Freitag, 15. Juni 2012

Bauanleitung H0 Pur Weiche EW 190 - 1:9l Fsch (H) nach H0 Pur Norm entsteht im Selbsbau - achter Bauabschnitt



Die Auswahl der Laschen und Verschraubungen für das Herzstück und deren Nachbildung am Modell der Weiche

 

 

So wie beim Vorbild das Herzstück einer Weiche mit Laschen, den Schraubenbolzen und den Muttern verschraubt ist, sollte es auch bei einem maßstäblichen Modell einer wie in diesem Beispiel EW 190 - 1:9 nachgebildet werden!
Dies möchte nun dieser achte Bauabschnitt versuchen aufzeigen.




Ein verschraubtes Herzstück an einer Weiche EW 190 - 1:9, recht deutlich ist die Anordnung der Verschraubungen mittels Laschen, Schraubenbolzen und Muttern zu erkennen.
Dabei befinden sich an dem Herzstück einer einfachen Weiche die Sechskantmuttern immer an der Flügelschiene der Beispitze!

Mit welchen Möglichkeiten der Verlaschung und Verschraubung an einem Herzstück läßt sich nun das Vorbild so exakt wie möglich im Modell nachbilden?



Zur Verwendung und Nachbildung von maßstäblichen Verschraubungen und Laschen am Herzstück einer Weiche nach H0 pur Standard mit für diesen Zweck erhältlichen und zum Teil vorgefertigten Bauteilen aus dem Bahnsinn Shop, sind zwei verschiedene Möglichkeiten gegeben.
Zum einen ist die, ich möchte sie die "puristische" Verfahrensweise nennen gegeben, wobei genau wie es das Vorbild beschreibt und vorgibt, Bohrungen an den Flügelschienen des Herzstück durch die Futterstücke und Herzstückspitzen eingebracht, welche dann durchgängig der Futterstücke und Herzstückspitzen mittels einem 0,4 mm Bohrer die Bohrungen am Modell gesetzt werden.
Im Bild zu ist das von Udo Böhnlein erstellte Ätzblech mit maßstäblichen Weichenlaschen zu sehen.
Dabei zeigen je der rote und grüne Pfeil auf die Teile, welche als Laschen zum einen mit der angeätzten Schraubenkopfimitation und zum anderen auf jene Lasche, in diese die Schraubenbolzen mit Sechskantmutter Imitation - mit dem blauen Pfeil gekennzeichnet - in einer Schlüsselweite von 0,5 mm eingebracht und verlötet werden. Letztere dient gleichzeitig als Bohrlehre für die Bohrungen.
Der gelbe Pfeil zeigt zudem die einteilige, mit nur einer Bohrung versehenen Lasche auf, es werden diese an einer Stelle der Flügelschienen des Herzstück neben den Laschen mit je zwei Bohrungen pro Lasche / Verschraubung gesetzt.
Die Schraubenbolzen mit Mutterimitat werden unter anderem auch bei der Nachbildung von Verschraubungen an den Radlenkern und der Schienenstoßlaschen verwendet.




Eine andere Möglichkeit der Nachbildung von Verschraubungen bieten die aus Messingguß bestehenden Laschen mit Schrauben und Sechskantmuttern. Dabei muß nicht mit dem 0,4 mm Bohrer gearbeitet werden, diese Teile werden entsprechend ihrer Vorbildlage positioniert und direkt mit dem Schienensteg verlötet.
In der Abbildung erkennbar ist die Lasche mit dem Schraubenbolzenkopf grüner Pfeil, die Lasche mit der Mutter am roten Pfeil und, da nicht wie bei der geätzten Ausführung vorhanden, die mit dem gelben Pfeil aufgezeigte 1er Lasche mit nur einem Schraubenkopf.
Die mit einem blauen Pfeil gezeichneten Laschen sind für die Schienenstöße vorbehalten.

An meiner ersten EW 190 - 1:9 welche ich gebaut habe, bohrte ich brav die Löcher und verwendete die geätzten Laschen und die Schraubenbolzen mit den Sechskantmutter in der SW 0,5 mm.
Bei dieser Weiche nun werde ich die aus Messingguß bestehenden Teile verwenden und "spare" mir das bohren - und natürlich den dabei entstehenden Verschleiß von diversen Bohrer.




Die Laschen mit den Schraubenköpfen an der Flügelschiene verlötet, aber noch nicht gesäubert.
Die zweite Lasche von links gesehen ist obwohl  das Foto es anders zeigt dennoch gerade am Schienensteg verlötet, dies habe ich an Hand dieses Bildes - leichte Schrägstellung der Lasche - nochmals genau am Objekt geprüft!
Nach dem kompletten säubern von Rückständen wird sich dies dann wohl zeigen.
Im übrigen würde ich aus eigener gewonnenen Erfahrung den Rat geben, die feinen Gußteile nicht mit einem Seitenschneider oder anderes vom Gußbaum zu trennen, dass Material verquetscht sich so schnell in der Breite, dass die Lasche nicht mehr auf den Schienensteg zwischen Fuß und Kopf paßt.
Besser ist es, diese Teile mit einem sehr feinen Laubsägeblatt vom Gußbaum abzusägen.
Vor dem einpassen und löten ist natürlich die zu lötende Oberfläche der Laschen kurz über sehr feines zB. 1000er Schleifleinen zu ziehen, dies befreit das Material von jeglichen Fertigungsrückständen und ist Garant für eine schnelle Lötung und gleich im Anschluß danach werden die Teile dann leicht vorverzinnt.




Die Seite der Beispitze mit den Laschen und den Sechskantmuttern fertig aufgelötet. Dabei ist mir leider trotz großer Vorsicht etwas zu viel Lötzinn auf die zu lötende Stelle geraten.
Es muß natürlich bei dem anpassen und verlöten der Laschen beachtet werden, dass zwischen diesen auf beider Seiten der Flügelschienen völlige Deckungsgleichheit herrscht!
Das versäubern des Herzstück wird dann nach der kompletten Fertigstellung mittels dem Sandstrahlen vollzogen.
Bis es dann soweit ist sind noch einige weitere arbeiten an dieser Baustelle zu tätigen, zB. das anfertigen der Radlenker und deren Futterstücke, welche die nächste Etappe dieses Weichenbau bedeutet.
Unter dem Strich gesehen neige ich zur Montage der geätzten Laschen und dem - wenn auch mühseligen bohren der Löcher mit dem 0,4 mm Bohrer. Diese Technik bringt mir persönlich doch das Vorbild im Modell ein kleines Stück näher.


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