Montag, 3. März 2014

Die V 15 / V 23 der DR von BRAWA und ein paar kleine Schönheitsoperationen an diesem Modell - die Kuppelstangen nebst dem Austausch der Kurbelbolzen







Vor einigen Jahren hatte ich zu einem Weihnachtsfest meinem Enkel ein Modell der BR V 23 DR von BRAWA in der Epoche 3 geschenkt.
Wie es der Zufall so spielt, ist mir dieses Modell vor einigen Wochen wieder "unter die Augen" gekommen.
Beim Anblick dieser Lokomotive fiel mir dann angenehm auf, dass trotz intensivem spielen mit der nach seiner Aussage 2. Lieblingslok in seinem Betriebspark doch recht wenig Blessuren vorhanden sind.
Dies verwundert mich schon und nicht nur ein wenig, ist dieses Modell doch relativ anfällig für Beschädigungen geschuldet diverser sehr feiner Anbauteile als da wären die Bahn- / Schienenräumer, die Dachhaken am Führerhaus, die prägnanten Rangiergriffe an den vorderen Scheinwerfern um nur einige Details zu nennen.
Besitzer eines solchen Modell werden mir sicherlich dabei recht geben wenn ich nun behaupte, dass auch Erwachsenen und gestandenen Modellbahner sehr schnell einmal das eine oder andere der aufgezählten Anbauteile abtrünnig wird.
So liegt der Schaden - wenn man es so nennen kann - an meines Enkel Modell der V 23 DR doch noch im Rahmen.
Nun könnte man zum Austausch der defekten Bauteile direkt bei BRAWA laut beigefügter Ersatzteilliste in der Verpackung neue Teile zum Austausch kaufen - könnte man - ich möchte aber doch den Weg der Reparatur mit eigenen Mitteln gehen.
Davon aber später mehr.

Mein eigentlicher Plan an und mit dieser Lokomotive ist vorerst aber ein ganz anderer!

Schon vor einiger Zeit bin ich auf exorbitant schöne und zugleich maßstäbliche Kurbel - Bolzen für die Treibstangen an der BRAWA V 15 / V 23 DR aufmerksam geworden, welche die originalen und  sehr klobigen Sechskantschrauben zur Befestigung der Treibstangen an der Antriebswelle und den Rädern
wohltuend für das Auge ersetzen.
Diese feinen aus Neusilber bestehenden Kurbelbolzen stammen aus der Werkstatt von Günther Weimann und sind in verschiedenen Größen und Durchmesser auch für andere mit Treibstangen versehene Lokomotiven zum Austausch der jeweiligen originalen "Schrauben" erhältlich.
So habe ich mir nun einen Satz von 6 Stück solcher Kurbelbolzen nebst einem für den Anbau unbedingt nötigen kleinen Spezialwerkzeug besorgt.
Im nebenstehenden Bild ist der Originalzustand an der Lokomotive erkennbar, die klobigen Schrauben und auch die in ihrer Farbgebung doch recht "Spielzeughaft" wirkende Treibstange.
Beides soll nun geändert werden!




Das Bild zeigt nun eine farblich überarbeitete Treibstange ohne ihr noch später hinzukommenden letzten Finish und gleichwohl die neuen Kurbelbolzen im derzeitigen Zustand.
Nicht so schön ist dabei die originale chinesische Lackierung der Räder anzusehen, ohne Grundierung der Metallradsätze ist eine große Masse von Farbe / Lack aufgetragen, die nun stetig am abblättern ist.
Das sollte dann später wohl auch noch geändert werden wobei ich schon dahin tendiere, die Radsätze gleich auf RP 25 / 88 H0fine Norm zu ändern.
Dies soll aber noch Zukunftsmusik sein, noch muß ich mich wohl erst einmal um die Fertigstellung einiger anderer in Arbeit befindlichen Projekte kümmern!!
Nun zu den einzelnen Bauteilen und deren Behandlung im folgenden selbst:






Die Kurbelbolzen noch unbehandelt schon mal zur Probe angebaut, um dabei einmal zu probieren wie sie sich mit dem kleinen Werkzeug anschrauben lassen.
Wie es auf den Köpfen der Kurbelbolzen zu sehen ist, sind in diese zwei sehr zarte Bohrungen eingebracht um das Werkzeug, welches mit zwei dementsprechend platzierten Stiften ausgestattet ist, aufzunehmen und eine feste Verbindung beider herzustellen.



Hier zu sehen zu einen die Treibstangen, oben original mit schwarzem Lack überzogen, unten mit einem Glashaar - Radierer sorgfältig vom Lack befreit, mit Azeton entfettet und mit meiner neuen Schnellbrünierung welche ich hier im Blog vor kurzer Zeit vorstellte, behandelt.
Die selbe Behandlung mit der Brünierung habe ich den neuen über dieser Treibstange zu erkennenden Bolzen angetan.
In der oberen Reihe beide Sorten Kurbelbolzen zur Ansicht, man erkenne nur allein das Größenverhältnis untereinander!
Rechts im Bild das kleine Werkzeug, welches eingespannt in ein Bohrklöbchen wunderbar zu handhaben ist.

Beide Teile, die Bolzen sowie auch das dazu unbedingt notwendige kleine Werkzeug sind zB. bei Wagenwerk unter Produkte von Günther Weimann käuflich zu erwerben.

Alles in allem hat der Bereich der Räder / Treibstangen meiner Meinung nach sehr an Authentizität und Vorbildtreue gewonnen, es hat sich vollauf gelohnt diese Teile zu bearbeiten und anzubauen!

Ich möchte nun nochmals auf die weiteren Pläne betreff der "Reparatur" und wieder Vervollständigung sämtlicher Blessuren an der Lokomotive zurück kommen.
Folgende Bauteile sind an diesem Modell zu ersetzen bzw. zu überholen:

  • die Bahn- / Schienenräumer vorn links und hinten rechts. Diese sind abgebrochen und dabei verlustig gegangen, wahrscheinlich ein allgemeines Problem was viele Eigner des Modell bekannt sein dürfte;
  • die Dachhaken am Führerhaus sind bis auf ein Exemplar "verschwunden";
  • ein Ablaßhahn für Kondenswasser am Luftbehälter links ist abgeschert;
  • sämtliche Griffstangen am Modell sind zwar noch vorhanden, befinden sich aber teilweise in einem jämmerlichen Zustand.
Kurioser Weise wie ich finde, befinden sich aber noch alle vier Scheibenwischer komplett in einem sehr guten Zustand am Führerhaus und auch die Sandfallrohre sind komplett vorhanden! Das ist doch sehr Lobenswert! 
Auch die Federpuffer, ein weiterer neuralgischer Punkt für schnelle Defekte besitzen ihre volle Funktion.

So wird dann die kleine BRAWA V 23 "irgendwann einmal" in neuem überholten Glanz erstehen.
Bis dahin liegt aber noch genug Arbeit anderer Projekte auf meinem Arbeitstisch, obwohl - ein bisschen könnte ich ja vielleicht doch schon ...

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