführung zum Prellbock in wahre Schwierigkeiten gebracht!!
    Deine Ausführungen zur Sache leuchten mir natürlich ein, auch dass die beiden Außenschienen für den Prellbock natürlich nicht festgeschraubt auf Platten Oberbau K sein dürfen, sie würden sich ja dadurch nicht verschieben.
    Bis dahin alle Klar!
    Deine angeführten Wanderschutz Klemmen hatte ich vor etwa 4 Jahren in einem Beitrag Vorbild / Modell hier im Blog unter dem Link: http://merziener-privatbahn-agbb-mobablog.blogspot.de/2012/08/ein-fotografiergleis-mit_17.html - *(Link in den Browser kopieren oder "Wanderschutzklemme" in die Blogsuche eingeben)* behandel, - daher sind mir die Dinger nicht unbekannt!

    Dies alles löst jetzt aber mein Problem des Modells leider nicht, - so jedenfalls mit den Platten Oberbau K für die Prellbockschienen wie der Bau begonnen hat, kann, will und darf ich nicht weiter machen. Es muß nun eine andere Lösung mit dem imitieren der Schrauben gefunden werden!
    Den baugleichen Prellbock in H0 Pur auf Echtholzschwellen der momentan auch in Arbeit ist, habe ich von vornherein mit solchen maßstäblichen Schraubenimitaten (Tirepounds aus Frankreich) konzipiert. Leider habe ich nicht mehr genügend solcher Schrauben übrig um den oben gezeigten Bock damit auszustatten, noch kann ich auch keinen Nachschub der Teile mehr bekommen!
    Ergo muß ich mir nun eine andere Lösung einfallen lassen!

    Mein lieber Schienenbieger, ich danke Dir für Deinen Kommentar, Du hast mir sehr geholfen!, bewahrt er mich doch vor irgendwelchen unrealistischen Mist im Modell zu produzieren!!

    Ach so ehe ich es vergesse, meinst Du den 1. Advent zur MoBa Ausstellung in Wörlitz??
    Dann sehen wir uns dort!

    Liebe Grüße
    Ingo

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